Nun hat es die „Übermannschaft“ doch noch erwischt. Der bereits als Deutscher Meister feststehende ttc berlin eastside, der zudem Europas Königsklasse und den Ligapokal gewonnen hat, musste im drittletzten Saisonspiel die erste Bundesliga-Niederlage quittieren. Beim Tabellendritten TUSEM Essen kam man am Samstag – nach 17 Punktspiel-Siegen in Folge – mit 1:6 unter die Räder.
Doch die „Klatsche“ lässt sich erklären, da die Hauptstädterinnen die Begegnung personell arg geschwächt bestreiten mussten. Nicht nur die ungarische Nationalspielerin Georgina Pota fiel krankheitsbedingt aus und musste durch Trainerin Irina Palina vertreten werden, sondern es erwischte auch noch die nationale Einzelmeisterin und German-Open-Siegerin Shan Xiaona.
Die Nummer 19 der Weltrangliste konnte zwar noch ihr Doppel an der Seite von Kristin Silbereisen zu Ende spielen (1:3 gegen Balazova/Bollmeier), musste jedoch ihre beiden Einzel wegen Nackenschmerzen abschenken. So war es ein schier unmögliches Unterfangen, das 0:2 aus den Doppeln noch wettzumachen. Zwar hatte Silbereisen durch einen Fünfsatzsieg über die 40-jährige Elke Schall-Süß ihr Team zwischenzeitlich noch auf 1:2 herangebracht, doch 2:3-Niederlagen von Palina (gegen Nadine Bollmeier) und Irene Ivancan, die überraschend gegen Yin Na den Kürzeren zog, besiegelten das Schicksal von eastside an diesem „gebrauchten“ Tag.
Man konnte es allerdings – gerade angesichts der widrigen Umstände – verschmerzen, einmal nicht als Sieger die Halle zu verlassen. Nun hat man noch zwei Heimspiele vor der Brust, am Sonntag gegen den Tabellenzweiten Bingen/Münster-Sarmsheim und eine Woche später gegen Kolbermoor, dann darf der erste deutsche Meistertitel der Klubgeschichte ganz offiziell gefeiert werden.
Anerkennenswert im Übrigen die Leistung der Essenerinnen, die ihren dritten Sieg in Folge verbuchten. Sie könnten sogar noch Vizemeister werden, müssten dazu aber ihr letztes Saisonspiel am 18.05. in Bingen gewinnen.
Am Rande der Partie gegen Berlin wurde die langjährige DTTB-Nationalspielerin Elke Schall-Süß offiziell verabschiedet. Die Ikone des deutschen Damen-Tischtennis hat nach einer Musterkarriere als Spielerin inzwischen ihren Fokus auf die Trainertätigkeit gelegt und ist als Verbandstrainerin für den HTTV tätig. TUSEM-Geschäftsführer Klaus Ohm: „Ich habe den Wunsch von Elke respektiert, dass ihr Karriereende im Vorfeld nicht an die große Glocke gehängt werden sollte. Wir haben sie mit Blumen und einem persönlichen Geschenk vom Verein verabschiedet. Aber bei der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim wird sie am finalen Spieltag noch einmal unser Trikot tragen.“