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CHAMPIONS LEAGUE HERREN: Pontoise schafft die Sensation

Der 30. Mai 2014 ist ein historisches Datum. Der Titelverteidiger, der Europas Tischtennis in den letzten Jahren dominiert hatte, wurde vom Thron gestürzt.

Nicht Fakel Gazproma Orenburg, Königsklassen-Sieger in den letzten beiden Jahren, sondern erstmals in der Vereinsgeschichte der französische Topklub AS Pontoise Cergy sicherte sich am Freitagnachmittag den Sieg in der European Champions League 2013/14.

Ovtcharov & Co. hatten nach dem Herzschlag-Finale im Vorjahr, bei dem letztlich die Bälle den Ausschlag gegen Chartres gegeben hatten, das Glück augenscheinlich aufgebraucht.

Zwar hatten die Franzosen das Hinspiel am 17. Mai vor heimischem Publikum mit 3:1 gewonnen, doch rechneten nicht wenige damit, dass das heimstarke Orenburg im Rückspiel die Angelegenheit noch drehen würde.

Ein Sieg noch des routinierten Ex-Ochsenhauseners Alexey Smirnov und es hätte Krim-Sekt geregnet. Doch der Gegner hieß Kristian Karlsson (Mai-Weltrangliste Platz 94) – und der 22-jährige Schwede hatte Smirnov bereits im Hinspiel besiegt.

Karlsson machte im ersten Satz (12:10) klar, dass er den Erfolg von Pontoise – trotz des extremen Drucks und des Publikums, das natürlich seinen Gegner lautstark nach vorne trieb – wiederholen wollte. Smirnov egalisierte (11:4). Eminent wichtig war der dritte Durchgang. Der junge Skandinavier punktete nach einem 8:8-Zwischenstand dreimal in Folge. Nun lastete immenser Druck auf Smirnov, da bereits klar war, dass nur sein Sieg seinem Team den Pokal sichern würde – 10:5 Sätze hatte Pontoise im Hinspiel vorgelegt und inzwischen stand es 6:7 aus Sicht der Franzosen. Doch der 36-jährige Russe (Mai-Weltrangliste Platz 51) schien diesem standhalten zu können und glich aus (11:6).

Im Entscheidungsdurchgang war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Stand von 7:7. Dann faste sich Karlsson ein Herz und versenkte zwei riskante Angriffsschläge zum 9:7. Dreißig Sekunden später riss er nach seinem Punkt zum 11:8 die Arme hoch. Der Rest ging unter im Jubel des französischen Trosses, auch der 3:1-Sieg von Ovtcharov über Freitas, der nur noch kosmetischer Natur war.

Bitter für den Weltranglistenvierten: Er hatte in den Endspielen sämtliche drei Matches gewonnen und musste dennoch dem Gegner zum Gewinn der Königsklasse gratulieren.

Für Pontoise – gecoacht vom deutschen Ex-Nationalspieler Peter Franz – war es der größte Erfolg der 87-jährigen Vereinsgeschichte. Zudem war es der erste ECL-Titel für einen französischen Klub nach Caens Finalsieg gegen Düsseldorf 1998/99.

 

Fakel Gazproma Orenburg – AS Pontoise Cergy 3:1

Dimitrij Ovtcharov – Wang Jian Jun 3:2 (11:7, 10:12, 9:11, 11:9, 11:7)

Vladimir Samsonov – Marcos Freitas 3:2 (11:8, 11:9, 10:12, 11:13, 12:10)

Alexey Smirnov – Kristian Karlsson 2:3 (10:12, 11:4, 8:11, 11:6, 8:11)

Dimitrij Ovtcharov – Marcos Freitas 3:1 (11:7, 11:8, 5:11, 8:11)

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