In den ersten beiden Damen-Hauptrunden der GAC Group 2014 Czech Open in Olmütz hat sich einiges getan – nicht zuletzt aus deutscher Sicht.
Einige DTTB-Spielerinnen setzten Glanzlichter, doch es gab auch Enttäuschungen, so das frühe Ausscheiden der Deutschen Meisterin, Vizeeuropameisterin, German-Open-Siegerin und Weltranglisten-21. Shan Xiaona, die in der 1. Hauptrunde gegen Ex-Europameisterin Ruta Paskauskiene (Litauen, Weltranglistenplatz 83) nach 3:1-Satzführung in sieben Durchgängen den Kürzeren zog.
Doch Shan wurde postwendend durch die Neu-Berlinerin Petrissa Solja (WRL 47) „gerächt“. Die 20-jährige Deutsche, die in Runde eins beim 4:3 gegen die Defensiv-Russin Maria Dolgikh schwer zu kämpfen hatte, hatte in der 2. Runde gegen Paskauskiene nur im ersten und dritten Satz Probleme, spielte ansonsten jedoch mit ihrer routinierten Gegnerin Katz und Maus (6:11, 11:7, 12:10, 11:4, 11:2).
Beeindruckend auch die bisherigen Auftritte von Petrissas Schwester Amelie (WRL 58), die – nach einem lockeren 4:0 über die Ukrainerin Ganna Gaponova – in der 2. Runde brillierte und der aktuellen Weltranglistenachten Han Ying beim 4:1 (11:7, 11:9, 10:12, 11:4, 11:9) keine echte Chance ließ.
Glänzen konnte auch Sabine Winter. Die 21-jährige Weltranglisten-55. schaltete zunächst in sechs Sätzen die immer gefährliche Japanerin Yui Hamamoto (WRL 78) aus, um dann in der 2. Hauptrunde für ein echtes Highlight zu sorgen. Gegen die weißrussische Defensivstrategin Viktoria Pavlovich, die seit Oktober 2012 unter den TOP 20 der Welt steht, bestach die Bundesligaspielerin des SV DJK Kolbermoor durch Übersicht und clevere Taktik und siegte mit 4:1 (11:9, 9:11, 11:3, 11:6, 13:11).
Auch Wu Jiaduo (WRL 44), Europameisterin in Stuttgart 2009, wusste zu gefallen. Zunächst hielt sie sich an der Japanerin Mori Sakura (WRL 108) schadlos (4:2), um in der zweiten Runde gegen die an sechs gesetzte Ex-Europameisterin Li Jiao (WRL 16) richtig Gas zu geben. Die holländische Linkshänderin mit chinesischen Wurzeln, deren spinreiches Spiel Wu ohnehin gut liegt, konnte nicht einen Satz gewinnen, auch wenn es phasenweise bei ihrem 5:11, 9:11, 15:17 und 9:11 recht eng zuging.
Weniger erfreulich aus deutscher Sicht war das frühe Ausscheiden von Zhenqi Barthel (0:4 gegen Sofia Polcanova AUT) und Kristin Silbereisen (3:4 gegen Shiho Ono JPN) – beide überstanden die erste Runde nicht. Irene Ivancan verabschiedete sich eine Runde später und blieb beim 0:4 gegen die 14-jährige Japanerin Mima Ito chancenlos.
Auf der Setzliste finden wir die Weltranglistenneunte Kasumi Ishikawa (Japan) ganz oben, gefolgt von Han Ying, die inzwischen als Nummer acht des ITTF-Rankings sogar an Ishikawa vorbeigezogen ist, zum Stichtag jedoch noch einen Platz hinter ihr notiert war. Im Gegensatz zu Han erreichte die Japanerin das das Achtelfinale durch ein 4:2 gegen Tie Yana (Hongkong). Die Damen auf den beiden nächstfolgenden Positionen der Setzliste sind ebenfalls weitergekommen: Liu Jia (4:2 gegen Iveta Vacenovska CZE) und Ai Fukuhara (4:1 gegen Yuki Nonaki JPN) gaben sich gegen starke Gegnerinnen keine Blöße.
Anders erging es der an fünf gesetzten Japanerin Sayaka Hirano (WRL 18), die im Sechzehntelfinale gegen die eastside-Ungarin Georgina Pota (WRL 45) mit 3:4 den Kürzeren zog. Weitere in den oberen Regionen Gesetzte vermochten nicht zu glänzen. Li Jiao ging – wie berichtet – gegen Wu Jiaduo und „Vika“ Pavlovich gegen Sabine Winter baden, wohingegen die an acht gesetzte Rumänin Elizabeta Samara erfolgreich war (4:2 gegen Renata Strbikova CZE). Shan Xiaona strich frühzeitig die Segel, während die an zehn gesetzte Yuka Ishigaki (Japan) gegen ihre Landsfrau Shiho Matsudaira (WRL 74), Schwester der in Deutschland bestens bekannten Kenta und Kenji, fast mühelos (4:0) weiterkam.
Im Achtelfinale am Samstag kommt es zu interessanten Begegnungen. So trifft Sabine Winter auf Yuka Ishigaki, Petrissa Solja bekommt es mit Elizabeta Samara zu tun. Wu Jiaduo muss gegen die unheimlich stark gewordene Österreicherin mit moldawischen Wurzeln Sofia Polcanova (WRL 35) ran, während die Austro-Pfälzerin Amelie Soja gegen die Japanerin Misaki Morizono (WRL 32) an den Tisch muss – alles schwierige, jedoch nicht unlösbare Aufgaben.