Das Schicksal des SV Werder Bremen in Europas Königsklasse 2014/15 ist seit Samstagabend besiegelt. Die ambitionierten Norddeutschen, die nur eines von bisher fünf Gruppenspielen gewannen, werden auch nach dem letzten Spieltag auf dem vierten Tabellenplatz stehen und schaffen nicht einmal den Quereinstieg in den ETTU-Cup. Ein Desaster für Steger & Co., die nun noch stärker unter Druck stehen, wenigstens den Play-off-Einzug in der TTBL zu bewerkstelligen und möglichst auch beim Liebherr Pokal-Finale in Fulda eine gute Figur zu machen.
Durch das hart erkämpfte 3:2 von Weinviertel (vormals SVS) Niederösterreich gegen die Überraschungsmannschaft aus dem schwedischen Eslövs ergibt sich vor dem letzten Spieltag in Gruppe B die spannende Konstellation, dass mit Chartres, Niederösterreich und Eslövs drei Teams punktgleich sind, von denen zwei die Runde der letzten Acht erreichen werden. Werder hat zwei Punkte weniger auf dem Konto und kann somit keinen aus dem Trio mehr einholen, da die ETTU zwei Punkte für einen Sieg und einen für eine Niederlage vergibt. Am 5. Dezember können die Norddeutschen Zünglein an der Wage spielen, wenn sie die Österreicher empfangen. Eslövs und Chartres treffen direkt aufeinander – das Hinspiel hatten Svensson & Co. sensationell mit 3:2 gewonnen.
Am Samstag in Wolkersdorf fand der Gastgeber durch ein 3:0 des Defensiv-Chinesen Hou Yingchao über Robert Svensson gut ins Match. Daniel Habesohn, der den Gäste-Chinesen Xu Hui überraschend in vier Sätzen knackte – Xu war mit einer ECL-Bilanz von 6:2 angereist – konnte nachlegen, so dass man allgemein von einer lockeren Angelegenheit für den umbenannten Traditionsklub aus der Alpenrepublik ausging. Doch es wurde nochmals richtig spannend. Unerwartet zog der schlaksige Stefan Fegerl, aktuelle Nummer 53 der Welt, im Entscheidungssatz gegen Mattias Oversjö den Kürzeren. Xu Hui setzte sich gegen seinen Landsmann Hou Yingchao anschließend klar durch (11:5, 11:4, 12:10), so dass das letzte Match zwischen dem Weltranglisten-66. Habesohn und Svensson die Entscheidung bringen musste. Nach einem 11:6, 11:7 und 14:12 hieß der Sieger Habesohn und die Niederösterreicher durften jubeln.
In Gruppe D wahrte Polens Meister Bogoria Grodzisk durch ein klares 3:0 in Wels seine Chance auf den Viertelfinal-Einzug. Daniel Gorak (3:2 gegen Zolt Petö), Oh Sang Eun (3:2 gegen Lehel Demeter) und Robert Floras (3:0 gegen Dominique Plattner) punkteten bei den Oberösterreichern, die einmal mehr ohne ihren Topstar Zhan Jian aus Singapur auskommen mussten und bestenfalls noch Platz drei und damit den Seiteneinstieg in den ETTU-Cup erreichen können. Dazu müssten sie allerdings ihr letztes Gruppenspiel bei Boll & Co. gewinnen, was nicht allzu wahrscheinlich ist. Um Platz zwei hinter den so dominanten Düsseldorfern gibt es am 5. Dezember ein „kleines Finale“ zwischen den punktgleichen Rivalen Hennebont und Bogoria Grodzisk.
ECL am Mittwoch
TTC UMMC (RUS) – 1. FC Saarbrücken TT (GER) 3:0
ECL am Freitag
Fakel Gazproma Orenburg (RUS) – Pontoise Cergy (FRA) 0:3
Olimpia Unia Grudziadz (POL) – Roskilde Bordtennis (DEN) 3:1
Chartres ASTT (FRA) – SV Werder Bremen (GER) 3:0
Vaillante Angers (FRA) – Sten Marketing HB Ostrov (CZE) 1:3
Borussia Düsseldorf (GER) – GV Hennebont (FRA) 3:0
ECL am Samstag
Weinviertel Niederösterreich (AUT) – Eslövs AL (SWE) 3:2
SPG Walter Wels (AUT) – Bogoria Grodzisk Mazowiecki (POL) 0:3