16:2 Punkte, zweiter Tabellenplatz, sieben Siege in Folge – der TTC Zugbrücke Grenzau hat eine grandiose Vorrunde in der TTBL gespielt und bleibt nach dem 3:0-Sieg über den Post SV Mühlhausen mit nur zwei Zählern Rückstand dem noch ungeschlagenen Topfavoriten Düsseldorf weiter dicht auf den Fersen.
Dass sich die Schützlinge von Anton Stefko und Tomas Pavelka am letzten Spieltag der Hinrunde phasenweise mit dem Tabellenneunten aus Thüringen, der nach dem Heimsieg gegen Frickenhausen mit frischem Selbstbewusstsein angereist war, etwas schwertaten, ohne jedoch ernsthaft in Bedrängnis zu geraten, tut der Freude über die seit August gezeigten Leistungen keinen Abbruch.
350 Zuschauern in der Zugbrückenhalle sahen ein enges Auftakt-Duell zwischen Grenzaus Spitzenspieler Andrej Gacina und dem erfahrensten Mühlhausener, Lars Hielscher, das am Ende – nach zwischenzeitlichem 0:2-Satzrückstand – knapp in fünf Durchgängen an den TTC-Kroaten ging.
Danach lief alles in die erwartete Richtung, die Asse aus dem Brexbachtal gaben keinen Satz mehr ab, auch wenn insgesamt noch drei Durchgänge erst in der Verlängerung an den Favoriten gingen. So machte es Masaki Yoshida in den ersten beiden Sätzen (12:10, 13:11) spannend gegen den Ex-Grenzauer Mattis Burgis, den dritten Satz dominierte der junge Japaner dann klar.
Und nach der Pause ließ Jonathan Groth den Tschechen Bohumil Vozicky nach rascher 2:0-Satzführung nochmal ein wenig aufkommen und gewann den dritten Durchgang schließlich mit 16:14. Nach zweieinviertel Stunden war alles entschieden und der achte Saisonsieg von Gacina und Co. besiegelt.
Der Abstand der Westerwälder auf den Dritten Saarbrücken beträgt vier Zähler, auf den Vierten Bremen und den Fünften Fulda-Maberzell hat man jeweils sechs Punkte Vorsprung. Ein gutes Polster, jedoch längst noch keine Garantie für das Erreichen der Play-offs.
Zum Rückrunden-Auftakt geht es in einer Woche nach Osthessen zum Duell mit den ambitionierten Maberzellern. Sollte man auch diese hohe Hürde nehmen, wäre die Ausgangsposition für das neue Jahr grandios. Jedenfalls will man in dieser Woche zur Vorbereitung auf Wang und Filus einen starken Abwehrspieler in die Trainingsgruppe holen, wie uns Vereinspräsident Manfred Gstettner versicherte.
Nach dieser Partie gilt die volle Konzentration dem Liebherr Pokal-Finale in der Fuldaer Esperantohalle am 20./21. Dezember, bei dem das Zugbrückenteam eine gute Rolle spielen möchte.
Zwei Spieler im TTC-Trikot konnten in der Vorrunde besonders glänzen: Andrej Gacina, aktuelle Nummer 18 der Welt, erspielte eine 11:5-Bilanz und der junge Masaki Yoshida, der stets zuverlässig punktete, wenn seine Punkte gebraucht wurden, darf sich über eine tolle 8:2-Bilanz freuen. Jonathan Groth hat sich im Westerwald gut akklimatisiert und verbuchte auf Anhieb ein ausgeglichenes Resultat (5:5), das er in der Rückserie zu einer positiven Bilanz „veredeln“ möchte.
Manfred Gstettner äußerte sich zunächst zum Mühlhausen-Spiel: „Am Anfang war es ein bisschen eng, da Hielscher recht gut gespielt und Gacina eine gewisse Zeit gebraucht hat, um in sein Spiel zu kommen. Auch die Aufschläge Hielschers haben ihm anfänglich Probleme bereitet. Burgis hat gegen Yoshida auch recht gut gespielt, alles in allem war es aber eine klare Sache zu unseren Gunsten.“
Zur ersten Halbserie stellte der TTC-Präsident fest: „Wir sind sehr, sehr zufrieden. Ich hätte im Traum nicht mit einer solchen Vorrunde gerechnet. Wenn ich vor ein paar Monaten erklärt hätte, dass wir 16:2 Punkte holen würden, hätte man mich für größenwahnsinnig erklärt.“ Gstettner nennt Gründe für die Grenzauer Erfolgsstory: „Die Mannschaft ist gut zusammengewachsen und harmoniert prächtig. Wir haben auch knappe Spiele gewonnen und die kämpferische Einstellung war immer sehr gut. Die Spieler steigern sich immer weiter, wie man auch an der Weltrangliste sieht. Wenn wir weiter so zusammenspielen und sich niemand verletzt, streben wir nun natürlich einen Play-off-Platz an.“
Ergebnisse TTC Zugbrücke Grenzau – Post SV Mühlhausen 3:0
Andrej Gacina – Lars Hielscher 3:2 (8:11, 5:11, 11:4, 15:13, 11:9)
Masaki Yoshida – Mattis Burgis 3:0 (12:10, 13:11, 11:4)
Jonathan Groth – Bohumil Vozicky 3:0 (11:8, 11:3, 16:14)
Die weiteren Ergebnisse des 9. Spieltags der TTBL
Borussia Düsseldorf – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1
TTC matec Frickenhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 1:3
SV Werder Bremen – TTF Liebherr Ochsenhausen 3:1
TTC Hagen – 1. FC Saarbrücken TT 1:3