Für das Team der TTF Liebherr Ochsenhausen geht es nach der Niederlage beim SV Werder Bremen gleich am Sonntag weiter mit dem ersten Spiel der Rückrunde beim TTC Hagen.
Nur Hugo Calderano, der Jüngste im Bunde, darf nicht mit nach Hagen – der Grund ist ein ganz simpler: Der 18-Jährige, der vor einigen Wochen in der TTBL Timo Boll besiegt hat, wird zur selben Zeit bei den Jugend-Weltmeisterschaften um eine WM-Medaille kämpfen.
Wir sprachen mit dem jungen Brasilianer vor seinem Abflug Richtung China über seine Ziele im Dezember und über seine bisherige Zeit in Ochsenhausen.
Hugo, Dein Team fährt kommenden Sonntag nach Hagen und kämpft um Punkte in der Tischtennis Bundesliga – Du spielst zu dem Zeitpunkt schon in Shanghai bei der Jugend-WM. Was sind Deine Ziele für dieses bedeutsame Turnier?
„Das Ziel für mich ist eine Medaille. Wenn man die Setzliste betrachtet und den Wettbewerb an sich, immerhin die Weltmeisterschaft im Jugendbereich, dann ist das ein hochgestecktes Ziel. Ich werde aber mein Bestes geben, um mein Ziel zu erreichen. Nichtsdestotrotz verfolge ich das Geschehen hier in Deutschland sehr genau und drücke den Jungs natürlich die Daumen.“
Wie sieht Deine Vorbereitung für ein solch wichtiges Turnier aus?
„Dieses Jahr hatte ich wirklich sehr viel um die Ohren, da ich viele Turniere sowohl im Jugend- als auch im Herrenbereich und zudem noch in der Tischtennis Bundesliga gespielt habe. Alles in allem konnte ich so in vielen Spielen gegen sehr starke Gegner wichtige Erfahrungen sammeln, um gut vorbereitet in diese Weltmeisterschaft zu gehen.“
Nach der Jugendweltmeisterschaft stehen auch schon die Grand Finals der World Tour an. Was sind Deine Erwartungen an diesen Wettbewerb?
„Im Dezember, nach einem Sommer mit den olympischen Jugendspielen und der Umstellung auf die Tischtennis Bundesliga, noch eine Jugendweltmeisterschaft und die Grand Finals zu spielen, ist auf der einen Seite nicht einfach, was die Belastungen von Körper und Geist angeht. Auf der anderen Seite liebe ich diesen Sport und finde es eine Art Auszeichnung, mich mit den Besten der Besten der Welt in meinem Alter messen zu dürfen. Daher freue ich mich auf die Grand Finals und hoffe, dass die Beine und der Kopf gut sein werden.“
Nach diesen beiden Individualbewerben kommt dann am Ende des Jahres auch noch das Highlight für Deinen Club – die TTF Liebherr Ochsenhausen nehmen in Fulda am LIEBHERR Pokal Finale teil. Hast Du spezielle Erwartungen an dieses Event?
„Ich bin sehr aufgeregt, wenn ich an dieses Event denke, und freue mich, dass wir es geschafft haben, uns dafür zu qualifizieren. Auch wenn wir ein sehr junges Team sind, haben wir bewiesen, dass wir vor großer Kulisse spielen können, daher bin ich guter Dinge, dass wir dort gut auftreten werden.“
So viele große Turniere und Spiele in so einer kurzen Zeit – mit welcher Einstellung gehst Du an solch ein Mammutprogramm heran?
„Ich versuche, immer positiv und konzentriert zu bleiben. Ich denke, wenn man im Kopf positiv bleibt, hat man immer eine Chance.“
Nun lebst Du seit drei Monaten in Ochsenhausen. Wie sind Deine Eindrücke und was sind die Besonderheiten hier?
„Ochsenhausen ist eine sehr ruhige kleine Stadt mit einer hohen Lebensqualität. Ich fühle mich hier sehr wohl und auch schon heimisch. Die Besonderheiten sind für mich die Trainingsbedingungen und die tollen Menschen hier. Egal ob Spieler, Trainer oder das Management – hier arbeiten alle sehr eng zusammen und man erkennt, dass hier etwas Großes entsteht.“
Wie ist es, soweit weg von Deiner Heimat zu sein? Vermisst Du etwas?
„Wie gesagt, fühle ich mich hier in Ochsenhausen sehr wohl. Natürlich vermisse ich aber meine Familie und auch das brasilianische Essen. Und im Moment auch das brasilianische Wetter.“
Welches Fazit ziehst Du aus Deiner bisherigen Zeit bei den TTF Liebherr Ochsenhausen?
„Ich denke, dass ich schon einiges erreicht habe seit meiner Ankunft. Ich konnte in der Tischtennis Bundesliga Fuß fassen und mein Tischtennis verbessern. Es war sicher ein wichtiger und richtiger Schritt für meine Karriere.“
Was erwartest Du vom Rest der Saison?
„Ab 2015 werde ich keine Jugendturniere mehr spielen und kann mich so noch besser auf die anstehenden Spiele vorbereiten. Daher denke ich, dass ich besser spielen werde. Ich denke, wir haben viel Potenzial und werden immer besser je mehr Erfahrung wir sammeln. Wir werden weiter in jedem Spiel alles geben und am Ende sehen wir, was heraus kommt.“