Mi, 27. November 2024
spot_img
StartNews-ArchivTTBL: Frickenhausen im Pech: 2:3 gegen Spitzenreiter Düsseldorf

TTBL: Frickenhausen im Pech: 2:3 gegen Spitzenreiter Düsseldorf

So ist das, wenn man kein Glück hat und dann auch noch Pech hinzu kommt. Schlusslicht TTC matec Frickenhausen hätte in seinem letzten Bundesligaspiel des Jahres 2014 einen Big Point im Kampf um den Klassenerhalt machen und eine Kampfansage an die Mitkonkurrenten Mühlhausen, Hagen und Bergneustadt senden können.

Man stand so dicht vor einen doppelten Punktgewinn gegen den ohne Timo Boll nach Württemberg gereisten Rekordmeister, Titelverteidiger und TTBL-Spitzenreiter Borussia Düsseldorf, doch das Glück war – wie so oft im „richtigen Leben“ auch – auf der Seite desjenigen, der bereits alles im Überfluss besitzt.

Nach drei Stunden und 33 Minuten standen die jungen Wilden des „Tälesklubs“ trotz 11:10 Sätzen mit leeren Händen und der Gewissheit da, die Festtage mit 2:18 Punkten definitiv auf dem zehnten und letzten Tabellenplatz verbringen zu müssen.

Der Präsident war fix und fertig und saß noch eine halbe Stunde nach Spielende völlig niedergeschlagen auf seinem Stuhl. Rolf Wohlhaupter-Hermann tat die 2:3-Niederlage seines TTC nach großartigem Kampf fast körperlich weh. Dreieinhalb Stunden lang konnten er und die nur 300 Zuschauer auf einen Sieg hoffen – doch es hatte nicht sollen sein.

Gegen den „FC Bayern des Tischtennissports“ führten die Gastgeber mit 1:0 und 2:1, doch in einem wahren Krimi musste sich am Ende Mikhail Paykov gegen den in der Weltrangliste 60 Positionen besser platzierten Inder Sharath Kamal Achanta trotz zweier Matchbälle im fünften Satz mit 14:16 geschlagen geben.

„Was soll man da noch sagen? Wir waren so nah dran. Das ist einfach das ungerechte Spielsystem, dass man so ein Match im fünften Spiel und im fünften Satz mit zwei Bällen verliert. Die Mannschaft hat schon am Sonntag gegen Fulda gut gespielt, sie hat auch heute gut gespielt – aber das nützt alles nichts“, haderte Rolf Wohlhaupter-Hermann.

Im ersten Spiel der Rückrunde in der Tischtennis Bundesliga verzichtete Borussia Düsseldorf auf Top-Star Timo Boll und musste auch den verletzten Patrick Franziska ersetzen. So wurde der Grieche Panagiotis Gionis an Position eins und der Inder Sharath Kamal Achanta an zwei aufgeboten. Als Nummer drei griff der 43-jährige (Spieler-)Trainer Danny Heister selbst zum Schläger, verlor aber gegen TTC-Youngster Qiu Liang mit 0:3.

Der zweite TTBL-Sieg des ehemaligen Jugend-Nationalspielers, der offenbar immer nur gegen die Spielertrainer punktet, so zuvor auch gegen Andreas Fejer-Konnert (TTC Hagen). „Ein ganz dickes Lob für Liang dafür, wie er den Niederländer beherrscht hat“, bilanzierte Jürgen „Max“ Veith. Und der TTC-Manager weiter: „Auch der gesamten Mannschaft ein dickes Kompliment: Da hängst Du hinten drin, und das Team liefert so ein Klasse-Spiel ab.“

Masataka Morizono hatte den TTC matec Frickenhausen zunächst mit einem 3:1 über den Inder Kamal Sharath Achanta mit 1:0 in Front gebracht. Danach führte Mikhail Paykov gegen den Griechen Panagiotis Gionis mit 2:1 Sätzen, unterlag letztlich aber einmal mehr im fünften Durchgang. Dann folgte nach der Pause das klare 3:0 von Liang Qiu gegen Heister.

Gegen Abwehrspezialist Gionis gelang „Massa“ Morizono anschließend nur ein 11:7 im ersten Satz, die weiteren Durchgänge musste er mit 6:11, 8:11 und 7:11 abgeben. Damit war die Bühne für den Showdown zwischen Paykov und Achanta bereitet – mit dem bitteren Ende für den Russen.

Noch einmal TTC-Manager Jürgen Veith: „Es ist ein Jammer, wir haben einfach kein Glück! Paykov ist völlig am Ende, er hat sein siebtes von acht Fünf-Satz-Spielen verloren. Ich weiß nicht, wie wir das aus seinem Kopf rauskriegen sollen.“

Danny Heister war indes mehr als erleichtert. „Wir wussten, dass es schwer werden würde und sind überglücklich, dass wir in dieser Aufstellung gewonnen haben. Wir haben ein wenig gezockt. Es war unser fünftes Spiel in – ich glaube – zwölf Tagen und das hat man ein bisschen bei der Konzentration gemerkt. Kamal war noch etwas krank, hat das erste Match verloren. Das letzte Spiel gegen Paykov war ein Riesenkampf von beiden, mit unglaublichen Ballwechseln und Matchbällen auf beiden Seiten.“ Sein Fazit: „Das war ein Riesenspiel für die Zuschauer.“ Das fand auch Jürgen Veith. „Das war Tischtennis vom Feinsten, und alle Fans, die heute nicht da waren, haben etwas verpasst.“

 

TTC matec Frickenhausen – Borussia Düsseldorf 2:3

Masataka Morizono – Kamal Sharath Achanta 3:1 (11:3, 7:11, 11:8, 11:9)

Mikhail Paykov – Panagiotis Gionis 2:3 (9:11, 11:6, 11:9; 4:11, 4:11)

Qiu Liang – Danny Heister 3:0 (11:8, 11:5, 14:12)

Masataka Morizono – Panagiotis Gionis 1:3 (11:7, 6:11, 8:11, 7:11)

Mikhail Paykov – Kamal Sharath Achanta 2:3 (12:14, 11:6, 8:11; 11:8, 14:16)

Verwandte Artikel

Meist gelesene

Must Read