Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) gab am heutigen Donnerstag eine allenfalls von wenigen Insidern erwartete Personalie bekannt. Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig verlässt nach erfolgreichen 24 Jahren den Deutschen Tischtennis-Bund und übernimmt vom 1. März 2015 an als „Vorstand Leistungssport“ beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) übergeordnete nationale Verantwortung. Er folgt dort auf Bernhard Schwank, der im neuen DOSB-Gremium für die Position eines Vorstands Internationales/Olympiabewerbung vorgesehen ist.
Schimmelpfennig ist seit 1991 hauptamtlich beim DTTB beschäftigt. Über Stationen als Damen-Bundestrainer, Spitzensport-Koordinator, Herren-Bundestrainer, Cheftrainer und seit 2007 Sportdirektor beeinflusste er konzeptionell und personell maßgeblich die leistungssportlichen Geschicke dieses Verbandes, der in Europa dominiert und in der Welt als Nummer zwei hinter China rangiert.
Auch der Bundesstützpunkt in Düsseldorf, das 2006 eröffnete Deutsche Tischtennis-Zentrum und dessen Organisationsstruktur, trägt in großen Teilen seine Handschrift.
„Praktiker und Visionär zugleich“
„Dirk ist Praktiker und Visionär zugleich, ein erfolgreicher Coach, stark in der Konzeption, ein großer Sportexperte und Stratege und zugleich eine sehr angenehme Persönlichkeit“, sagt DTTB-Präsident Thomas Weikert. „Wir lassen ihn ungern ziehen, aber ich verstehe, dass das neue Amt beim DOSB eine spannende und große, neue Herausforderung für ihn ist. Und ich verstehe leider auch sehr gut, warum der DOSB sich für ihn entschieden hat.“
Schimmelpfennigs Kompetenz machen sich seit Jahren viele andere Institutionen zu Nutze: Der gebürtige Kölner, der mit seiner Familie in Hürth lebt, wurde von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ins Kuratorium der Sportstiftung NRW berufen. Er ist Mitglied des Beirats Leistungssportentwicklung des DOSB, Vertreter der Sommersportverbände im Kuratorium der „Trainerakademie Köln“ und war lange Mitglied im Technischen Komitee des Tischtennis-Weltverbandes ITTF.
Nachfolge-Regelung: Richtige Lösung hat Vorrang vor Schnelligkeit
Schimmelpfennig hat zweifellos großen Anteil an den Erfolgen der deutschen Teams im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich – zuletzt der Silbermedaille der Herren-Mannschaft bei der WM in Tokio, den EM-Titel-Gewinnen der DTTB-Damen in den Jahren 2013 und 2014 sowie den beiden Olympia-Medaillen für Deutschland bei den Spielen in London 2012.
Nach 24 Dienstjahren beim DTTB wird es für Dirk Schimmelpfennig kein leichter Abschied. „Nach den vielen Jahren, in denen wir im DTTB gemeinsam erfolgreich sein konnten, fällt mir der Abschied von allen Beteiligten natürlich schwer. Vor mir liegt aber nun eine neue anspruchsvolle Aufgabe im deutschen Leistungssport, die ich als große Herausforderung empfinde und auf die ich mich sehr freue“, so der 52-Jährige. Der DTTB, für den die Entscheidung überraschend kam, hat mit der Planung der Nachfolge-Regelung begonnen und will sich dabei Zeit lassen. „Die richtige Lösung hat Vorrang vor einer schnellen Entscheidung“, sagt Präsident Weikert.
Website des Deutschen Olympischen Sportbundes