Nach einer spannenden Spielzeit 2014/15, an deren Ende die junge Mannschaft der TTF Liebherr Ochsenhausen nur ganz knapp den Sprung in die Play-offs verpasste, hielten wir es für angebracht, nochmals kurz den Saisonverlauf, die Highlights und die Perspektiven im Gespräch mit dem TTF-Präsidenten Kristijan Pejinovic zu erörtern.
Sind Sie wirklich zufrieden mit dem Verlauf der Saison 2015/15, Herr Pejinovic? Ochsenhausens „junge Wilde“ haben zwar eine Reihe guter Spiele gezeigt, sind aber am Ende doch knapp an den Play-offs gescheitert.
K. Pejinovic: „Die Mannschaft sollte mit Leidenschaft und technisch hohem Potenzial eine neue Begeisterung bei den Zuschauern, den Medien und unseren Partnern entfachen. Ich denke, dass uns dies ganz gut gelungen ist – somit bin ich unter dem Strich wirklich sehr zufrieden mit dem Verlauf und dem Abschneiden der Saison. Ich denke, dass ich hier auch im Namen aller verantwortlichen Trainer sprechen kann und auch für unsere Partner und Fans. Wir haben mit der Verpflichtung von Hugo Calderano, damals gerade 17 Jahre alt, vor der Saison einen großen Schnitt und damit einen weiteren Schritt in unserer Strategie vollzogen und dies verursachte anfangs sicherlich nicht überall Begeisterung. Dennoch konnten wir mit der jungen Mannschaft bereits aufzeigen, in welche Richtung wir weiter gehen möchten und dass es hierzu einfach Zeit braucht – wir sprechen von einem Prozess und ein solcher benötigt nun einmal Zeit und Geduld.“
Sehen Sie eindeutige Fortschritte bei den jungen Spielern, haben sie sich im Verlauf der Saison weiterentwickelt und gesteigert?
„Absolut! Alle unsere Spieler haben sich technisch wie auch mental verbessern können und ein Beweis liefert ganz klar schon die Weltrangliste. So war Liam Pitchford im Januar 2014 Die Nummer 55 und exakt ein Jahr später die 46. Bei Simon Gauzy ist es noch eindeutiger bezogen auf das ITTF-Klassement. Im Januar letzten Jahres war er 80., im Januar 2014 bereits 37. Und nochmals einen Tick eindeutiger ist es bei Hugo Calderano, der im Januar 2014 auf Position 190 gelistet war und im Januar 2015 auf Rang 56 stand. Dies sind bei unseren drei Youngstern zusammen 186 Plätze! Dies ist beachtlich und hierbei haben unsere Trainer, aber natürlich auch das Umfeld, also unsere Mitarbeiter und Betreuer, fantastische Arbeit geleistet. Respekt!“
Einverstanden, in Bezug auf die Weltrangliste ist es eindeutig. Doch das primäre Interesse der TTF ist ja die Bundesliga. Besteht da wirklich eine Wechselwirkung?
„Solch eine Entwicklung vollbringt man nicht, wenn man nicht mit dem Druck in der TTBL umgehen kann und nicht das Vertrauen des Umfeldes und der Region erhält. Unsere drei jungen Spieler, zu denen sich nun mit Jakub Dyjas ein weiteres Toptalent gesellt, haben in der Liga ja auch einen guten Eindruck hinterlassen, allesamt positive Bilanzen erspielt und namhafte Gegner besiegt. Im Übrigen muss alles richtig laufen und natürlich dürfen keine Verletzungen diesen Prozess bremsen. Dafür war ja anfangs der Saison mit unserer innovativen medizinischen Betreuung, unter anderem durch ein Ärzteteam, gesorgt. Regelmäßige Checks und Belastungs-EKGs wurden durchgeführt.“
Was verbuchen Sie noch als positive Momente aus der Saison 2014/15?
„Da gibt es eine ganze Reihe. Hier nur drei Beispiele: Die Rolle von Michel Blondel als Sportdirektor ist absolut aufgegangen und wir konnten durch sein Wissen viele Innovationen in Ochsenhausen platzieren und neue Maßstäbe im sportlichen Bereich setzen. Weiterhin muss man auf unser großartiges Weltklasse-Match in der ratiopharm arena vor 2.500 Zuschauern zurückblicken, welches ein großer Kraftakt für meine Mitarbeiter war – der aber in eine neue Begeisterung gemündet ist. Und nicht zu vergessen unser neuer EnBW-Schul-Cup, welcher grandios gestartet ist mit der Teilnahme von insgesamt 26 Klassen und damit 550 Schülern allein in unserer Region!“
Die Zwischenbilanz kann sich also sehen lassen, doch wie geht es weiter?
„Ich bin in der Tat der festen Überzeugung, dass wir mit Stolz auf 2014/15 zurückblicken können, zumal wir uns sportlich wie auch administrativ weiterentwickelt haben. Dennoch stehen wir erst am Anfang und haben noch einen langen Weg zu gehen. Wir werden auch in der Saison 2015/16 Ruhe bewahren, wenn die jetzt noch jüngere Mannschaft mal zwei, drei Spiele hintereinander verliert, blicken aber bereits heute mit viel Optimismus und Zuversicht in die neue Saison.“