Bei den mit 220.000 US-Dollar dotierten China Open in Chengdu dominiert erwartungsgemäß die Tischtennis-Weltmacht China. Doch spannend ist auch die Frage, wer die Einzeltitel ins Reich der Mitte holt.
Und da können wir zumindest bei den Damen – das Herren-Finale ist noch in vollem Gange – eine Überraschung vermelden. Nicht die Branchenführerin im Damen-Tischtennis, Ding Ning, darf sich über die Goldmedaille und wichtige Weltranglistenpunkte freuen, sondern Herausforderin Zhu Yuling (Foto), aktuelle Nummer vier des ITTF-Rankings.
Die 20-jährige Zhu, die in Chengdu einen wirklich bärenstarken Eindruck hinterließ, im Viertelfinale Deutschlands Medaillenhoffnung Han Ying ausschaltete (4:1) und im Halbfinale gar die Weltranglistenzweite Liu Shiwen besiegte (4:2), überließ Ding Ning im Endspiel nicht einen Satz und gewann verdient (11:9, 11:4, 13:11, 11:8).
Nicht ganz so überzeugend waren die Auftritte der 25-jährigen Weltmeisterin, nicht nur im Finale. So hatte Ding bereits im Viertelfinale Glück, nicht auszuscheiden, als sie gegen Japans inzwischen ein klein wenig pummelig wirkenden Dauerbrenner Ai Fukuhara ein enges Match in sieben Sätzen gewann.
Im Herren-Finale stehen sich die TOP 2 der Welt gegenüber: Derzeit führt Weltmeister Ma Long mit 3:1 Sätzen gegen Xu Xin. Geheimtipp Fan Zhendong hatte den Sprung ins Endspiel verfehlt – nach seinem 4:1 über Timo Boll im Viertelfinale zog er im Halbfinale gegen Xu mit 3:4 den Kürzeren.
Ma Long indes hatte in der Vorschlussrunde seine liebe Mühe mit Japans Senkrechtstarter und Ovtcharov-Bezwinger Yuya Oshima, der in der Runde zuvor auch noch Chuang Chih-Yuan in sieben Sätzen nach Hause geschickt hatte. Ma siegte gegen Oshima, der zwischenzeitlich Satzrückstände von 0:2 und 2:3 egalisieren konnte, mit 4:3.
Einzel-Finals am Sonntag
Damen-Einzel
Ding Ning – Zhu Yuling 0:4 (9:11, 4:11, 11:13, 8:11)
Herren-Einzel
Ma Long – Xu Xin 3:1 (13:15, 11:4, 11:7, 12:10 …)