Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben ihr letztes Spiel vor den Festtagen knapp verloren. Gegen den SV Werder Bremen musste man eine 2:3-Niederlage quittieren, die nicht nur, aber auch dem Umstand geschuldet war, dass sich Simon Gauzy im ersten Einzel verletzte.
Der junge Franzose musste aufgrund seiner Verletzung dann später durch den erkrankten Liam Pitchford ersetzt werden, der eigentlich hätte pausieren sollen.
Die gute Nachricht aus Sicht der Oberschwaben und der gesamten Liga: Hugo Calderano steht wieder am Tisch und feierte nach dreimonatiger Verletzungspause ein gelungenes Comeback. Der 19-jährige Brasilianer gewann sein Match gegen Kirill Skachkov, der letzte Saison selbst noch für Ochsenhausen aufgeschlagen hat.
Überhaupt ist aus TTF-Perspektive nichts Dramatisches passiert, nach wie vor beträgt der Abstand auf einen Nicht-Play-off-Platz sechs Punkte. Vor 350 Zuschauern in Biberach wurde allerdings die Chance verpasst, den Abstand zu den Norddeutschen auszubauen, die ihrerseits Boden gutmachten und die namhafte Düsseldorfer Borussia auf einen Nicht-Play-off-Platz verdrängten.
Ochsenhausen verbringt Weihnachten und Neujahr mit 16:6 Zählern auf Tabellenrang drei, zwei Punkte hinter Fulda-Maberzell, vier hinter Spitzenreiter Saarbrücken. Auf die Saarländer trifft man auch am ersten Spieltag des neuen Jahres, nämlich auswärts am 6. Januar – eine extrem schwere Begegnung, bei der die TTF eigentlich nur etwas gewinnen können.
Bremen „überwintert“ auf Platz vier des Liga-Klassements, zwei Zähler vor dem Trio Düsseldorf-Grenzau-Bergneustadt. Die Grün-Weißen empfangen am 3. Januar die „Schwalben“ zu einem schon zu diesem relativ frühen Zeitpunkt richtungsweisenden Duell um die Play-offs.
Gegen die Norddeutschen, die man in der Vorrunde in deren Halle mit 3:0 in die Schranken gewiesen hatte, lief es für Pitchford und Co. eigentlich recht gut an. Simon Gauzy sorgte gegen den Rumänien Constantin Cioti, der – wie Skachkov – eine Ochsenhausener Vergangenheit hat, für die 1:0-Führung. Doch es war eine schwierige Angelegenheit, auch weil sich der junge Franzose im vierten Satz am rechten Knie verletzte, nach Behandlungspause dick bandagiert in die Box zurückkam, auf die Zähne biss, die Schmerzen ignorierte und dem Werderaner im Entscheidungsdurchgang keine Chance mehr ließ. Doch an ein zweites Match war nicht zu denken, somit musste der erkrankte Liam Pitchford eingewechselt werden.
Zunächst allerdings egalisierte Bremen durch Nationalspieler Bastian Steger, dem der 20-jährige Jakub Dyjas lediglich den dritten Satz abluchsen konnte.
Es folgte das mit Spannung erwartete Comeback des Hugo Calderano nach seinem Fingerbruch vor drei Monaten. Ausgerechnet mit Kirill Skachkov bekam es der 19-jährige Brasilianer zu tun. Man merkte ihm natürlich die fehlende Wettkampfpraxis an, dennoch hinterließ er einen guten, soliden Eindruck, legte mit 2:0 Sätzen vor, musste Skachkovs Satzausgleich hinnehmen, um dann Durchgang fünf mit 11:9 gegen den gewiss nicht schwach spielenden Russen für sich zu entscheiden zur erneuten Ochsenhausener Führung.
TTF-Präsident Kristijan Pejinovic war mit dem Jüngsten im Dress der TTF zufrieden: „Sehr positiv war das gelungene Comeback von Hugo. Dafür dass er ein Vierteljahr kein Match mehr bestritten hatte, war sein Auftritt gegen Kirill absolut in Ordnung.“
Calderanos Sieg war eigentlich die Steilvorlage, doch irgendwer musste sie auch verwerten – und das blieb aus. Der gehandikapte Liam Pitchford zeigte zwar gute Ansätze gegen Steger und verlor die ersten beiden Durchgänge sehr knapp – im zweiten Satz hatte er sogar mit 6:1 geführt –, konnte jedoch nicht punkten. Nun lastete der Druck auf Jakub Dyjas, der mit dem clever und routiniert agierenden Cioti zwar über weite Strecken auf Augenhöhe war, jedoch beim 10:12, 8:11, 11:13 auch nicht das nötige Quäntchen Glück hatte, um etwas zu reißen.
Kristijan Pejinovic führte Gründe für die Niederlage an: „Es war wie erwartet eine enge Kiste, wir hatten heute das Pech, dass einige Spieler angeschlagen waren. Simon verletzte sich im Match gegen Cioti, kam mit Schmerzen zurück und biss die Zähne zusammen, so dass es noch zum Sieg für ihn reichte. Aber es war klar, dass er das zweite Spiel nicht mehr bestreiten konnte, deshalb mussten wir Liam einwechseln, der krank war und eigentlich gar nicht hätte spielen dürfen. Jakub fand heute nicht so gut in sein Spiel, aber es ist sein erstes Jahr und wir müssen Geduld mit ihm haben. Er steht nun 6:6 – das ist absolut okay.“
Trotz der Niederlage gehen die Oberschwaben mit positiven Gefühlen in die kurze Feiertagspause. „Wir haben insgesamt sehr ordentliche Leistungen gezeigt und sind nach wie vor auf Play-off-Kurs“, sagt Pejinovic. „Positiv nehmen wir auch mit, dass uns Hugo endlich wieder zur Verfügung steht, wodurch wir wieder mehr Variationsmöglichkeiten haben. Wir wollen uns nun regenerieren, Kräfte sammeln und etwas abschalten, um im Januar wieder richtig anzugreifen.“
TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 2:3
Simon Gauzy – Constantin Cioti 3:2 (11:8, 8:11, 12:10, 4:11, 11:5)
Jakub Dyjas – Bastian Steger 1:3 (3:11, 7:11, 11:7, 4:11)
Hugo Calderano – Kirill Skachkov 3:2 (11:9, 14:12, 9:11, 8:11, 11:9)
Liam Pitchford – Bastian Steger 0:3 (10:12, 9:11, 7:11)
Jakub Dyjas – Constantin Cioti 0:3 (10:12, 8:11, 11:13)
Alle TTBL-Ergebnisse des 11. Spieltags
TTC Schwalbe Bergneustadt – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 1:3
TTF Liebherr Ochsenhausen – SV Werder Bremen 2:3
Borussia Düsseldorf – TTC Zugbrücke Grenzau 1:3
TTC Hagen – 1. FC Saarbrücken TT 2:3
Post SV Mühlhausen – ASV Grünwettersbach 3:2