Exodus beim ambitionierten Zweitligisten TTC Ober-Erlenbach. Nach Dang Qiu (nach Grünwettersbach) verlässt nun auch der beste Spieler, der 18-jährige Japaner Kohei Sambe, die Bad Homburger und schließt sich mit dem TTC Zugbrücke Grenzau einem Erstligisten an.
Sambe, aktuelle Nummer 99 der Welt und mit einer 17:5-Bilanz im vorderen Paarkreuz derzeit erfolgreichster Spieler der 2. Bundesliga, trifft im Westerwald mit Liang Qiu auf einen alten Bekannten aus Frickenhausener Tagen. Die Vertragsverlängerung mit der momentanen Nummer drei Grenzaus wurde erst letzte Woche bekannt gegeben. Sambe und Liang Qiu stammen aus der Talentschmiede von Qius Vater Jian Xin Qiu, dem ehemaligen Cheftrainer des „Tälesklubs“.
Grenzaus Präsident Manfred Gstettner hält Sambe schon jetzt für TTBL-tauglich: „Er ist stark genug, um in der ersten Liga zu bestehen.“
Dennoch stottert der Westerwälder Personal-Motor noch gewaltig. Masaki Yoshida möchte – wie man hört – zurück nach Japan, Topspieler Andrej Gacina geht nach Russland. Somit fehlt zumindest eine konkurrenzfähige Nummer eins. Gstettner zeigt sich optimistisch. „Wir sind in den Gesprächen weit fortgeschritten. Doch um einen absoluten Spitzenspieler zu bekommen, müssen wir uns nach der Decke strecken.“
Eine interessante Frage ist auch, wie Ober-Erlenbach, das ja mittelfristig in die TTBL will, den Verlust der beiden Topleute kompensieren kann. Mit Spielern wie Jens Schabacker oder Dominik Scheja funktioniert das – bei aller Wertschätzung – sicher nicht. Und ob das Geld vorhanden ist, mit zwei „Riesen“ die Lücke zu schließen, erscheint fraglich.