Fr, 29. November 2024
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WM 2016: Topfavoritinnen bei den Damen marschieren!

Die topgesetzten Teams aus China, Japan, den Niederlanden und Hongkong stehen bis jetzt alle ungeschlagen an der Spitze ihrer Vorrundengruppen. Die deutschen Damen konnten ebenfalls alle Auftaktpartien gewinnen und treffen jetzt auf Nordkorea und Japan.

In der Gruppe A dreht Weltmeister China erwartungsgemäß einsam seine Kreise.

Die Damen aus dem Reich der Mitte konnten ihre ersten drei Gruppenspiele gegen Ungarn, Gastgeber Malaysia und Rumänien allesamt mit 3:0 gewinnen.

In allen drei Spielen wurde kräftig rotiert, so dass Liu Shiwen, Ding Ning, Li Xiaoxia, Zhu Yuling und Cheng Meng alle eingesetzt wurden. Einzel-Weltmeisterin Ding Ning kam nur in einem Spiel zum Einsatz, die anderen Damen kamen jeweils zweimal zum Zug.

 

Ding Ning (China) - World Team Table Tennis Championships 2016 Kuala Lumpur, Malaysia (Courtesy ITTF)

 

Noch nicht in Form ist Li Xiaoxia, die lange mit gesundheitlichen Problemen kämpfen musste und nie mehr zu alter Stärke finden konnte. Sie musste überraschend gegen Ungarns Szandra Pergel und auch gegen Bernadette Szocs aus Rumänien in den Entscheidungsatz, wo sie beides Mal die Nerven behielt.

Gegen Gastgeber Malaysia gab es keine Gastgeschenke, Chinas Damen überließen ihnen keinen Satzgewinn.

Ding Ning äußerte sich zum Spiel gegen Ungarn: „Wir haben vorher noch nicht so oft gegen Ungarn gespielt, deshalb war es etwas ungewohnt gegen sie. Das war das erste Spiel des gesamten Turniers und ich bin immer noch dabei meinen Rhythmus zu finden. Als ich meinen Teamkolleginnen bei ihren Spielen zusah, war ich etwas nervös.

Szandra Pergel teilte mit: „Ich war zwei Sätze im Rückstand gegen Li Xiaoxia und im dritten Satz mit 4:8 hinten. Dann schaffte ich es, besser gegen ihren Aufschlag zu spielen, erhöhte den Druck und gab ihr keine einfachen Bälle. Ich steigerte mich, aber im Entscheidungssatz hatte sie die höhere Präzision. Dora Madarasz zeigte gegen Chen Meng auch ein gutes Spiel. Sie gewann den ersten Satz und im zweiten und dritten Satz stand es 9:9, es war ein sehr knappes Spiel.“

Ungarn verlor die Spiele gegen China und Taiwan mit 0:3, setzte sich aber gegen Spanien mit 3:0 durch. Georgina Pota äußerte sich dazu: „Shen Yanfei ist verletzt, das machte uns die Sache wesentlich einfacher. Sie ist eine sehr gefährliche Spielerin, ohne sie ist es einfach nicht dieselbe Mannschaft. Ich spielte gegen Galia Dvorak das letzte Mal vor langer Zeit, deshalb war ich etwas besorgt. Das war letztlich aber unbegründet, da sie mit meinem Spiel nicht zurecht kam. Ich konnte selber ohne größere Probleme angreifen und blocken. Jetzt zählt es für uns, alles oder nichts. Wir haben keinen Spielraum für Fehler, wir müssen Malaysia schlagen. Wenn man das Ranking anschaut, sind wir Favorit, aber das Problem ist, dass wir den Gegner nicht kennen. Sie sind auf der World Tour nicht so oft präsent, so dass wir keine Gelegenheit hatten, sie vorher zu sehen.

Championship Division – Group A: Women’s Teams     
  Country CHN TPE ROU HUN ESP MAS Win Loss Point Pos.
1    CHINA   0 – 0 3 – 0 3 – 0 0 – 0 3 – 0  
2    CHINESE TAIPEI  0 – 0   0 – 0 3 – 0 3 – 2 3 – 0  
3    ROMANIA  0 – 3 0 – 0   0 – 0 3 – 0 3 – 0  
4    HUNGARY  0 – 3 0 – 3 0 – 0   3 – 0 0 – 0  
5    SPAIN  0 – 0 2 – 3 0 – 3 0 – 3   0 – 0  
6    MALAYSIA  0 – 3 0 – 3 0 – 3 0 – 0 0 – 0    

 

In Gruppe B machte Japan mit Tschechien, Brasilien und Nordkorea kurzen Prozess.

Bei den klaren 3:0 Siegen wackelte nur Kasumi Ishikawa beim Spiel gegen Tschechiens Iveta Vacenovska, wo sie über die volle Distanz gehen musste.

Ishikawa sagte im Anschluss: „Ich war vor diesem Spiel nervös, hatte Probleme ihren Aufschlag zu lesen und sie kontrollierte das Spiel. Sie blockte gut und ich fühlte mich selber während den Rallies unsicher, so dass ich gezwungen war, die Punkte früh zu machen.

Vacenovska sah die Situation so: „Es war ein knappes Spiel. Ich hatte in den ersten Sätzen Vorteile, aber Ishikawa konnte sich vor allem im letzten Satz steigern. Ich denke sie war in manchen Ballwechseln etwas glücklicher, aber das ist Teil unseres Sports.

Japans „Küken“ Mima Ito beurteilte ihren eigenen Auftritt so: „Das ist meine erste Teilnahme an Team-Weltmeisterschaften, deshalb war ich während meines ersten Spiels nervös. Ich denke nicht, dass ich eine großartige Leistung abgeliefert habe, aber ich habe meine Bestes gegeben.

Bis jetzt ebenfalls ungeschlagen ist das deutsche Nationalteam. Während Thailand und Tschechien ebenfalls deutlich mit 3:0 besiegt wurden, taten sich die deutschen Damen gegen Brasilien sehr schwer. Kristin Silbereisen verlor mit 2:3 gegen Bruna Takahashi und Nina Mittelham sogar mit 0:3 gegen Caroline Kumahara. Matchwinnerin war Irene Ivancan, die in ihren Partien nichts anbrennen ließ.

Nach dem Spiel gegen Thailand äußerte sich Irene Ivancan, die gegen Nanthana Komwong gewann: „Für jeden ist das Auftaktspiel bei einer großen Meisterschaft eine hohe Herausforderung, unabhängig davon, wer auf der anderen Seite des Netzes steht. Nachdem wir das erste Spiel mit 9:0 Sätzen gewinnen konnten, fühlten wir uns nicht mehr so unter Druck. Wir haben als Team gezeigt, dass wir gute Spielerinnen im Match hatten, aber wir können ebenso auf eine starke Bank zählen.

Petrissa Solja sagte nach ihrem Sieg gegen Suthasini Sawettabut: „Wir sind gut vorbereitet. Vielleicht waren wir für dieses Match sogar etwas mehr vorbereitet als nötig. Wir erwarteten nicht so einen einfachen Auftakt. Aber das gibt unserem Selbstvertrauen einen Schub.

 

German Table Tennis Nationalteam (Nina Mittelham, Kristin Silbereisen, Sabine Winter, Irene Ivancan, Coach Jie Schöpp, currently playing: Petrissa Solja) - World Team Table Tennis Championships Kuala Lumpur, Malaysia (Courtesy ITTF)

 

Irene Ivancan sagte nach dem Spiel gegen Brasilien: „Es war für Nina Mittelham und Kristin Silbereisen schwierig, unter solchen Bedingungen zu spielen. Es war ihr erstes Spiel in dieser Halle und sie waren noch nicht an die Spielbedingungen gewöhnt. Es ist ein bisschen windig durch die Klimaanlage, aber bei 40 Grad Außentemperatur ist dies das geringere Übel. Aber wer weiß, vielleicht wäre die Hitze auch besser gewesen. Die Gegnerinnen hatten Probleme mit meinem Spielsystem und hatten dadurch unsere Vorteile.

Eine sichtlich enttäuschte Nina Mittelham war verständlicherweise etwas kurz angebunden: „Da es mein erstes Spiel hier in Kuala Lumpur war, war ich ziemlich nervös.

Für die deutschen Damen geht es nun gegen Nordkorea und Japan um den Endrundeneinzug. Hier werden sicherlich auch wieder Petrissa Solja und aller Voraussicht nach auch Sabine Winter zum Einsatz kommen.

Championship Division – Group B: Women’s Teams     
  Country JPN GER PRK CZE THA BRA Win Loss Point Pos.
1    JAPAN   0 – 0 3 – 0 3 – 0 0 – 0 3 – 0  
2    GERMANY  0 – 0   0 – 0 3 – 0 3 – 0 3 – 2  
3    KOREA DPR  0 – 3 0 – 0   0 – 0 3 – 0 3 – 0  
4    CZECH REPUBLIC  0 – 3 0 – 3 0 – 0   3 – 1 0 – 0  
5    THAILAND  0 – 0 0 – 3 0 – 3 1 – 3   0 – 0  
6    BRAZIL  0 – 3 2 – 3 0 – 3 0 – 0 0 – 0    

 

Besonders spannend geht es in Deutschlands Gruppe C zu.

Hier stehen zwar die topgesetzten Nationen Niederlande und Singapur ungeschlagen an den Tabellenspitze. Beide Teams mussten aber gegen die Ukraine Schwerstarbeit leisten und konnten lediglich einen knappen 3:2 Sieg einfahren.

In beiden Partien war es nicht Margaryta Pesotska, die Punkte einfahren konnte, sondern die beiden Abwehrstrateginnen Tetyana Bilenko und Ganna Gaponova. Während die Niederlande die sonstigen Punkte relativ sicher einfahren konnte, stand Singapur gleich zweimal kurz vor dem K.O., nachdem Spitzenspielerin Feng Tianwei in ihren Einzeln gegen Pesotska und Bilenko beide Male einen 1:2 Satzrückstand noch drehen musste.

Margaryta Pesotska nahm nach dem anschließenden 3:0 Sieg gegen Frankreich Stellung: „Wir haben hier mit aller Macht um diesen Sieg gekämpft. Wir hatten davor zwei so knappe Spiele und dabei so viele Chancen vergeben. Gegen Singapur verloren Tetyana und ich beide 2:3 gegen Feng Tianwei. Es stand sogar 2:2 und 8:3 für Bilenko, sie stand kurz vor dem Sieg beim Stand von 2:1 für unser Team. Jetzt gegen Frankreich muss ich sagen, dass Carole Grundisch keine einfache Gegnerin ist. Sie spielt hier auf einem hohen Niveau. Morgen werden wir auch ein sehr schweres Spiel haben. Alexandra Privalova spielt hier ihr bestes Turnier. Dazu ist die erfahrene Viktoria Pavlovich immer gefährlich. Für mich wird es nach einer Nackenverletzung sehr schwierig, auf einem Topniveau zu spielen.

Weißrussland sorgte bereits in ihrer Partie gegen Polen für Spannung, wo sich die Weißrussinnen mit 3:2 durchsetzen konnten.

Lie Jie (Niederlande) gab folgendes Statement ab: „Es scheint so, dass ich immer bei 2:2 spielen muss. Letzte Woche waren wir in China im Trainingslager. Mein linkes Knie entzündete sich, so dass ich nicht in der Lage war, weiter zu trainieren. Heute war meine Beinarbeit nicht so gut, aber nicht aufgrund Schmerzen, sondern es war eher so eine Kopfsache mit dem Vertrauen in den Zustand meines Knies.

Carole Grundisch äußerte sich nach der 1:3 Niederlage Frankreichs gegen Singapur: „Wir haben ein sehr junges Team und wir standen einer der besten Mannschaften der Welt gegenüber. Ich bin nicht enttäuscht über das Ergebnis, weil wir einen guten Kampfgeist gezeigt haben und wir unsere Gegnerinnen unter Druck setzen konnten. Wir zwangen sie, ihre Taktik zu ändern und ich bin sehr froh, dass so ein großes Team von uns Kenntnis genommen hat. Unsere Jugendlichen zeigten sich als würdige Gegnerinnen, was auch von unserem großartigen Teamspirit kommt. Die Mädels gehen einfach raus und wollen spielen, sie haben keine Angst.

Nachdem es bei Singapur immer wieder Probleme und Unstimmigkeiten mit den Nationaltrainern gab, könnte es jetzt eine Beruhigung der Gemüter geben. Neuer Cheftrainer der Damen-Nationalmannschaft Singapurs ist jetzt der auch in Deutschland noch bestens bekannte Chen Zhibin.

Championship Division – Group C: Women’s Teams     
  Country NED SIN POL UKR FRA BLR Win Loss Point Pos.
1    NETHERLANDS   0 – 0 3 – 1 3 – 2 0 – 0 3 – 1  
2    SINGAPORE  0 – 0   0 – 0 3 – 2 3 – 1 3 – 1  
3    POLAND  1 – 3 0 – 0   0 – 0 3 – 1 2 – 3  
4    UKRAINE  2 – 3 2 – 3 0 – 0   3 – 0 0 – 0  
5    FRANCE  0 – 0 1 – 3 1 – 3 0 – 3   0 – 0  
6    BELARUS  1 – 3 1 – 3 3 – 2 0 – 0 0 – 0    

 

In der Gruppe D stehen Hongkong und Südkorea ungeschlagen an der Spitze.

Für Hongkong geht es jetzt gegen die USA, während Südkorea auf Österreich trifft, ehe die beiden Topteams im direkten Duell um den Gruppensieg aufeinander treffen. Hongkong ist die Nummer 4 der Setztliste, Südkorea die Nummer 6, jedoch könnten die Koreanerinnen leicht favorisiert in dieses Spitzenspiel gehen. Hongkong musste gegen Russland und Schweden jeweils einen Gegenpunkt zulassen, während Südkorea gegen beide Teams mit 3:0 gewann. Gespannt darf man sein, wie Routinier Tie Yana auftreten wird.

Tie Yana beurteilte ihren ersten Auftritt so: „Ich habe nicht gut gespielt und mein Spiel am Morgen verloren, deshalb war ich mit meiner Leistung heute nicht zufrieden. Wir wollen hier eine Medaille gewinnen, deshalb muss ich meinen Rhythmus finden und mich schnell richtig einfinden.

Österreich kann auch nochmal ins Geschehen eingreifen. Wenn die Damen aus dem Alpenland Südkorea in die Knie zwingen könnten, haben sie am letzten Spieltag gegen Russland Chancen auf den Sprung ganz nach oben. Grundvoraussetzung ist aber hierzu sicherlich eine überragende Leistung von Spitzenspielerin Liu Jia.

Championship Division – Group D: Women’s Teams     
  Country HKG KOR AUT RUS USA SWE Win Loss Point Pos.
1    HONG KONG   0 – 0 3 – 0 3 – 1 0 – 0 3 – 1  
2    KOREA REPUBLIC  0 – 0   0 – 0 3 – 0 3 – 1 3 – 0  
3    AUSTRIA  0 – 3 0 – 0   0 – 0 3 – 0 3 – 0  
4    RUSSIA  1 – 3 0 – 3 0 – 0   3 – 0 0 – 0  
5    USA  0 – 0 1 – 3 0 – 3 0 – 3   0 – 0  
6    SWEDEN  1 – 3 0 – 3 0 – 3 0 – 0 0 – 0    

 

 

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