Bei den Perfect 2016 World Team Table Tennis Championships in Kuala Lumpur (Malaysia) geht es in Gruppe C – wie berichtet – richtig spannend zu. Und am Dienstagabend gab es mit dem polnischen Sieg gegen Portugal eine weitere faustdicke Überraschung.
In der vierten Runde der Gruppenphase setzte die polnische Auswahl mit dem 3:1-Sieg über den bis dahin ungeschlagenen Ex-Europameister Portugal eine Duftmarke – und die war auch dringend nötig, da man bereits dicht vor dem Ausscheiden stand.
Es begann mit einem nahezu sensationellen glatten 3:0 von Penholder-Spezialist Wang Zengyi gegen den Weltranglisten-Elften Marcos Freitas. Tiago Apolonia sorgte durch ein 3:1 über den Ochsenhausener Jakub Dyjas für den Ausgleich. Doch das war es dann mit der Herrlichkeit der Südeuropäer. Joao Monteiro unterlag in einem engen Viersatz-Match Daniel Gorak und Dyjas, der bereits Singapurs Ass Gao Ning (WRL 21) im Gruppenspiel besiegt hatte, machte durch sein 3:2 (11:8, 8:11, 7:11, 13:11, 11:7) gegen Freitas Polens Coup perfekt.
Überhaupt scheint es ein einziges Auf und Ab bei den Polen zu sein. Erst Singapur geschlagen (3:2), dann gegen die Ukraine (2:3) und Japan (0:3) verloren und nun der Sieg über die hoch gehandelten Portugiesen – Unberechenbarkeit pur.
Am Mittwoch steht das abschließende Gruppenspiel gegen Weißrussland an, das – bisher nur einmal mit dem angeschlagenen Vladimir Samsonov angetreten – drei klare Niederlagen und einen deutlichen Sieg verbuchte. Im Fernduell mit der Ukraine, die auf das überraschende Gruppen-Schlusslicht Singapur trifft, benötigen Dyjas und Co. unbedingt einen Sieg, um sich für das Achtelfinale des Weltturniers zu qualifizieren.
Es bleibt spannend, nicht nur in dieser Gruppe, sondern etwa auch in Gruppe B, wo Deutschland nach 1:3-Niederlagen gegen Frankreich und England (Patrick Franziska unterlag Samuel Walker!) vor dem Aus steht und – vermutlich erneut ohne Timo Boll – nur bei einem klaren Sieg über bisher richtig starke Schweden noch das Achtelfinale erreichen kann. Möglicherweise reicht nicht einmal ein 3:1-Erfolg gegen die beiden Karlssons, Jon Persson und den künftigen Düsseldorfer Anton Källberg zum Weiterkommen der DTTB-Auswahl, der ohne Dimitrij Ovtcharov spürbar der Leader fehlt.