Seit Dienstag wird im schwedischen Halmstad das Olympische Qualifikationsturnier für Europa ausgetragen. 80 Starter kämpfen bei den Herren um die zehn zu vergebenden Tickets für Rio. Die bisherigen Resultate stimmen aus Ochsenhausener Sicht optimistisch.
In den Qualifikationsgruppen mussten Jakub Dyjas, Joao Geraldo, ab der kommenden Saison im Kader der TTF Liebherr Ochsenhausen, sowie der Spanier Alvaro Robles aus der Ochsenhausener Trainingsgruppe ran. Alle drei meisterten die erste Hürde recht souverän und kämpfen nun ab Donnerstag in Stufe eins direkt um die begehrten Olympiatickets. Die 48 in der Vorrunde erfolgreichen Athleten und die 16 Topgesetzten wurden am Abend auf insgesamt acht Gruppen verteilt und spielen in Viertelfinalfeldern an einem Tag die ersten Olympia-Tickets aus.
Jakub Dyjas gewann Gruppe 4 mit drei Siegen in drei Spielen. Dabei bezwang er unter anderem den Ex-LMC-Studenten Hunor Szocs (Rumänien), der in der Bundesliga für den SV Werder Bremen aufschlägt, sowie den nicht ungefährlichen Weißrussen Pavel Platonov. Am Donnerstag trifft der 20-jährige Pole zunächst auf den Ungarn Tamas Lakatos (1. FC Saarbrücken TT II), gewiss keine unlösbare Aufgabe. Stefan Fegerl (Österreich), Bojan Tokic (Slowenien) und Kristian Karlsson (Schweden) zählen zu den Favoriten in der Dyjas-Gruppe, doch der Ochsenhausener gilt ebenso als nicht chancenlos.
Der portugiesische Linkshänder Joao Geraldo war der dominante Spieler in Gruppe 12. Geraldo gewann jedes seiner drei Matches in sechs Sätzen, unter anderem gegen den Slowenen Darko Jorgic und den Ukrainer Yaroslav Zhmudenko. Sein Auftaktgegner in Stufe eins heißt Konstantinos Papageorgiou (Griechenland) und ist schlagbar.
Alvaro Robles (ASV Grünwettersbach) belegte am Ende Rang zwei in Gruppe 2 hinter dem Fuldaer TTBL-Spieler Jonathan Groth (Dänemark) und vor Niagol Stoyanov (Italien) sowie Matiss Burgis (Lettland). Robles bekommt es am Donnerstag mit dem ungarischen Defensivkünstler Adam Pattantyus zu tun, der selbst öfters in Ochsenhausen trainiert. Der heiße Favorit in seiner Gruppe ist allerdings Timo Boll, gefolgt vom Österreicher Robert Gardos.
Natürlich ist auch TTF-Spitzenspieler Simon Gauzy in Halmstad dabei. Der an sieben gesetzte 21-jährige Franzose steigt am Donnerstag ins Turnier ein und trifft zum Auftakt auf den Engländer Paul Drinkhall – gewiss kein Spaziergang, jedoch eine lösbare Aufgabe.
Der DTTB hat zwei Herren am Start: Timo Boll und Bastian Steger. Der an Position zwei gesetzte Boll – topgesetzt ist Vladimir Samsonov – muss eigentlich nur in Halmstad aufschlagen, um sein Olympiaticket zu lösen. Aufgrund seiner Weltranglistenposition ist er in Rio dabei, sofern er die simple Voraussetzung erfüllt, am Qualifikationsturnier teilgenommen zu haben. Doch wer den Odenwälder kennt, weiß, dass dieser es sich nicht so einfachen machen wird und in Schweden etwas reißen will. Sein Auftaktgegner heißt Pavel Platonov und sollte eigentlich nicht zum Stolperstein für den prominenten Deutschen werden.
Für den Weltranglisten-35 Bastian Steger geht es in Halmstad nur um die Position des Reservespielers, da mit Ovtcharov und Boll das Kontingent für das Olympische Einzelturnier bereits ausgeschöpft ist. Anders als noch vor vier Jahren hat das Abschneiden der Nummer drei keinen Einfluss auf die Qualifikation der Mannschaft – das DTTB-Team steht bereits als Olympiateilnehmer fest. Dennoch will Steger natürlich so weit oben wie möglich landen. Der an elf gesetzte Werder-Spitzenspieler muss am Donnerstag zunächst gegen den No-Name-Weißrussen Aliaksandr Khanin ran und sollte souverän weiterkommen.
Olympisches Qualifikationsturnier in Halmstad auf der Webseite der ITTF