Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben heute Vormittag die Verpflichtung eines weiteren Spielers für die Saison 2016/17 bekannt gegeben. Es handelt sich um den 19-jährigen japanischen Defensivspieler Yuto Muramatsu, aktuelle Nummer 4 der U21-Weltrangliste.
Die TTF werden – nach der Verpflichtung von Joao Geraldo und dem Weggang von Liam Pitchford – mit fünf Spielern in die Saison 2016/17 gehen, also einem größeren Kader als bisher. Das war nicht zwingend vorgesehen, da sich nun jedoch die Gelegenheit ergab, einen jungen Weltklassespieler unter Vertrag zu nehmen, der optimal zur Philosophie des Vereins und des Liebherr Masters College passt, musste man einfach zuschlagen. Umso mehr, als man den Betreffenden schon seit zwei Jahren aufmerksam beobachtete und lange auf dem Notizzettel hatte.
Es handelt sich um den 19-jährigen Japaner Yuto Muramatsu. Der junge Abwehrspieler ist die wohl größte Nachwuchshoffnung des mit vielen hochkarätigen Talenten bestückten japanischen Verbandes und stand bereits mit 18 auf Platz 23 der Weltrangliste. Seine Verpflichtung ist nicht bloß etwas für Insider, sie ist spektakulär. Ein Top-Japaner und dazu noch ein Defensivspieler – das ist selten in Europas Topliga, sehr, sehr selten. Man kann sicher ohne Übertreibung davon sprechen, dass die Verpflichtung des 1,80 Meter großen, 70 Kilo schweren Asiaten einer der spektakulärsten Bundesliga-Transfers für die kommende Saison ist, vielleicht sogar der spektakulärste.
Muramatsu wird erstmals in seiner noch jungen Karriere für einen Klub außerhalb seines Heimatlandes aufschlagen und beginnt gerade, sich in Ochsenhausen zu akklimatisieren. Der aktuelle Weltranglisten-41. erhält zunächst einen Einjahresvertrag bei den TTF und wird zudem für ein Jahr dem Liebherr Masters College angehören.
Er ist derzeit viertbester U21-Spieler der Welt. Damit liegen die TTF im U21-Bereich – ihrer Philosophie entsprechend – weltweit an der Spitze: Muramatsu ist die Nummer vier des internationalen Rankings, Jakub Dyjas die Nummer fünf, Hugo Calderano die Nummer sieben und Joao Geraldo die Nummer acht. Und diese Spieler werden in Ochsenhausen ausgebildet und erhalten den Feinschliff, um den Weg nach ganz oben zu schaffen. Das weiß auch der japanische Verband, ohne dessen ausdrücklichen Wunsch der Muramatsu-Transfer niemals zustande gekommen wäre.
Der am 14. Oktober 1996 geborene Japaner besitzt trotz seines Alters bereits reichlich internationale Erfahrung und hat viele hochkarätige Turniere, etwa auf der World Tour, gespielt. Zuletzt gewann er bei den diesjährigen German Open in Berlin die U21-Konkurrenz – sein Finalgegner hieß übrigens Joao Geraldo. Besonders erfolgreich war er im Jahr 2014, als er Silbermedaillen im Einzel bei der Jugend-WM und bei den Olympischen Jugendspielen in Nanjing gewann. Zudem erreichte er einen vorzüglichen 3. Platz im Herreneinzel bei seinem „Heimturnier“, den hervorragend besetzten Japan Open.
Die TTF Liebherr Ochsenhausen und seine neuen Teamkollegen, die ihn von vielen internationalen Turnieren kennen, freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Yuto Muramatsu, durch den die jüngste Mannschaft der Bundesliga – im Schnitt nun mit knapp unter 20 nochmals einen Tick jünger als letzte Saison – noch besser, vielseitiger und schwerer ausrechenbar sein wird.
Yuto Muramatsu ist gespannt auf die neue Herausforderung und voller Vorfreude: „Ich freue mich, dass ich in solch einer großartigen Einrichtung mit Topspielern und den weltbesten Trainern trainieren darf. Die Bundesliga ist weltweit sehr bekannt und es ist ein Traum für jeden Spieler, dort zu spielen. Daher freue ich mich sehr, ab der kommenden Saison in Ochsenhausen Bundesliga spielen zu dürfen. Ich möchte stets in bester Verfassung die Spiele absolvieren, um das Team bestmöglich zu unterstützen.“
Was Yuto Muramatsu kann, wissen viele, die sich mit dem Tischtennissport befassen. Er selbst benennt als besondere Stärke seine „Angriffe nach dem Abwehrspiel“, ist aber auch selbstkritisch genug, einen Schwachpunkt einzuräumen. „Meine Schwäche sind Gegner, die zäh und geduldig gegen Abwehr spielen können“, so der junge Japaner.
TTF-Präsident Kristijan Pejinovic unterstreicht: „Yuto war schon immer unser Wunschkandidat und es freut mich sehr, dass wir ihn durch die Kooperation mit dem Japanischen Verband nicht nur in das LMC, sondern auch gleich in das TTF-Team integrieren konnten.“ Die TTF dürften durch ihn künftig deutlich variabler werden: „Er bringt nochmals eine Variation mehr in unser Team und wir werden dadurch noch unberechenbarer für die Konkurrenz.“ Desweiteren hat der Neuzugang großes Potenzial und ist auch als Typ alles andere als Durchschnitt. Pejinovic: „Man spürt, dass er etwas besonderes ist und etwas besonderes in ihm steckt.“
Ochsenhausens Sportdirektor Michel Blondel ist überzeugt, dass es Muramatsu ganz weit bringen kann: „Er hat das größte Abwehr-Potenzial, was ich seit Langem gesehen habe. Wenn er die richtige Einstellung und Motivation hat, dann gibt es keine Grenze für ihn.“
Quelle: TTF Liebherr Ochsenhausen
Foto: Dr. Stephan Roscher
