Mo., 24. Februar 2025
spot_img
StartNews-ArchivETTU-CUP HERREN: Werder im Finale gescheitert

ETTU-CUP HERREN: Werder im Finale gescheitert

Bundesligist SV Werder Bremen konnte im Final-Rückspiel des ETTU-Cups die nach der 1:3-Hinspielniederlage ohnehin geringe Chance auf den Titelgewinn nicht nutzen und unterlag auch in Wolkersdorf mit 1:3. Lediglich Kirill Skachkov konnte für die Grün-Weißen punkten.

Eigentlich war klar, dass gleich zu Beginn ein Befreiungsschlag gelingen musste in Form eines unerwarteten Matchgewinns, um die siegesgewissen Alpenländer zu beeindrucken, die das Triple dicht vor Augen hatten.

Ein solcher „Wachrüttler“ konnte eigentlich nur das erste Match werden, in dem Bremens bester Mann auf den Topspieler von Weinviertel Niederösterreich traf. In Bremen hatte Bastian Steger gegen den hochgewachsenen chinesischen Abwehrkünstler Hou Yingchao sogar mit 2:1 Sätzen geführt, um dann noch mit 2:3 zu unterliegen. Und gegen den eigentlich für alle Deutschen außerhalb der Kategorie Ovtcharov/Boll nahezu unbezwingbaren Hou musste ein Sieg her, der die Österreicher in Bedrängnis gebracht hätte. Doch der routinierte Chinese ließ sich diesmal nicht im Mindesten aus der Ruhe bringen und deklassierte den Werder-Leitwolf beim 11:5, 11:6, 11:6 förmlich.

Nun konnte nur noch ein Wunder helfen. Mancher mag es als solches bewertet haben, dass sich ausgerechnet Kirill Skachkov nach einer dürftigen Saison hauchdünn im Entscheidungssatz gegen Stefan Fegerl behaupten konnte. Andererseits spielt Fegerl seit Monaten äußerst wechselhaft und ist derzeit ein gutes Stück von seinem grandiosen Level aus dem Jahr 2015 entfernt – so gesehen also doch keine fette Sensation. Immerhin stand es zur Pause 1:1 und die Messe war noch nicht gelesen.

Doch der Druck, der nun auf den Norddeutschen lastete, war ungleich höher als bei Österreichs Champion und Pokalsieger, der nach der Saison – es tut einem förmlich weh, das auszusprechen beziehungsweise zu schreiben – aus dem Vereinsregister getilgt und aufgelöst wird. Constantin Cioti musste zwingend Daniel Habesohn schlagen, um den SV Werder im Spiel zu halten. Man weiß, dass Habesohn eigentlich der bessere Mann ist und Bremens Rumäne schon einen Traumtag erwischen musste, um sein Team in Führung zu bringen. Nun, der erste und vierte Satz waren eng mit dem Sieger Habesohn, Durchgang drei ging sogar an Cioti, gewinnen konnte dieser jedoch nicht. 2:1 für Weinviertel – die Würfel waren gefallen. Hou Yingchaos relativ ungefährdetes 3:0 über Kirill Skachkov hatte nur noch kosmetischen Wert.

Weinviertel Niederösterreich indes hat Großes geleistet. Die Wolkersdorfer, die über Jahrzehnte – früher unter anderem mit Werner Schlager und Chen Weixing als SVS Niederösterreich – Tischtennisgeschichte in Europa geschrieben haben und 2007/08 im fünften Finalanlauf sogar die Champions League gewinnen konnten, treten ab mit dem Triple in der Tasche. Tragisch und anerkennenswert zugleich, auch wenn das dem SV Werder Bremen nach einer in weiten Teilen verpatzten Saison, in der die Play-offs verfehlt wurden und man im Pokal einem Zweitligisten gratulieren musste, wenig Trost spenden dürfte.

Dafür kommen nun zwei frischgebackene ETTU-Cup-Sieger aus Österreich in die Bundesliga: Stefan Fegerl (Düsseldorf) und Daniel Habesohn (Mühlhausen) werden Deutschlands Eliteliga mit Sicherheit bereichern.

 

Resultate Rückspiel

Hou Yingchao – Bastian Steger 3:0 (11:5, 11:6, 11:6)

Stefan Fegerl – Kirill Skachkov 2:3 (9:11, 11:4, 15:13, 8:11, 10:12)

Daniel Habesohn – Constantin Cioti 3:1 (12:10, 11:4, 4:11, 11:9)

Hou Yingchao – Kirill Skachkov 3:0 (11:9, 11:7, 11:7)

 

Resultate Hinspiel

Bastian Steger – Stefan Fegerl 3:2 (11:6, 9:11, 9:11, 11:7, 14:12)

Hunor Szöcz –Hou Yingchao 1:3 (8:11, 7:11, 11:5, 4:11)

Constantin Cioti – Daniel Habesohn 1:3 (13:11, 10:12, 9:11, 2:11)

Bastian Steger – Hou Yingchao 2:3 (10:12, 11:4, 11:6, 3:11, 2:11)

Verwandte Artikel

Meist gelesene

Must Read