Fr, 29. November 2024
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TTBL: Zwei klare Siege und ein Krimi zum Saisonauftakt

Während Ochsenhausen (3:0 gegen Grenzau) und Fulda-Maberzell (3:0 in Bremen) mit ihren Gegnern zum Auftakt der TTBL-Saison 2016/17 wenig Mühe hatten, entwickelte sich zwischen Bergneustadt und Grünwettersbach ein richtiger Krimi mit dem besseren Ende für den ASV.

 

TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0

TTF-Cheftrainer Dubravko Skoric konnte sich vor rund 300 Zuschauern in der Ochsenhausener Dr.-Hans-Liebherr-Halle den Luxus erlauben, mit Simon Gauzy den Weltranglisten-18. auf der Bank zu lassen. Dafür schickte er gleich einmal das Duo Hugo Calderano/Yuto Muramatsu in die Box, das durch Calderanos portugiesischen Pass neuerdings möglich ist. Als Nummer zwei stieg Jakub Dyjas in den Ring.

Alle drei zahlten das Vertrauen mit überzeugenden Leistungen zurück. Calderano hatte gegen Kohei Sambe nur im ersten Satz das Nachsehen, ebenso Dyjas mit dem in Rio bärenstarken Kou Lei. Und Muramatsu war gegen Qiu Liang hoch überlegen.

Dyjas gab später zu Protokoll: „Für das erste Match in dieser Saison habe ich, wie ich denke, ganz gut gespielt. Es war sicher auch für das Team wichtig, dass ich gegen Grenzaus Nummer eins gewonnen habe.“ Dubravko Skoric war hochzufrieden: „Wir haben wirklich gut gespielt, ein gewisser Überraschungseffekt war natürlich auch für mich dabei, weil es vorher nicht leicht einzuschätzen war, wie gut die Spieler nach den Olympischen Spielen wirklich in Form sein würden.“ Grenzaus neuer Trainer Dirk Wagner hätte sich an seinem 45. Geburtstag natürlich einen besseren Einstand gewünscht: „Einerseits ist man enttäuscht, wenn man 0:3 verliert und auch das eine oder andere Match sieht, in dem man gar keine Chance hat. Andererseits habe ich einige Sachen gesehen, die wir besser machen können, so dass wir demnächst gegen Gegner, die uns eher liegen, bessere Resultate erspielen können.“

Hugo Calderano – Kohei Sambe 3:1 (7:11, 11:6, 11:4, 11:6)

Jakub Dyjas – Kou Lei 3:1 (11:13, 11:9, 11:9, 11:1)

Yuto Muramatsu – Qiu Liang 3:0 (11:3, 11:6, 11:8)

 

SV Werder Bremen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 0:3

Vor 370 Zuschauern in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle fiel der Maberzeller Sieg im Duell der beiden nicht verstärkten Teams vielleicht etwas zu hoch aus. Der Knackpunkt war bereits das Auftaktmatch. Gegen den bärenstarken Jonathan Groth konnte Bastian Steger eine 10:5-Führung im Entscheidungssatz nicht zum Sieg nutzen. Der Däne wehrte fünf Matchbälle ab und siegte mit 12:10.

Von da an lief die Partie gegen den Angstgegner aus Werder-Perspektive in die falsche Richtung. Kirill Skachkov zeigte gegen Wang Xi, den er früher, im Ochsenhausener Dress, auch schon geschlagen hat, in den Sätzen drei und vier positive Ansätze, doch wie sich Siege anfühlen, scheint der hagere Russe schon lange nicht mehr zu wissen. Constantin Cioti schließlich konnte gegen Ruwen Filus nur im dritten Satz überzeugen, der Rest ging ganz klar an den deutschen Defensivspieler.

Bastian Steger musste die Erfahrung machen, dass nicht alle Tage Rio ist: „Ich habe mein Bestes gegeben, leider am Ende verloren, aber wir wussten ja, dass Fulda der Favorit ist. Sie haben verdient gewonnen. Heute war einfach nicht mehr drin.“

Werder Bremen, als Spätstarter bekannt, muss auf der Hut sein, nicht erneut zu lange hinter der Musik herzulaufen. Die Osthessen hingegen mit dem enorm verbesserten Jonathan Groth sollten auch diesmal wieder aussichtsreich im Rennen um die Play-offs dabei sein. Da wollen die Grün-Weißen eigentlich auch hin, aber das kann noch ein langer, steiniger Weg werden.

Bastian Steger – Jonathan Groth 2:3 (6:11, 11:6, 8:11, 11:8, 10:12)

Kirill Skachkov – Wang Xi 1:3 (7:11, 2:11, 11:7, 10:12)

Constantin Cioti – Ruwen Filus 1:3 (5:11, 14:12, 3:11, 3:11).

 

TTC Schwalbe Bergneustadt – ASV Grünwettersbach 2:3

Es ist zum Haareraufen: solch ein Wahnsinnsspiel von bald vier Stunden und das vor der gruseligen Kulisse von 92 Zuschauern!

Es zeigte sich, dass der ASV Grünwettersbach der Saison 2016/17 nicht mit dem der Vorsaison zu vergleichen ist. Bundesliga-Rückkehrer Masataka Morizono zog zwar zunächst im Duell mit Benedikt Duda noch knapp den Kürzeren, hatte später jedoch Steffen Mengel meist gut im Griff und stellte unter Beweis, dass die Badener eine gute Nummer eins verpflichtet haben.

Zuvor hatte der Spanier Alvaro Robles gegen den überraschend aufgestellten Ricardo Walther klar dominiert und sein Team nach einem 0:2-Rückstand – Steffen Mengel hatte zum Auftakt gegen den Engländer Samuel Walker gewonnen – wieder ins Spiel gebracht.

So kam es schließlich zum alles entscheidenden Match zwischen Duda und Walker, in dem sich zwei Dinge zeigten: 1. Duda zeigt trotz spielerischer Fortschritte nach wie vor Nerven, wenn es um die Wurst geht – wie schon letzte Saison gegen Mühlhausen; 2. Samuel Walker kann nicht nur im englischen Nationaldress Mega-Leistungen abrufen, sondern auch im ASV-Trikot. Zudem scheint der dem Ochsenhausener Liebherr Masters College angehörende 21-Jährige eine gute Wahl für stressige Situationen zu sein, da er meist dann am besten spielt, wenn die Devise Alles oder Nichts heißt. So wie etwa auch in Rio beim englischen Sieg über Frankreich, als er im Schluss-Einzel keinen Geringeren als Simon Gauzy bezwang. Gegen Duda lag Walker im 5. Satz ständig in Rückstand, konnte dann zum 8:8 ausgleichen und gab keinen Punkt mehr ab.

Vorläufiges Fazit: die ersten beiden Punkte für den engagiert kämpfenden Außenseiter, es gibt keine schwachen Mannschaften mehr in der TTBL.

Steffen Mengel – Samuel Walker 3:0 (14:12, 11:9, 11:5)

Benedikt Duda – Masataka Morizono 3:2 (6:11, 10:12, 11:7, 11:9, 11:9)

Ricardo Walther – Alvaro Robles 0:3 (5:11, 10:12, 6:11)

Steffen Mengel – Masataka Morizono 1:3 (10:12, 11:9, 6:11, 7:11)

Benedikt Duda – Samuel Walker 2:3 (11:8, 7:11, 11:5, 9:11, 8:11)

 

1. FC Saarbrücken TT

– Post SV Mühlhausen (04.09., 15 Uhr)

 

 

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