Zoltan Fejer-Konnerth und Philippe Saive konnten das Ausscheiden ihrer Teams nicht verhindern. Freuen dürfen sich stattdessen Matthias Landfried und Ronald Redjep, die mit dem STK Starr Varaždin (Kroatien) in die zweite Runde des ETTU-Cups einziehen konnten.
Am Wochenende des 17. und 18. September fanden in Europa die Gruppenspiele der ersten Runde des ETTU-Cups statt.
In den vier Vierergruppen qualifizierten sich jeweils die beiden erstplatzierten Teams für die zweite Runde, die ebenfalls wieder in Vierergruppen ausgetragen wird.
Neben den beiden belgischen Teams TTC Sokah Hoboken und TT Vedrinamur gelang auch den Teams SK Vydrany (SVK), CS Mioveni (ROM), ASD Marcozzi (ITA), Knightswood TTC (SCO), Istanbul BBSK (TUR) und STK Starr Varaždin (CRO) die Qualifikation.
Für den Team-Manager des TTC Sokah Hoboken (BEL), Marc Gijs, ist die Teilnahme am ETTU-Cup wichtig: „Wir spielen seit 25 Jahren in der höchsten belgischen Liga. Für uns sind die Europapokalspiele vor allem eine excellente Vorbereitung für unsere Ligaspiele, vor allem für unsere jungen Spieler. Wir mussten hier leider auf unseren chinesischen Spitzenspieler verzichten, außerdem auf einen Paralympics-Teilnehmer, der noch in Rio ist, so dass wir nur mit drei Spielern kommen konnten.“
Auf der Strecke blieben die spanischen Teams CTT CER Escala und Colina Clinic Burgos, die portugiesischen Mannschaften GD Toledos und G.D. do Centro Social do Juncal, die türkischen Vertreter von Sistem Reklam SC und Turk Telekom Ankara und auch die luxemburgischen Clubs von Zoltan Fejer-Konnerth und Philippe Saive, D.T. Diddeleng und DT Recken.
Während es an Philippe Saive nicht lag, der mit einer 3:0 Bilanz eine saubere Weste behielt, erwischte Zoltan Fejer-Konnerth nicht das beste Wochenende. Nachdem er im Auftaktspiel gegen CTT CER Escala noch beide Einzel gewinnen konnte, musste er Zoltan Lelkes (2:3), Rares Sipos (0:3) und Alexandru Cazacu (2:3) gratulieren.
Bester Spieler dieser Gruppenphase war Samuel Novoto (SVK) mit einer 5:0 Bilanz.
Eine starke Leistung bot auch wieder „the playing president“ (der spielende Präsident) des STK Starr Varaždin, Ronald Redjep, Olympiateilnehmer von 2008 in Peking. Die mittlerweile 43-jährige Identifikationsfigur des Teams, der viele Jahre für Erstligisten in Frankreich, den Niederlanden und Italien spielte und in Deutschland vor allem von seiner Bundesligazeit beim 1. FC Saarbrücken bekannt und beliebt ist, musste sich an diesem Wochenende nur einmal geschlagen geben und spielte eine starke 3:1 Bilanz.
Nach Beendigung seiner internationalen Karriere bei europäischen Topteams kehrte Ronald Redjep 2012 nach Kroatien zurück und gewann als Spieler zusammen mit dem damaligen Cheftrainer des Teams, Matthias Landfried, mit dem STK Dr. ?asl Zagreb die kroatische Meisterschaft und erreichte das European Superleague Finale. Als Gründer und Präsident des STK Starr Varaždin spielte er nach dessen Erstligaaufstieg erstmalig letzte Saison selber für seinen eigenen Verein und spielte in Topform prompt die beste Bilanz in der kroatischen Superliga, noch vor Tomislav Pucar (jetzt Spitzenspieler beim TTC OE Bad Homburg in der 2. Bundesliga), den er auch besiegen konnte. Erste Amtshandlung in Erstligasaison Nummer 1: Ronald Redjep verpflichtete seinen Trainer aus der Zagreber Zeit Matthias Landfried als Sportdirektor (Cheftrainer und Manager). Am Ende landete das Team sensationell auf Platz 2 in der Tabelle, punktgleich mit dem STK Libertas Marinkolor Dubrovnik, noch vor Rekordmeister GSTK Zagreb.
Für Ronald Redjep rückt aber die eigene Spielerkarriere immer mehr in den Hintergrund. Sein Hauptaugenmerk gilt neben seinen Aufgaben als Präsident des STK Starr Varaždin, vor allem der Nachwuchsförderung und dem Heranführen junger Perspektivspieler aus der Region an internationales Niveau. Er teilte mit: „Die Teilnahme an diesem prestigeträchtigen europäischen Wettbewerb ist eine Bestätigung für die Qualität und harte Arbeit in unserem Verein. Wir sind der einzige Verein in Varaždin, der in seiner Sportart im Europapokal vertreten ist. Wir sind besonders stolz, dass wir ohne Tan Ruiwu und weitere Spitzenspieler wie Zeng Jia die Qualifikation für die 2. Runde erreicht haben und dabei tatsächlich ausschließlich mit einheimischen Spielern angetreten sind. Das dürfte europaweit auch ziemlich einzigartig sein. Es war für unseren Verein auch wichtig, dass wir Ausrichter dieses ETTU Cup Wochenendes waren. Solche Events dienen ebenfalls zur Weiterentwicklung unseres Clubs, auf unserem Weg uns in der europäischen Szene zu etablieren„.
Team-Manager Muhammet Berat Alphan vom Club Turk Telekom Ankara teilte mit: „Tischtennis ist in der Türkei nicht so populär, aber wir versuchen den Sport in unserem Land weiter zu entwickeln. Aus diesem Grund haben wir uns dieses Jahr auch verstärkt und mit dem Ägypter Ahmed Saleh einen Spieler verpflichtet, der ein Jahrzehnt zwischen Platz 100 und 150 in der Weltrangliste stand und dieses Jahr auf Platz 156 notiert ist. Es war ärgerlich, dass er aufgrund eines Visa-Problems nicht an diesem ETTU Cup Wochenende teilnehmen konnte.„
Die zweite Runde des ETTU-Cups findet am Wochenende 29. und 30. Oktober statt. Ausrichtende Vereine der vier Gruppen sind Enjoy & Deploy Taverzo (NED), STK Libertas Marinkolor Dubrovnik (CRO), SF SKK El Nino Prag (CZE) und SPG Linz (AUT).
Sportdirektor Matthias Landfried, der in dieser Position bereits seit letzter Saison als Headcoach und Manager für den STK Starr Varaždin (CRO) tätig ist, zeigte sich sehr erfreut über das tolle Abschneiden seiner Mannschaft: „Man muss diesen Erfolg als sensationell bezeichnen. Ohne Tan Ruiwu, ohne Zeng Jia und ohne Sam Mabey, waren wir krasser Außenseiter. Man muss bedenken, dass wir mit unserer Nr. 3, 5 und 7 ins Rennen gegangen sind. Besonders freut mich, dass mit Ronald Redjep, Nikola Horvat und Dario Kralji? drei Spieler direkt aus Varaždin und der Umgebung im Einsatz waren. Darüber hinaus gehörte mit Leon Šantek ein junges Talent aus der Region zum Kader, der jetzt bereits wertvolle Erfahrungen auf internationaler Ebene machen konnte.„
Matthias Landfried, der bereits mit drei verschiedenen Vereinen in der Champions League vertreten war und mit Saarbrücken, Würzburg und Zagreb mehrere nationale Titel gewinnen konnte, äußerte sich außerdem über den Stellenwert des ETTU-Cups für den STK Starr Varaždin in dieser Saison, die personelle Situation und die Saisonziele: „Wir sind diese Saison in vier verschiedenen Events am Start. Es ist unmöglich, auf alle Wettbewerbe denselben Fokus zu legen. Auch wenn wir einen großen Kader haben, sieht man jetzt, wie alleine schon verletzungsbedingte Gründe eine Rolle spielen können, dass nicht immer die stärksten Spieler zur Verfügung stehen können. Selbst wenn alle Spieler fit sind, gibt es natürlich auch noch wirtschaftliche Gründe, die es verhindern, immer mit dem Topteam antreten zu können. Darüber hinaus wollen wir ja auch unsere jungen Perspektivspieler einsetzen, um ihnen Spielpraxis auf hohem Niveau zu geben. Es ist ein toller Erfolg für uns, dass wir uns für die 2. Runde des ETTU-Cups qualifiziert haben, aber viel wichtiger war für uns, Europapokalspiele nach Varaždin zu holen, um der Stadt und der Region Spitzensport auf internationalem Level zu bieten. Für uns soll das nur der Anfang der Reise sein, der hoffentlich irgendwann in der Champions League endet. Wir sind bereit, den harten Weg an die europäische Spitze zu gehen und hoffen, dass uns Sponsoren und Partner auf dieser langen Reise begleiten werden. Einer dieser Partner ist für uns die LifeClass Spa Terme Sveti Martin, die für uns optimale Bedingungen bot, um ein erfolgreiches Europapokal-Wochenende zu erleben. Wir wollen diese Saison den Fokus vor allem auf die European Superleague legen, außerdem schauen, dass wir in der kroatischen 1. Liga und im neuen Croatia Cup eine gute Rolle spielen.„
Die Auslosung der 2. Runde ergab folgende Gruppen:
GRUPPE A
Enjoy & Deploy Taverzo (NED) – Ausrichter
TTC Kazan (RUS)
A.S.D. Marcozzi Cagliari (ITA)
CS Mioveni (ROM)
GRUPPE B
SF SKK EL Nino Praha (CZE) – Ausrichter
Irun Leka Enea (ESP)
TT Vedrinamur (BEL)
STK Starr Varaždin (CRO)
GRUPPE C
STK Libertas Marinkolor Dubrovnik (CRO) – Ausrichter
Yironi Givatayim (ISR)
SK Vydrany (SVK)
Istanbul BBSK (TUR)
GRUPPE D
SPG Linz (AUT) – Ausrichter
Cajarus Priego TM (ESP)
TTC Sokah Hoboken (BEL)
Knightswood TT (SCO)