Durch den ungefährdeten 6:2-Erfolg über Böblingen – mit 10:0 Punkten in der Rückrunde als Mannschaft der Stunde in die Hauptstadt gereist – kommt der ttc berlin eastside seinem zweiten Saisonziel, erneut deutscher Meister zu werden, immer näher.
Der Pokalwettbewerb wurde ja schon gewonnen und in der Champions League ist noch alles drin.
Noch drei Punkte benötigen die Hauptstädterinnen aus den Partien in Essen (08.04.) sowie gegen Busenbach (09.04.) und Kolbermoor (30.04.) zur Titelverteidigung. Wahrscheinlich würde angesichts der vorzüglichen Spiele-Differenz sogar schon ein einziger Sieg zum Meistertitel reichen, aber mit solchen rechnerischen Eventualitäten befassen sich die eastside-Damen erst gar nicht, die einfach nur gewinnen wollen, wenn sie am Tisch stehen.
Gegen Böblingen lief alles perfekt bis zum Stand von 5:0 für die Gastgeberinnen, fast eine Spur zu perfekt, denn richtig spannende Spiele hatten die Fans bis dahin nicht zu sehen bekommen. Vorzüglich die Doppel mit klaren Erfolgen von Petrissa Solja und Shan Xiaona sowie Gina Pota und Irina Palina. Fantastisch der Auftritt von Shan gegen Qianhong Gotsch im Duell der Nummer eins der Liga-Bestenliste gegen die Nummer zwei. Nach zwei engen Durchgängen ließ die Berlinerin ihrer Kontrahentin keine Chance mehr – vier Punkte für Gotsch in den Sätzen drei und vier zusammen sprechen eine deutliche Sprache.
Etwas mehr Spannung kam erst auf, als die für die immer noch verletzte Chantal Mantz eingesprungene Irina Palina im umkämpften Defensiv-Duell mit Rosalia Stähr am Tisch stand. Nun, die Spielertrainerin und Managerin des ttc hatte das Nachsehen („Schade, aber Stähr war diesmal einen Tick sicherer als ich!“) und es wurde nichts mit dem von manchem nach dem Spielverlauf erwarteten 6:0-Kantersieg. Im Gegenteil, das nächste Match ging ganz schnell an den Gegner, da die noch leicht angeschlagene Petrissa Solja gegen Gotsch nach wenigen Bällen aufgab, um nichts zu riskieren. So musste eben Shan Xiaona nochmal ran, die mit Theresa Kraft trotz zweier enger Sätze letztlich keine allzu große Mühe hatte. Der 13. Sieg des ttc berlin eastside im 13. Ligaspiel war eingetütet.
Trainerin und Managerin Irina Palina: „Insgesamt haben wir das gut gelöst, immerhin hatte Böblingen Kolbermoor und Bingen geschlagen und war mit Selbstvertrauen zu uns gekommen. Dass Petrissa gegen Gotsch aufgegeben hat, war eine Sicherheitsmaßnahme. Unser wegweisendes Triple-Wochenende steht bevor und da brauchen wir eine gesunde Peti.“
Palina meint das bevorstehende Hammer-Wochenende mit dem CL-Halbfinal-Rückspiel gegen Linz AG Froschberg am Freitag, dem Nachholspiel beim TUSEM Essen am Samstag und der Sonntagspartie gegen den TV Busenbach in Grünwettersbach.
Das Spiel in der Übersicht
Solja/Shan – Kraft/Kaim 3:0 (11:8, 11:7, 11:2)
Pota/Palina – Gotsch/Stähr 3:1 (11:7, 13:11, 8:11, 11:1)
Petrissa Solja – Theresa Kraft 3:0 (11:7, 11:7, 11:8)
Shan Xiaona – Qianhong Gotsch 3:1 (11:9, 9:11, 11:1, 11:3)
Georgina Pota – Julia Kaim 3:0 (11:8, 11:8, 11:3)
Irina Palina – Rosalia Stähr 0:3 (11:13, 10:12, 7:11)
Petrissa Solja – Qianhong Gotsch 0:3 (2:11, 0:11, 0:11 – Aufgabe Solja)
Shan Xiaona – Theresa Kraft 3:0 (12:10, 11:9, 11:3)
Alle Bundesliga-Partien vom Wochenende
TV Busenbach – TuS Bad Driburg 6:0
LTTV Leutzscher Füchse – SV Böblingen 3:6
ttc berlin eastside – SV Böblingen 6:2
SV DJK Kolbermoor – TuS Bad Driburg 6:3
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher