Auch im Mai fand ein interessantes Trainings-Camp im Ochsenhausener Liebherr Masters College (LMC) statt. Vom 8. bis 13. waren europäische U15-Talente eingeladen, die hoch motiviert waren und von einem siebenköpfigen Trainerstab betreut wurden.
Acht Youngster waren dabei, zwei Ungarn (Csaba Andras, Oliver Both), zwei Belgier (Adrien Rassenfose, Nicolas Degros), ein Schwede (Martin Friis), ein Pole (Samuel Kulczycki), ein Portugiese (Vitor Fernandes) und ein Italiener (Johnny Oyebode). Sie hatten vorzügliche Trainingspartner in den LMC-Studenten Can Akkuzu, Adam Szudi und Samuel Walker und den Spielern der Trainingsgruppe Alvaro Robles (Spanien) sowie Eric Jouti und Vitor Ishiy (beide Brasilien). Phasenweise war sogar der Weltranglisten-15. Simon Gauzy dabei.
Der Trainerstab bestand diesmal von Ochsenhausener Seite aus Dmitrij Mazunov, Fu Young und Mikael Simon sowie auch Sportmanager Daniel Zwickl selbst, Olympiateilnehmer in London 2012. Hinzu gesellten sich als Gasttrainer Denis Michelotto (Belgien), Robert Svanberg (Schweden) und Janos Jakab (Ungarn), vor einigen Jahren Bundesligaspieler bei Borussia Düsseldorf. Im Sparkassen-TT-Leistungszentrum standen täglich zwei ausführliche, sehr intensive Trainingsabschnitte plus Extras wie spezielle Aufwärm- und Fitness-Einheiten auf dem Programm.
„Die nächsten Dyjas, Geraldos oder Gauzys“ ausbilden: Daniel Zwickl erläutert Konzept und Ziele
Wir wollten es genauer wissen und unterhielten uns mit Daniel Zwickl über den Lehrgang. „Wir arbeiten weiter an der U15-Gruppe mit Schwerpunkt Europa“, so Zwickl. „Dieses Mal waren einige von uns bereits ausgewählte und schon getestete Spieler dabei, aber auch einige neue Gesichter.“ Auf die Frage, ob der Fokus des LMC nun verstärkt auf dem U15-Bereich liege, sagte der LMC- und TTF-Sportmanager: „Diesmal stand die U15 im Mittelpunkt, wir haben aber alle Generationen im Schüler- und Jugendbereich im Auge, sie sind alle für uns wichtig. Wir arbeiten sehr strukturiert mit den einzelnen Generationen.“
Und dabei geht es nicht allein um die Talente, die natürlich alle schon in ihrer Altersstufe durch Turniererfolge auf sich aufmerksam machen konnten. „Natürlich bauen wir Beziehungen zu den Spielern auf, aber, und das ist sehr wichtig, auch zu ihren Trainern, damit diese später die Arbeit gezielt mit ihren Schützlingen fortsetzen können“, sagte Zwickl.
Nur wenige können den Sprung ins LMC schaffen. Dazu gehört nicht nur eine Menge Talent, sondern auch ein gutes Gruppenverhalten und entsprechende charakterliche Eignung. Daniel Zwickl macht die Relationen deutlich: „In der U15-Gruppe haben wir derzeit einen Stamm von sechs bis acht Spielern, die wir regelmäßig einladen. Davon können es am Ende ein bis zwei Talente schaffen, fest ins Resident Team des LMC aufgenommen zu werden.“
Das Projekt ist mittel- und langfristig konzipiert. „Wenn wir es in diesem Stil in den nächsten Jahren konsequent fortführen, dann haben wir die besten Talente Europas ständig im Blick und dann können die nächsten Dyjas, Geraldos oder Gauzys kommen“, so Zwickl. „Selbstverständlich bedeutet das viel Arbeit und Geduld, doch erscheint es uns als der einzige erfolgversprechende Weg.“
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto: LMC Ochsenhausen