Sa., 22. Februar 2025
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Im Westen nichts Neues: Keine Überraschungen am Pfingstsonntag

Wer gehofft hatte, am Ende des vorletzten WM-Tags nach recht konventionellen Ergebnissen doch noch etwas Sensationelles zu erleben, wurde enttäuscht. Das Herren-Doppel ging an die chinesischen Favoriten, die beiden letzten Viertelfinals brachten die erwarteten Resultate.

Eine richtige Überraschung war natürlich auch Dimitrij Ovtcharovs knappes Scheitern an Koki Niwa am Vormittag nicht. In einer sächsischen Tageszeitung konnte man nachlesen, es sein eine Riesen-Sensation gewesen gegen einen normalerweise viel schwächeren Gegner, der nur plötzlich über sich hinausgewachsen sei. Pustekuchen! Jeder, der nur ein kleines bisschen vom Profi-Tischtennis versteht, konnte mit einem ganz engen Match rechnen. Dima vs. Niwa – das ist von Hause aus 50:50. Sechs Weltranglistenplätze Unterschied bedeuten bei einem solchen Turnier gar nichts, zumal wenn der besser Platzierte noch unter dem immensen Druck spielt, vor gigantischer Heimkulisse unbedingt weiterkommen zu wollen/sollen/müssen.

Fan Zhendong und Xu Xin gaben sich im Doppel-Finale keine Blöße und sicherten China die zweite Goldmedaille dieser Titelkämpfe, der am Pfingstmontag vermutlich die Nummern drei und vier folgen werden. Allerdings war ihr 4:1-Erfolg gegen die Japaner Masataka Morizono/Yuya Oshima de facto eine ganz enge Geschichte. Alle Satzgewinne der Chinesen erfolgten mit zwei Bällen Unterschied, zweimal musste zudem die Verlängerung die Entscheidung bringen (11:9, 16:14, 11:9, 6:11, 13:11). Fan Zhendong: „Es ist das erste WM-Gold im Doppel für mich und ich freue mich riesig darüber.“ Xu Xin: „Da wir auch eigene Teamkollegen auszuschalten hatten, um ins Endspiel zu kommen, war ganz klar, dass wir für unser Land Gold gewinnen mussten. Ich freue mich sehr, dass es uns geglückt ist.“

In den beiden den WM-Tag abrundenden Herren-Viertelfinals setzten sich jedesmal die chinesischen Favoriten mit 4:1 Sätzen gegen ihre japanischen Herausforderer durch. Koki Niwa und der erst 13-jährige Tomokazu Harimoto spielten zwar gegen Fan Zhendong beziehungsweise Xu Xin recht ordentlich mit und stibitzten auch jeweils einen Satz – eine echte Siegchance besaßen sie jedoch nicht.   

Was steigt am Pfingstmontag in Düsseldorfs Messehalle 6? Sechs Spiele sowie die Abschlussfeier sind noch zu bestaunen. Um 10.00 Uhr (Ma Long vs. Xu Xin) und 11.00 Uhr (Lee Sangsu vs. Fan Zhendong) stehen die beiden Herren-Halbfinals auf dem Programm. Danach heißt es Bühne frei für die Semifinals im Damen-Doppel. Um 12 stehen sich Feng Tianwei/Yu Mengyu (Singapur) und Chen Meng/Zhu Yuling (China) gegenüber, eine Stunde später treffen Ding Ning/Liu Shiwen (China) und Mima Ito/Hina Hayata (Japan) aufeinander. Und ab 14.30 Uhr ist Endspielzeit. Es beginnen nicht etwa die Doppel-Damen, sondern die Einzel-Herren, denen eine Stunde später die Damen-Gespanne folgen. 

Natürlich ist es für das Turnier schade, dass kein Deutscher am „Final Day“ mehr mitmischt und auch keine Europäer mehr zu sehen sein werden, doch das spiegelt schon die aktuellen Kräfteverhältnisse wider – das müssen wir zugeben. Und das eine oder andere spannende Match ist durchaus noch denkbar – auf höchstem Niveau werden die Beteiligten ohnehin agieren. Wenn es um die WM-Medaillen geht, gibt für gewöhnlich jeder alles.

 

Herren-Doppel, Finale

Fan Zhendong/Xu Xin CHN – Masataka Morizono/Yuya Oshima JPN 4:1 (11:9, 16:14, 11:9, 6:11, 13:11).  

 

Herren-Einzel, Viertelfinale

Lee Sangsu (KOR) – Wong Chun Ting (HKG)  4:1 (11:7, 10:12, 11:8, 11:7, 11:5)

Timo Boll GER – Ma Long CHN 2:4 (5:11, 11:8, 4:11, 11:5, 4:11, 9:11)

Koki Niwa JPN – Fan Zhendong CHN 1:4 (9:11, 7:11, 9:11, 11:8, 6:11)

Tomokazu Harimoto JPN – Xu Xin CHN 1:4 (9:11, 11:6, 6:11, 8:11, 4:11)

 

Herren-Einzel, Achtelfinale

Tomokazu Harimoto JPN – Lubomir Pistej SVK 4:1 (12:10, 11:8, 11:9, 9:11, 11:9)

Ruwen Filus GER – Fan Zhendong CHN 2:4 (11:13, 13:11, 7:11, 3:11, 11:9, 3:11)

Marcos Freitas POR – Timo Boll GER 1:4 (11:5, 7:11, 13:15, 9:11, 6:11)

Ma Long CHN – Chuang Chih-Yuan TPE 4:0 (11:8, 13:11, 11:1, 11:6)

Lee Sangsu KOR – Vladimir Samsonov BLR 4:0 (11:9, 11:1, 11:3, 11:9)

Jeong Sangeun KOR – Wong Chun Ting HKG 1:4 (7:11, 11:13, 8:11, 11:6, 7:11)

Lin Gaoyuan CHN – Xu Xin CHN 3:4 (12:10, 11:9, 6:11, 9:11, 11:7, 6:11, 10:12)

Dimitrij Ovtcharov GER – Koki Niwa JPN 3:4 (13:11, 9:11, 13:11, 10:12, 5:11, 11:9, 9:11)

 

 

Alle Matches im Liveticker von TT-NEWS

WM 2017 auf der Webseite der ITTF


Text: Dr. Stephan Roscher

Fotos (5): ITTF

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