Auch wenn die Bundesligaprofis der TTF Liebherr Ochsenhausen bei der WM in Düsseldorf keine Bäume ausgerissen und „nur“ solide gespielt haben, zahlte sich letzteres für vier der fünf Spieler aus, die im Juni-Ranking der ITTF teilweise deutlich zulegten.
Hugo Calderano und Yuto Muramatsu verbesserten sich um acht beziehungsweise sieben Plätze in der neuesten Weltrangliste, die die Welttitelkämpfe berücksichtigt. Und sieben oder acht Plätze sind in den oberen Regionen der Weltrangliste viel, sehr viel. Für das Erreichen der 3. Hauptrunde bei einer WM gibt es eben schon eine Menge Weltranglistenpunkte.
Und die führten dazu, dass der 20-jährige Calderano mit Rang 17 seine persönliche Bestmarke einstellen konnte – bereits im Februar war er an Position 17 notiert gewesen, fiel dann aber wieder in die 20er-Regionen zurück. Yuto Muramatsu, auch 20 Jahre alt, erreichte ebenfalls seine bisherige Bestmarke, erzielt im Januar 2017, zum zweiten Mal in seiner Karriere. Und beide haben ja noch reichlich Gelegenheit, weiter vorzustoßen.
Somit stehen die beiden jüngsten Spieler aus Ochsenhausen auf den Weltranglisten-Plätzen 17 und 21 – das ist gewiss keine Selbstverständlichkeit. Vor ihnen finden wir auf Platz 16 Simon Gauzy, der in Düsseldorf auch nicht enttäuschte, aber eben einen Platz einbüßte. Zulegen konnte dagegen Jakub Dyjas. Es ging, obwohl ja seit einiger Zeit etwas Sand im Getriebe bei dem 21-Jährigen ist, um zwei Plätze nach oben, während Joao Geraldo, der in Düsseldorf wie Dyjas die 2. Hauptrunde des Herren-Einzels erreichte, gleich fünf Positionen vorrückte.
Insgesamt eine schöne Momentaufnahme aus Sicht der TTF Liebherr Ochsenhausen. Platz 16, 17 und 21 im internationalen Ranking – sieht man einmal von Champions-League-Sieger Orenburg ab, findet sich kein Verein in Europa, der drei Spieler so weit oben hat. Zum Vergleich: die ersten drei Akteure von Rekordmeister Borussia Düsseldorf stehen auf den Plätzen 8, 19 und 32 (Boll, Fegerl und Karlsson).
Die Platzierungen der TTF-Spieler in der Übersicht
16. (Vormonat 15.) Simon Gauzy
17. (25.) Hugo Calderano
21. (28.) Yuto Muramatsu
55. (57.) Jakub Dyjas
73. (78.) Joao Geraldo
Filus springt auf Rang 24, Solja rutscht ab
Bei den Herren blieb auf den ersten acht Plätzen der Weltrangliste alles beim Alten, bei den Damen auf den ersten sechs Rängen. Dahinter wurde manches durcheinandergewirbelt.
So sprang etwa WM-Achtelfinalist Ruwen Filus von 32 auf 24 und sein Maberzeller Klubkollege Jonathan Groth, der eine Runde vor Filus ausgeschieden war, schaffte es sogar 15 Plätze nach oben – von 42 auf 27. Für Filus ist es eine neue persönliche Bestmarke, Groth stand bereits einen Monat lang auf seiner neuen Position, nämlich im September 2016. Ein zusätzlicher Motivations-Kick vor dem TTBL-Finale am Samstag gegen das scheinbar übermächtige Düsseldorf?
Bei den Damen machte die in Düsseldorf richtig starke Kristin Silbereisen, die das Achtelfinale erreichte, einen mächtigen Satz – es ging von 62 auf 49. Petrissa Solja – mit Bronze im Mixed einzige Medaillengewinnerin des DTTB – bekam ihr frühes Ausscheiden gegen Szandra Pergel zu spüren und fiel von 20 auf 27 zurück. Auch für Sabine Winter, die ebenfalls in der 2. Runde (gegen Zhang Lily) den Kürzeren zog, ging es sieben Plätze nach unten (von 39 auf 46).
Die besten Deutschen im ITTF-Ranking sind unverändert Dimitrij Ovtcharov (5.) und Timo Boll (8.) sowie im Damen-Bereich Han Ying (9.).
Text & Fotos (3): Dr. Stephan Roscher