Der Pokal-Großkampftag hatte es in sich. In drei Fällen setzten sich die Außenseiter durch. Bremen schaltete überraschend Fulda-Maberzell aus, Grünwettersbach gewann den Krimi in Bergneustadt und Zweitligist Jülich ließ die Postler aus Mühlhausen alt aussehen.
SV Werder Bremen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:1
Die Osthessen, die sich manches heiße Final-Duell mit der Düsseldorfer Borussia geliefert haben, sind in Bremen im Pokal-Achtelfinale unter die Räder gekommen und müssen sich diesmal das Final Four abschminken. Dabei spielten die Gastgeber nicht einmal mit Bastian Steger. Ein Hunor Szöcs in Galaform erledigte Fulda fast im Alleingang. Szöcs gewann nicht nur gegen Ruwen Filus und Wang Xi, er deklassierte die beiden Defensiv-Asse förmlich und blieb weit von einem Satzverlust entfernt. Omar Assar assistierte seinem im Spielrausch befindlichen Teamkollegen durch ein letztlich klares 3:1 über Jonathan Groth. Für den Gast konnte lediglich Wang Xi zum zwischenzeitlichen 1:1 punkten, der gegen Florent Lambiet allerdings erhebliche Mühe hatte.
Hunor Szöcs – Ruwen Filus 3:0 (11:4, 11:7, 11:6)
Florent Lambiet – Wang Xi 2:3 (10:12, 12:10, 4:11, 11:9, 9:11)
Omar Assar – Jonathan Groth 3:1 (5:11, 11:5, 11:3, 11:5)
Hunor Szöcs – Wang Xi 3:0 (11:5, 11:7, 11:8)
TTC Schwalbe Bergneustadt – ASV Grünwettersbach 2:3
Kamal Sharath Achantas Premiere im Schwalben-Dress ging gründlich daneben. Der Inder unterlag zunächst dem kleinen Japaner Masataka Morizono mit 0:3 und später – im alles entscheidenden Match – Ricardo Walther nach zwischenzeitlicher 2:0-Satzführung mit 9:11 im fünften Durchgang. Morizono ließ zudem Benedikt Duda keine Chance, während für die enttäuschten und enttäuschenden Gastgeber nur Duda (3:1 gegen Walther) und Alvaro Robles (3:1 gegen Qiu Dang) punkten konnten.
Benedikt Duda – Ricardo Walther 3:1 (11:5, 11:6, 2:11, 11:5)
Kamal Achanta – Masataka Morizono 0:3 (11:13, 5:11, 6:11)
Alvaro Robles – Dang Qiu 3:1 (11:8, 11:7, 10:12, 11:4)
Benedikt Duda – Masataka Morizono 0:3 (5.11, 8:11, 8:11)
Kamal Achanta – Ricardo Walther 2:3 (11:3, 11:8, 8:11, 9:11, 9:11)
TTC indeland Jülich – Post SV Mühlhausen 3:1
Als einziger Zweitligist bisher – am Samstag könnte noch einer dazukommen, vielleicht aber auch ein Drittligist – schaffte der am ersten Spieltag in der Liga so gnadenlos abgebügelte TTC indeland Jülich (0:6 in Bad Hamm) den Sprung ins Viertelfinale. Ausgerechnet gegen die mit 4:0 Zählern so stark in die TTBL gestarteten Mühlhausener machte der Underdog die Pokalsensation perfekt. Zum Überraschungs-Matchwinner der „indeländer“ avancierte der 20-jährige Puerto-Ricaner Brian Afanador (Weltrangliste Platz 234), der sowohl Ovidiu Ionescu als auch Daniel Habesohn in packenden Fünfsatz-Matches das Nachsehen gab. Der 21-jährige Belgier Martin Allegro steuerte einen weiteren Zähler bei durch ein 3:0 über Lubomir Jancarik. Für den Gast aus Thüringen punktete nur Habesohn in seinem ersten Match (3:1 gegen Tobias Rasmussen).
Brian Afanador – Ovidiu Ionescu 3:2 (6:11, 11:9, 6:11, 11:5, 11:8)
Tobias Kamph Rasmussen – Daniel Habesohn 1:3 (9:11, 9:11, 11:8, 7:11)
Martin Allegro – Lubomir Jancarik 3:0 (12:10, 11:9, 11:9)
Brian Afanador – Daniel Habesohn 3:2 (8:11, 12:10, 11:8, 11:9)
TV Hilpoltstein – TSV Bad Königshofen 1:3
Den gastgebenden Mittelfranken gelang kein weiterer Pokal-Coup nach 2016/17. Der Bundesliga-Aufsteiger aus Unterfranken hatte die Angelegenheit über weite Strecken recht gut im Griff, auch wenn im zweiten Match des Abends ein bärenstarker Petr David überraschend Mizuki Oikawa schlagen konnte. Alexander Flemming ging dagegen leer aus (1:3 gegen Kilian Ort, 0:3 gegen Oikawa) und auch Nico Christ, der gegen Darko Jorgic mit 1:3 den Kürzeren zog, konnte nichts Zählbares beisteuern.
Alexander Flemming – Kilian Ort 1:3 (11:8, 5:11, 6:11, 9:11)
Petr David – Mizuki Oikawa 3:0 (11:8, 11:8, 12:10)
Nico Christ – Darko Jorgic 1:3 (5:11, 8:11, 11:4, 11:13)
Alexander Flemming – Mizuki Oikawa 0:3 (6:11, 10:12, 12:14)
Weitere Fakten zum Achtelfinal-Spieltag
Der Wermutstropfen: Abgesehen von Hilpoltstein, wo 210 Fans erschienen waren, müssen die Zuschauerzahlen als katastrophal bezeichnet werden. 90 Zuschauer sahen das Klassespiel Werder vs. Fulda, Jülichs Pokal-Coup gegen die Mühlhausener erlebten ganze 75 Besucher und kaum mehr, nämlich 80, verliefen sich in der Gummersbacher Schwalbe Arena bei Bergneustadt vs. Grünwettersbach.
Am Samstag (13 Uhr) schließt sich noch die Partie TuS Celle vs. TTC Shakehands Frickenhausen an. Der Drittligist darf sich durchaus eine Chance ausrechnen, den klassenhöheren Gegner in Bedrängnis zu bringen.
Vor mehr als einem Monat hatten die TTF Liebherr Ochsenhausen das erste Achtelfinal-Match beim TTC Zugbrücke Grenzau mit 3:1 gewonnen.
Die Viertelfinals werden am Montag in der Neu-Ulmer ratiopharm arena ausgelost. Mit im Lostopf sind dann auch die Düsseldorfer Borussia und der 1. FC Saarbrücken-TT als Finalisten der letzten Saison.
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Text & Foto: Dr. Stephan Roscher