Vom Damen-Weltcup im kanadischen Markham ist wenig Sensationelles zu vermelden. Die Spielerinnen mit den Setzpositionen 1, 2, 4 und 5 stehen in den Halbfinals, nur die Japanerin Kasumi Ishikawa ist vorzeitig ausgeschieden. In der Qualifikation scheiterte Sabine Winter.
Die beiden Chinesinnen, die Weltranglisten-Zweite Zhu Yuling und die Weltranglisten-Vierte Liu Shiwen, gehen favorisiert in ihre Halbfinal-Matches gegen Cheng I-Ching (Taiwan, WRL 10) beziehungsweise gegen Titelverteidigerin Miu Hirano (Japan, WRL 6).
Die einzige Überraschung in der Hauptrunde war das frühe Ausscheiden der an drei gesetzten Weltranglisten-Fünften Kasumi Ishikawa, die bereits im Achtelfinale gegen die Honkong-Chinesin Lee Ho Ching passen musste (3:4). Andererseits ist Lee (WRL 42) auf solchen Turnieren immer gefährlich und Ishikawa bekannt dafür, dass sie bisweilen gegen rangtiefere Spielerinnen patzt.
Mit Li Jie (Niederlande) und Elizabeta Samara (Rumänien) verabschiedeten sich die letzten Spielerinnen aus Europa erwartungsgemäß im Viertelfinale. Defensivkünstlerin Li muste Zhu Yuling gratulieren (1:4), Samara zog gegen Liu Shiwen den Kürzeren (0:4).
In der 1. Runde, gleichbedeutend mit dem Achtelfinale, waren Kolbermoors Österreicherin Liu Jia (3:4 gegen Li Jie), Berlins Ungarin Georgina Pota (3:4 gegen Cheng I-Ching/Taiwan) und die Schwedin Matilda Ekholm (1:4 gegen Miu Hirano/Japan) ausgeschieden. Dort war auch Endstation für die eine starke Qualifikation spielende 23-jährige Ägypterin Dina Meshref (WRL 103), die sensationell die Gruppenphase überstand. Meshref unterlag Liu Shiwen glatt mit 0:4.
Die einzige DTTB-Starterin enttäuschte dagegen, wenngleich das schlechte Abschneiden nicht zuletzt ihrem krankheitsbedingten Mangel an Spielpraxis geschuldet war. Sabine Winter schied in der Qualifikation als Gruppenletzte mit zwei 0:4-Niederlagen aus.
Gegen ihre Vereinskollegin – so man diese irgendwann tatsächlich einmal im Kolbermoor-Dress bestaunen kann – Liu Jia gab es nichts zu holen (3:11, 9:11, 6:11, 9:11). Doch dass auch Meshref eine Nummer zu groß sein würde (4:11, 8:11, 8:11, 3:11), war ganz und gar nicht eingeplant. Winter: „Ich muss anerkennen, dass Meshref heute deutlich besser war als ich und ich bis zum Ende kein Mittel gefunden habe gegen Sie.“ Die deutsche Nationalspielerin fügte hinzu: „Da muss ich wohl noch viel arbeiten. Ich bin jetzt natürlich erstmal sehr enttäuscht. Ich werde aber weiter Gas geben. 2018 soll’s wieder steil bergauf gehen.“
WOMEN’S WORLD CUP 2017 – Halbfinale
Zhu Yuling (CHN) – Cheng I-Ching (TPE)
Miu Hirano (JPN) – Liu Shiwen (CHN)
Teilnehmerinnen
Setzungsposition 1-4
1 (WR 2) Zhu Yuling CHN
2 WR 4) Liu Shiwen CHN
3 (WR 5) Kasumi Ishikawa JPN
4 (WR 6) Miu Hirano JPN
Setzungsposition 5-8
5 WR 10) Cheng I-Ching TPE
6 (WR 19) Doo Hoi Kem HKG
7 (WR 20) Li Jie NED
8 (WR 26) Elizabeta Samara ROU
Setzungsposition 9-12
9 (WR 27) Suh Hyowon KOR
10 (WR 32) Georgina Pota HUN
11 (WR 32) Chen Szu-Yu TPE
12 (WR 35) Liu Jia AUT
Setzungsposition 13-16
13 (WR 42) Lee Ho Ching HKG
14 (WR 44) Matilda Ekholm SWE
15 (WR 52) Sabine Winter GER
16 (WR 59) Zhang Mo CAN
Setzungsposition 17-20
17 (WR 80) Lily Zhang USA
18 (WR 103) Dina Meshref EGY
19 (WR 117) Lay Jian Fang AUS
20 (WR 249) Paulina Vega CHI
Preisgeld
Gesamt: 150.000 US-Dollar
Gewinner: 45.000,00
2. Platz: 25.000,00
3. Platz: 15.000,00
4. Platz: 10.000,00
5.-8. Platz: 6.000,00
9.-16. Platz: 3.250,00
17.-20.: Platz: 1.250,00
Women’s World Cup 2017 auf der Webseite der ITTF
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher