Ab Mittwoch sind sämtliche Champions-Ligisten aus der TTBL im Auswärts-Einsatz und können mit Erfolgen dem Sieg in ihren Gruppen bereits recht nahe kommen. Besonders günstig ist die Ausgangslage für den 1. FC Saarbrücken-TT und die TTF Liebherr Ochsenhausen.
Beide spazieren bisher mit blütenweißer Weste durch den Wettbewerb. Am 4. Spieltag der Gruppenphase stehen drei Aufgaben für die deutschen Klubs auf dem Programm, die keine Selbstläufer zu werden versprechen, wohl aber lösbar erscheinen.
Ochsenhausen selbstbewusst nach Ostrava
Am Mittwoch (18 Uhr) machen die TTF Liebherr Ochsenhausen, Spitzenreiter in Gruppe C, ihre Aufwartung im mährischen Ostrava. Nach zuletzt wettbewerbsübergreifend sieben Siegen in Folge strotzen die Oberschwaben vor Selbstvertrauen, deren Cheftrainer Dubravko Skoric aus dem Vollen schöpfen kann und fünf fitte Spieler zur Verfügung hat. Dennoch ist der Tabellendritte TTC Ostrava 2016, der einen Sieg benötigt, um seine Chancen auf das Weiterkommen zu wahren, ein sperriger Gegner. Das routinierte Personal der Tschechen – Panagiotis Gionis, Aleksandar Karakasevic, Tomas Tregler und Altmeister Petr Korbel bilden den Kader – gehört einer anderen Generation an als die „jungen Hüpfer“ der TTF. Das Hinspiel im September endete mit 3:1 dank eines Simon Gauzy in Bestform, der Gionis und Tregler schlug, und eines Hugo Calderano, der einen Sieg über Gionis beisteuern konnte.
Saarbrücken strebt vierten Sieg im vierten Spiel an
Am Freitag (19.30 Uhr) gibt der 1. FC Saarbrücken-TT seine Visitenkarte im schwedischen Eslövs ab. Der Spitzenreiter der Gruppe B, auch in der Bundesliga zur Spitzengruppe zählend, hat das Hinspiel glatt mit 3:0 gewonnen und bisher in der Table Tennis Champions League Men (TTCLM) nur klare Siege erzielt. Zuletzt deklassierte man mit Chartres den alten französischen Rivalen in fremder Halle. Selbst dem russischen Titelaspiranten UMMC gab man das Nachsehen (3:1). Bei einem Erfolg gegen das Team von Robert Svensson, Hui Xu, Daniel Kosiba und dem jungen Truls Moregardh, das im diesjährigen Wettbewerb noch ohne Sieg ist, wäre das Viertelfinale bereits zu 95 Prozent gesichert, nur um den Spitzenplatz müsste man noch kämpfen. Ein ähnlicher Fall wie bei Ochsenhausen, das bei einem Sieg in Ostrava sogar definitiv mindestens Gruppenzweiter am Ende des 6. Spieltags wäre.
Düsseldorf will in Hennebont Revanche nehmen
Im Gegensatz zu den Saarländern und den Oberschwaben sind die Düsseldorfer Borussen nicht mehr ungeschlagen. Sie unterlagen zum Auftakt in Gruppe D Hennebont vor heimischer Kulisse mit 2:3, obwohl Timo Boll spielte. Überhaupt treten sie diese Saison – zumindest bis dato – in Europas Königsklasse nicht annähernd so souverän auf wie in der TTBL. Die 3:2-Erfolge im polnischen Dzialdowo (mit Wong Chun Ting) und zuletzt gegen Roskilde, das Ex-Europameister Michael Maze einsetzte, standen auf der Kippe. Dennoch reist man als leichter Favorit nach Frankreich zum G.V. Hennebont T.T. und will die Revanche für das verkorkste Hinspiel (Freitag, 20 Uhr). Ein echtes Spitzenspiel steht an, denn Hennebont steht auf Platz eins der Tabelle vor der punktgleichen Borussia, die das schlechtere Spielverhältnis aufweist. Mit einem Sieg gegen Liam Pitchford, Quentin Robinot und Cedric Nuytinck kämen Boll und Co. dem Viertelfinale ein gutes Stück näher. Klingt nicht allzu schwierig, doch im Hinspiel musste Stefan Fegerl Pitchford und Robinot gratulieren und Kristian Karlsson verlor sensationell gegen Nuytinck.
TTCLM auf der Webseite der ETTU
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher