Timo Boll hat in Bremen nach 1:2- und 2:3-Satzrückstand Chuang Chih-Yuan geschlagen, so dass es um 20.30 Uhr zum Traum-Viertelfinale gegen Ma Long kommt. Patrick Franziska besiegte Marcos Freitas und trifft um 18.50 Uhr auf Kristian Karlsson.
Ein hartes Stück Arbeit war das für den Weltranglistenersten im „Senioren-Duell“ gegen Chuang – beide sind 37 –, das Boll mit 11:3, 9:11, 11:13, 11:6, 9:11, 13:11, 11:7 zu seinen Gunsten entschied. Um gegen Ma Long, 4:0-Sieger gegen Jun Mizutani, eine Chance zu haben, muss er gewaltig zulegen.
Weiter kommen als der „Maestro“ könnte diesmal dessen jüngerer Kollege und Odenwälder „Landsmann“ Patrick Franziska, der gegen Marcos Freitas vorzüglich spielte und das, was er gestern gegen den allerdings angeschlagenen Dima Ovtcharov aufblitzen ließ, beim 4:2 (11:9, 9:11, 7:11, 15:13, 13:11, 11:5) konsequent fortsetzte. Franziska ist durchaus zuzutrauen, auch die Hürde Karlsson zu nehmen, dann liefe er im Halbfinale auf Xu Xin zu.
Allerdings muss Xu zuvor erst einmal den Ochsenhausener Simon Gauzy aus dem Weg räumen (18.50 Uhr), der im Achtelfinale gegen Ho Kwan Kit ein ähnlich enges Match hinlegte wie gestern in der 1. Runde gegen Andrej Gacina und erneut erst im siebten Satz den Sack zumachen konnte (11:7, 8:11, 8:11, 11:9, 11:9, 6:11, 11:5).
Das Herren-Turnier verspricht nach wie vor viel Spannung, auch wenn es sehr schade ist, dass Dimitrij Ovtcharov nicht mehr dabei sein kann.
Im Damen-Halbfinale stehen im Übrigen eine Japanerin (Kasumi Ishikawa – 4:2 gegen Wu Yang CHN), eine Südkoreanerin (Suh Hyowon – 4:3 gegen Yang Haeun KOR) und eine Taiwan-Chinesin (Cheng I-Ching – 4:2 gegen Sun Yingsha CHN). Das vierte Viertelfinal-Match zwischen Feng Tianwei (Singapur) und Jeon Jihee (Südkorea) läuft noch. Keine Dame aus der Volksrepublik China unter den besten Vier – man höre und staune. Dies ist allerdings dem Umstand geschuldet, dass mit Sun Yingsha und der Weltranglistenneunten Chen Xingtong nur zwei aus dem erweiterten Kreis der Topspielerinnen aus dem Reich der Mitte – Defensivkünstlerin Wu Yang kann man ernsthaft nicht mehr zu dieser Kategorie rechnen – gemeldet waren, ansonsten aber reichlich chinesische Talente mitspielten. Sun Yingsha patzte im Viertelfinale gegen Cheng I-Ching und Chen Xingtong verabschiedete sich schon im Achtelfinale gegen Kasumi Ishikawa (0:4).
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Weitere Infos auf der Turnierseite der German Open: http://www.germanopen2018.de/.
Text & Fotos (3): Dr. Stephan Roscher