Ma Long finden wir derzeit auf Platz 9 der Weltrangliste, im April vielleicht auf 6 oder 7. Dennoch bleibt er das Maß aller Dinge, wie er mit seinem souveränen Sieg bei den German Open eindrucksvoll demonstriert hat. Xu Xin konnte ihn im Finale nicht in Gefahr bringen.
Den Damen-Titel gewann die Japanerin Kasumi Ishikawa – nach dem Ausscheiden der Chinesinnen kann man dies durchaus als erwartungsgemäß bezeichnen. Ishikawa bekam Überraschungs-Finalistin Suh Hyowon (Südkorea) mit zunehmender Matchdauer immer besser in den Griff. Das Spiel gegen Abwehr beherrscht die 25-jährige Weltranglisten-Dritte aus dem Land der aufgehenden Sonne eben zu gut.
Ma Long durfte vor 4.800 Zuschauern in der Bremer ÖVB-Arena gleich noch einen zweiten Siegespokal in seinen Trolley packen, da er zusammen mit Xu Xin den Doppelwettbewerb gewann. Die Südkoreaner Jeoung Youngsik/Lee Sangsu besaßen keine echte Chance im Endspiel gegen die beiden Giganten aus dem Reich der Mitte. Auch im Finale des Damen-Doppels zog eine Formation aus Südkorea den Kürzeren – Jeon Jihee/Yang Haeun, die beide auch im Einzel überzeugt hatten, unterlagen dem Japan-Duo Hina Hayata/Mima Ito in vier Sätzen.
Bronzemedaillen-Gewinner Patrick Franziska hat die Herzen der norddeutschen Tischtennisfans im Sturm erobert. „Die sechs Tage hier waren sehr intensiv“, sagte der 25-Jährige, dessen Nominierung für die WM in Halmstad nun so gut wie sicher sein dürfte. „Ich habe viel Spaß gehabt und viel Selbstvertrauen gewonnen.“
Der Weser-Kurier wählte für seine Berichterstattung vom Schlusstag der German Open die Headline „Patrick Franziska überzeugt, Ma Long überragt“. Dem ist wenig hinzuzufügen. Ebenso wenig wie einer in der ÖVB-Arena formulierten Einschätzung Timo Bolls. „Für mich ist er der beste Spieler der Welt“, hatte der 37-jährige Noch-Weltranglisten-Erste nämlich nach seinem Viertelfinal-Aus über Ma Long gesagt.
Die Ergebnisse des Finaltags
Herren-Einzel, Finale
Ma Long CHN – Xu Xin CHN 4:1 (11:9, 11:9, 9:11, 11:9, 11:7)
Damen-Einzel, Finale
Kasumi Ishikawa JPN – Suh Hyowon KOR 4:1 (11:9, 10:12, 11:6, 11:7, 11:6)
Herren-Doppel, Finale
Jeoung Youngsik/Lee Sangsu KOR – Ma Long/Xu Xin CHN 0:3 (7:11, 8:11, 9:11)
Damen-Doppel, Finale
Hina Hayata/Mima Ito JPN – Jeon Jihee/Yang Haeun KOR 3:1 (11:3, 11:5, 10:12, 11:6)
Herren-Einzel, Halbfinale
Patrick Franziska GER – Xu Xin 2:4 (11:9, 6:11, 8:11, 11:8, 5:11, 7:11)
Ma Long CHN – Wong Chun Ting HKG 4:2 (11:4, 13:11, 11:2, 9:11, 4:11. 11:9)
Damen-Einzel, Halbfinale
Feng Tianwei SIN – Suh Hyowon KOR 2:4 (11:3, 4:11, 6:11, 8:11, 11:8, 5:11)
Cheng I-Ching TPE – Kasumi Ishikawa JPN 3:4 (5:11, 11:9, 6:11, 12:10, 11:9, 8:11, 6:11)
Alle Informationen zu den German Open 2018 findet man auf www.ITTF.com.
Weitere Infos auf der Turnierseite der German Open: http://www.germanopen2018.de/.
Text & Foto Ishikawa: Dr. Stephan Roscher
Foto Ma Long: ITTF