Sa., 1. Februar 2025
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TTBL: Saarbrücken geht in Fulda unter

Der 18. und letzte Spieltag der Saison 2017/18 liegt hinter uns. Sechs Klubs haben nun eine lange Pause vor sich, die übrigen vier duellieren sich in den Play-offs. Dort stehen sich ab dem 8. April Ochsenhausen und Fulda-Maberzell sowie Saarbrücken und Düsseldorf gegenüber.


TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – 1. FC Saarbrücken TT 3:0

Vor der tollen Kulisse von 720 Zuschauern in der HUBTEX-Arena bot Fulda seine vielleicht beste Saisonleistung und wies die ambitionierten Saarländer mit 3:0 klar in die Schranken. Tiago Apolonia blieb gegen einen bärenstarken Wang Xi ebenso ohne Chance wie Bojan Tokic gegen Ruwen Filus. Patrick Franziska hätte die Angelegenheit enger gestalten können, doch dem Hessen in Saarbrücker Diensten reichte eine 2:0-Satzführung gegen Jonathan Groth nicht zum Sieg. Fulda schließt durch diesen Erfolg die Runde als Zweiter ab, die Saarländer müssen mit Rang vier Vorlieb nehmen und nun „zur Strafe“ in den Play-offs die gigantisch hohe Hürde Borussia Düsseldorf zu meistern versuchen. „Wir haben stark gespielt heute“, lobte Fuldas Trainer Qing Yu Meng sein Team und zollte einem Spieler besonderes Lob. „Jonathan Groth hat das erste Mal gegen Patrick Franziska gewonnen. Das war das entscheidende Spiel heute.“ 

Wang Xi – Tiago Apolonia 3:0 (11:8, 11:8, 11:3)
Jonathan Groth – Patrick Franziska 3:2 (10:12, 9:11, 11:4, 11:6, 11:8)
Ruwen Filus – Bojan Tokic 3:0 (11:6, 11:6, 11:9)

 

TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Schwalbe Bergneustadt 3:1

Mit diesem Sieg, dem zwölften der Punktrunde, geht Ochsenhausen, das mit einem Simon Gauzy in Topform gegen die Bergneustädter Schwalben nichts anbrennen ließ, Düsseldorf im Meisterschafts-Halbfinale aus dem Weg. Auch wenn das gar nicht unbedingt beabsichtigt war. Zum einen liegen die Borussen den Oberschwaben nämlich recht gut, die drei Spieler in ihren Reihen haben, die schon Boll geschlagen haben – Gauzy erledigt diesen Job sogar fast regelmäßig. Zum anderen zählen die Maberzeller Defensiv-Könige nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern der TTF. Letzte Saison scheiterte man an den Osthessen in den Play-offs. Bergneustadt konnte personell nicht aus dem Vollen schöpfen, so dass Peter Sereda in den Ring steigen musste – die Oberschwaben verzichteten aber mit Hugo Calderano auch auf einen Topmann. Am Ende wurde es ein enttäuschender achter Platz für die Schwalben, bei denen Kamal Achanta und der angeschlagene Steffen Mengel – beide heute nicht aktiv – keine gute Saison gespielt haben. „Die Jungs haben das heute angesichts des strammen Programms der letzten Wochen äußerst professionell durchgezogen“, stellte Ochsenhausens Cheftrainer Dubravko Skoric fest. „Speziell Simon hat heute praktisch fehlerlos gespielt“. 

Simon Gauzy – Alvaro Robles 3:1 (11:8, 11:7, 7:11, 11:6)
Jakub Dyjas – Benedikt Duda 1:3 (8:11, 11:4, 7:11, 9:11)
Joao Geraldo – Peter Sereda 3:0 (12:10, 11:7, 13:11)
Simon Gauzy – Benedikt Duda 3:1 (11:9, 11:6, 5:11, 11:8)

 

Borussia Düsseldorf – TTC Zugbrücke Grenzau 3:1

Ligaprimus Düsseldorf baute zum Abschluss seine Bilanz auf 28:6 Punkte aus. Schlusslicht Grenzau vermochte den „FC Bayern des Tischtennissports“ vor 850 Fans nicht ernstlich in Gefahr zu bringen, auch wenn die heutige Aufstellung der Borussia nicht unbedingt Bayern-mäßig war. Der von Anfang an nicht eingeplante Timo Boll und der verletzte Kristian Karlsson fehlten, so dass Cheftrainer Danny Heister selbst zum Schläger greifen musste, was Jörg Schlichter die Chance zum ersten und einzigen Saisonsieg in der TTBL eröffnete, die er dankend nutzte. Der künftige Ochsenhausener Stefan Fegerl überzeugte beim Rekordmeister mit klaren Siegen gegen Cioti und Gerassimenko. „Ich bin natürlich sehr zufrieden“, so Matchwinner Fegerl. „Es war wichtig, dass die Mannschaft gewonnen hat und sich im letzten Bundesliga-Hauptrundenspiel gebührend in die Play-offs verabschieden konnte.“ 

Stefan Fegerl – Constantin Cioti 3:0 (11:6, 11:6, 11:9)
Anton Källberg – Kirill Gerassimenko 3:2 (11:9, 7:11, 11:8, 12:14, 12:10)
Danny Heister – Jörg Schlichter 1:3 (15:13, 6:11, 10:12, 8:11)
Stefan Fegerl – Kirill Gerassimenko 3:0 (11:5, 11:5, 11:6)

 

SV Werder Bremen – ASV Grünwettersbach 2:3

Kein guter Saisonabschluss gelang dem Liga-Fünften Werder Bremen. In der spannendsten Partie des Gründonnerstags unterlag man vor 325 Besuchern topmotivierten Grünwettersbachern mit 2:3. Ein Bastian Steger in Galaform, der sogar Masataka Morizono schlagen konnte, reichte den Hansestädtern nicht, um die Punkte an der Weser zu behalten. Es fehlte die Unterstützung von seinen Mitspielern. Omar Assar bot gegen Ricardo Walther eine schwache Leistung und Hunor Szöcs musste Morizono nach einer knappen und Dang Qiu nach einer zumindest nach Sätzen erstaunlich deutlichen Niederlage gratulieren. „Immerhin hat es heute mal geklappt, 3:2 zu gewinnen“, freute sich Qiu, dessen ASV in der Endabrechnung Siebter wurde. „So ist uns ein versöhnlicher Abschluss gelungen, mit dem wir gut in die neue Saison starten können.“ 

Bastian Steger – Dang Qiu 3:1 (14:12, 7:11, 11:4, 11:6)
Hunor Szöcs – Masataka Morizono 2:3 (12:10, 5:11, 11:9, 8:11, 9:11)
Omar Assar – Ricardo Walther 1:3 (11:8, 4:11, 13:15, 6:11)
Bastian Steger – Masataka Morizono 3:1 (11:4, 10:12, 11:6, 11:9)    
Hunor Szöcs – Dang Qiu 0:3 (10:12, 10:12, 4:11)

 

Post SV Mühlhausen – TSV Bad Königshofen 3:0

Ein ordentlicher Saisonabschluss erfreute den Sechsten des TTBL-Klassements, Post SV Mühlhausen, auch wenn die Rückserie mit 6:12 Punkten im Vergleich zur Vorrunde (10:8) eher bescheiden verlaufen war. Vor 350 Fans wurde der TSV Bad Königshofen im Mühlhäuer Hexenkessel ein wenig unter Wert geschlagen. Darko Jorgic unterlag in seinem Abschieds-Match Ovidiu Ionescu mit 11:13 in der Verlängerung des Entscheidungssatzes. Auch Mizuki Oikawa (1:3 gegen Daniel Habesohn) und Kilian Ort (1:3 gegen Lubomir Jancarik) agierten phasenweise auf Augenhöhe mit ihren Gegnern. Auch wenn am Ende nur Platz neun heraussprang, freute sich der Underdog aus Unterfranken über eine Saison der Superlative, in der man auf Anhieb fünf Partien gewinnen konnte, Duftmarken gesetzt und die Fans begeistert hat. Und der Sensationssieg bei Borussia Düsseldorf am 26.11.2017 hat für alle Zeiten einen festen Platz in der Vereins-Chronik. Deshalb konnte TSV-Manager Andy Albert auch mit der Niederlage in Thüringen gut leben: „Super-Spiel, Wahnsinns-Stimmung – so macht Tischtennis Spaß.“ 

Daniel Habesohn – Mizuki Oikawa 3:1 (11:8, 11:5, 10:12, 12:10)
Ovidiu Ionescu – Darko Jorgic 3:2 (19:17, 11:9, 8:11, 7:11, 13:11)
Lubomir Jancarik – Kilian Ort 3:1 (11:9, 8:11, 11:9, 11:9)

 

Morizono mit Topbilanz, Zuschauerboom beim  Liganeuling

Bester Spieler der Punkrunde war erneut Masataka Morizono (16:4), den man in Grünwettersbach schmerzlich vermissen wird. Es folgen auf den Plätzen zwei bis zehn: Wang Xi (16:7), die Düsseldorfer Schweden Kristian Karlsson (15:6) und Anton Källberg (15:7), Bastian Steger (18:11), die Ochsenhausener Hugo Calderano (14:7) und Simon Gauzy (12:5), Timo Boll (8:1), Patrick Franziska (15:9) sowie Benedikt Duda (17:12).

Zuschauer-Krösus Borussia Düsseldorf mit 827 Fans im Schnitt hat einen Kronprinzen an die Seite bekommen. Bad Königshofen wartete mit sensationellen 723 Zuschauern pro Heimspiel auf. Wenn der TSV vor heimischer Kulisse spielt, steppt der Bär. Unverändert gut ist der Zuspruch in Fulda (555), während sich Grenzau (250) und besonders Bergneustadt (122!) etwas einfallen lassen müssen, um mehr Resonanz zu erzielen.


Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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