Ab Sonntag steht die WM in Halmstad im Fokus der Tischtenniswelt. Am Start sind auch vier Bundesligaprofis aus Ochsenhausen. Simon Gauzy möchte mit Frankreich nach einer Medaille greifen, Hugo Calderano hat sich mit Brasilien einiges vorgenommen.
Titelverteidiger China – seit 2001 haben die Chinesen alle Mannschafts-WM-Titel gewonnen – und das erstmals topgesetzte Deutschland gelten als die großen Favoriten. Aber auch dem an Position vier gesetzten Frankreich mit dem Weltranglisten-Zehnten Simon Gauzy ist einiges zuzutrauen.
Am Start sind vom oberschwäbischen Meisterschaftsfinalisten auch Hugo Calderano mit Brasilien (Setzliste Platz 10), Jakub Dyjas mit Polen (22) sowie Joao Geraldo mit Portugal (8). In Gruppe D könnte es zum direkten Aufeinandertreffen zwischen Gauzy und Dyjas kommen. Beide sind in ihren Teams Führungsspieler. Frankreich, das vermutlich in Gauzy, Emmanuel Lebesson und Quentin Robinot seine Stammformation hat, ist Gruppenkopf, Polen, das außer Dyjas nur Akteure jenseits der Weltranglistenposition 250 aufbieten kann, steht ganz hinten. Eine schwierige und schwer prognostizierbare Gruppe, in der auch Mannschaften wie Südkorea oder Indien hoch einzuschätzen sind – und selbstverständlich auch Österreich mit dem künftigen Ochsenhausener Stefan Fegerl.
Auch in Gruppe B stehen zwei TTF-Spieler im direkten Wettbewerb miteinander beziehungsweise gegeneinander. Brasilien mit Hugo Calderano will in der China-Gruppe das Achtelfinale erreichen – und Portugal mit Joao Geraldo möchte das ebenfalls. Calderano ist im Team der Brasilianer gesetzt, ohne ihn geht dort gar nichts. Ob Geraldo seine Chance erhält, bleibt abzuwarten. Gut möglich, dass der portugiesische Trainerstab, wie schon in der Vergangenheit, „konservativ“ aufstellt und Freitas, Apolonia und Monteiro den Vorzug gibt, was natürlich auch leistungsmäßig zu vertreten wäre. Russland, die Tschechische Republik und Nordkorea runden das Teilnehmerfeld ab in dieser Gruppe, in der – außer dem von China fest gebuchten ersten Platz – alles möglich scheint.
Am Sonntagmittag starten Portugal (gegen Nordkorea) sowie Brasilien (gegen Tschechien) ins Turnier, am späten Nachmittag folgen ihnen Frankreich (gegen Indien) und Polen (gegen Südkorea). Die vier Gruppensieger der „Championships Division“ ziehen direkt ins Viertelfinale ein und sparen somit Kräfte, die Zweit- und Drittplatzieren müssen sich dagegen im Achtelfinale bewähren.
In Halmstad wollen auch vier Studenten des Ochsenhausener Liebherr Masters College Duftmarken setzen. Can Akkuzu startet mit Frankreich in Gruppe D – ob er zum Einsatz kommt, wird sich zeigen –, Samuel Walker zählt zur Stammformation Englands in Gruppe C. Und die beiden ungarischen Nationalspieler Bence Majoros und Adam Szudi – trotz junger Jahre bereits fester Bestandteil ihres Nationalteams – sind für ihr Heimatland dabei. Allerdings ist Ungarn nur in der 2. Division am Start und kämpft in seiner Gruppe gegen Mannschaften wie Italien, Griechenland, Serbien und Ecuador ums Weiterkommen.
Für die allermeisten Teilnehmer ist nach den Welttitelkämpfen in Schweden die Saison vorbei. Nicht so für die Ochsenhausener Jungprofis, für die es nach Halmstadt erst richtig losgeht mit den Vorbereitungen auf den Höhepunkt des Jahres, das Finale um die Deutsche Meisterschaft am 26. Mai in Frankfurt am Main.
Den WM-Zeitplan, die Auslosungen, alle Ergebnisse sowie den Livestream, erstmals von 12 Tischen, findet man auf www.ITTF.com.
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher