Die deutschen Herren haben sich nach einem guten Auftritt gegen Hongkong (3:1) vorzeitig fürs Viertelfinale qualifiziert – drei Siege noch und das große Ziel wäre erreicht. Doch haben die Chinesen sicher etwas dagegen. Die DTTB-Damen zogen am Abend ins Achtelfinale ein.
Es war der vierte Sieg im vierten Spiel für das DTTB-Team. Nach zähem Auftakt gegen Ägypten (3:2) hatte die Truppe von Jörg Roßkopf Rumänien und dem Gastgeber Schweden (je 3:0) keine Chance gelassen. Man darf also weiterhin vom Sturz des Tischtennis-Giganten China träumen, des Gewinners der letzten acht WM-Titel.
Zwar musste das DTTB-Trio am Tag der Arbeit schon arbeiten, doch die drei zum Sieg nötigen Matches wurden alle mit 3:0 gewonnen. In überragender Form präsentierte sich Timo Boll, den die Niederlage am Sonntag gegen Assar offenbar richtig wach gerüttelt hat. Der 37-jährige deklassierte nicht nur Ho Kwan Kit sondern auch den Weltranglistensiebten Wong Chun Ting. Ein gut spielender Patrick Franziska musste Wong knapp den Vortritt lassen, der in der Verlängerung des Entscheidungssatzes gewann. Doch das blieb der einzige Punkt für die an 7 gesetzten Asiaten, da Dimitrij Ovtcharov, der auch diesmal ein Stück weit geschont und nur als Nummer drei eingesetzt wurde, gegen Lam Siu Hang trotz zweier enger Sätze nichts anbrennen ließ.
Das letzte Gruppenspiel morgen gegen Slowenien ist somit nur noch Formsache, den Gruppensieg kann der deutschen Mannschaft niemand mehr entreißen. Vermutlich wird sich das auch in der Aufstellung niederschlagen.
Deutschland – Hongkong 3:1
Timo Boll – Ho Kwan Kit 3:0 (11:5, 11:5, 11:1)
Patrick Franziska – Wong Chun Ting 2:3 (11:4, 9:11, 9:11, 11:6, 11:13)
Dimitrij Ovtcharov – Lam Siu Hang 3:0 (11:7, 14:12, 11:9)
Timo Boll – Wong Chun Ting 3:0 (11:4, 11:8, 11:6)
3:1 gegen Thailand: Deutsche Damen erreichen Achtelfinale
Die deutschen Damen mussten ordentlich kämpfen, um das Achtelfinale klarzumachen. Zwei Siege und zwei Niederlagen standen vor dem abschließenden Match in Gruppe D in ihrer WM-Bilanz. Somit bestritten die Olympiazweiten von Rio am Abend ein kleines „Endspiel“ um den Achtelfinaleinzug gegen die bis dahin punktgleichen Thailänderinnen (Setzliste Platz 14). Und das Duell um Platz drei in der Gruppe wurde mit 3:1 gewonnen, somit also das vor dem Turnier ausgegebene WM-Ziel erreicht. Die Pflicht ist erledigt, was jetzt noch kommt, darf als Kür gelten.
Wieder erwies sich Petrissa Solja, der man die lange Auszeit kaum noch anmerkt, als klare Nummer eins und gewann ihre beiden Matches – auch gegen die hoch gehandelte Suthasini Sawettabut (Weltrangliste Platz 55) – ohne Satzverlust. Den dritten Punkt steuerte Nina Mittelham durch einen lockeren Sieg über Tamolwan Khetkhuan bei. Sorgenkind bleibt Sabine Winter, die auch gegen Sawettabut mit 1:3 den Kürzeren zog.
Deutschland – Thailand 3:1
Petrissa Solja – Orawan Paranang 3:0 (11:7, 11:7, 11:9)
Sabine Winter – Suthasini Sawettabut 1:3 (11:9, 7:11, 6:11, 7:11)
Nina Mittelham – Tamolwan Khetkhuan 3:0 (11:5, 11:2, 11:5)
Petrissa Solja – Suthasini Sawettabut 3:0 (11:5, 11:7, 11:8)
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Text u. Fotos (2): Dr. Stephan Roscher