Mo, 25. November 2024
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TTCLM: Borussia Düsseldorf erringt Europas Krone

Borussia Düsseldorf ist am Ziel der Träume angekommen. Sieben Jahre nach dem letzten Titelgewinn in der Champions League bestiegen die Rheinländer am heutigen 18. Mai 2018 Europas Thron und trugen sich zum fünften Mal in die Siegerliste der Königsklasse ein.

Als Timo Boll um 17.15 Uhr deutscher Zeit seinen Satzball zum 2:0 gegen den heute allerdings ungewohnt schwachen Jun Mizutani verwandelte, durfte bereits kurz gejubelt werden. Damit war nämlich der Triumph des deutschen Rekordmeisters bereits in trockenen Tüchern. 2:1 stand es zu diesem Zeitpunkt zugunsten Düsseldorfs bei 8:5 Sätzen – Orenburg konnte maximal noch auf 11:8 kommen, vorausgesetzt, die Russen hätten das vierte und ein nachfolgendes fünftes Match noch gewonnen. Die 12:8 Sätze der Borussia aus dem Hinspiel waren nicht mehr einzuholen.

Boll überragte erneut mit seinen Siegen über Mizutani und zuvor den Weltranglistenzweiten Dimitrij Ovtcharov, der allerdings nach seiner Verletzung vielleicht wieder bei 60 Prozent ist, dennoch aber von Orenburgs Cheftrainer Endolov stur an Position zwei aufgestellt wurde. Aber das war heute sicher nicht die Hauptursache für Orenburgs Scheitern, sondern eher die schwache Form Mizutanis.

Das soll freilich den genialen Auftritt des künftigen Ochsenhauseners Stefan Fegerl nicht schmälern, der sich – obwohl bei der Borussia oft ein wenig in der Rolle des fünften Rads am Wagen – einmal mehr als Topmann für entscheidende Spiele outete. Sein Auftaktsieg über den Weltranglisten-13. aus Japan war ein wirkliches Break und stellte die Weichen früh auf einen Erfolg der Gäste. „Das ist mein erster Champions League-Sieg“, so Fegerl. „Es ist fantastisch, Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen. Das ist für mich das Highlights meiner Karriere.“

Chancenlos blieb indes Kristian Karlsson gegen Vladimir Samsonov, aber das spielte an diesem Abend keine Rolle. „Wir sind überglücklich und mächtig stolz auf unsere Truppe“, so ein strahlender Manager Andreas Preuß. „Wir haben uns den Cup wirklich verdient, sind in den letzten Jahren zum Teil nur sehr knapp gescheitert. Jetzt waren wir einfach mal dran.“ Preuß geizte nicht mit Lob für seinen Führungsspieler sowie das Team als Ganzes: „Wenn man die beiden Endspiele betrachtet, war Timo unser Superstar, wenn man sich die ganze Saison anschaut, war die Mannschaft der Star.“

Auch der sonst so bescheidene Timo Boll zeigte sich überschwänglich. „Wir haben sieben Jahre auf diesen Titel gewartet“, so der Weltranglistendritte. „Und natürlich hat es mich immer gefuchst, wenn wir im Finale verloren haben. In diesem Jahr hat einfach alles gepasst. Orenburg hat etwas geschwächelt und wir haben den Moment genutzt.“

Lob erhielt der 37-jährige Odenwälder auch von seinem Trainer. „Was Timo spielt, ist einfach der Wahnsinn, und wie er mit der Erwartung an ihn und dem Druck umgeht, ist kaum mit Worten zu beschreiben“, sagte Danny Heister. „Aber gewinnen können wir nur, wenn alle ihren Beitrag leisten. So wie Stefan heute oder auch die Spieler, die aussetzen. Das macht eine echte Mannschaft aus und das sind wir auch.“

Eine große Siegesparty steht nicht auf der Agenda. Um 4 Uhr Ortszeit wird die Mannschaft bereits am Hotel abgeholt und macht sich auf die Rückreise. Und am Samstag in einer Woche steht mit dem Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Frankfurt am Main bereits die nächste Titelchance im definitiv letzten Spiel der Saison an. Nun könnten also nur noch die TTF Liebherr Ochsenhausen den Rheinländern, die natürlich das Triple wollen, die perfekte Saison verderben, wenn sie sich am 26. in der Fraport-Arena durchsetzen sollten.


TTC Fakel Gazprom Orenburg – Borussia Düsseldorf 1:3

Jun Mizutani – Stefan Fegerl 1:3 (13:11, 8:11, 9:11, 11:13)
Dimitrij Ovtcharov – Timo Boll 1:3 (11:7, 11:13, 8:11, 7:11)
Vladimir Samsonov – Kristian Karlsson 3:0 (11:7, 11:7, 11:9)
Jun Mizutani – Timo Boll 0:3 (5:11, 7:11, 7:11)

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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