Nach der Verpflichtung von Petrissa Solja hat Bundesliga-Aufsteiger TSV Langstadt kurz vor Toreschluss nochmals auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Mit der 25-jährigen Taiwan-Chinesin Cheng Hsien-Tzu wurde die aktuelle Nummer 49 der Welt unter Vertrag genommen.
Im April war die Angriffsspielerin sogar auf Platz 43 des internationalen Rankings geführt worden. Zum Vergleich: Petrissa Solja ist aktuell an Position 60 notiert, damit aber fraglos unterbewertet, da sie aufgrund ihrer schöpferischen Pause zu wenig Turniere in den letzten Monaten gespielt hat.
Cheng ist in jedem Fall eine sinnvolle Verstärkung für das vordere Paarkreuz der Südhessen. In der noch nicht ganz beendeten Saison 2017/18 schlägt die Rechtshänderin für den französischen Erstligisten TT St. Quentin auf, mit dem sie auch ins Viertelfinale der Champions League einzog. In der Pro-A kam sie allerdings nicht so gut zurecht, hatte aber auch nicht allzu viele Einsätze (Bilanz 3:7). Bei den German Open Ende März in Bremen meisterte die Asiatin die Qualifikation und zog ins Hauptfeld ein.
„Mit den Verpflichtungen der beiden Weltklassespielerinnen sind unsere Kaderplanungen abgeschlossen“, so Rainer Kegelmann, Marketing-Leiter des TSV Langstadt. „Aufgrund ihrer Vorbereitungen auf die Olympiade 2020 in Tokio werden beide sicher nicht alle Spiele für unser Team machen können. Das wäre sonst auch finanziell für uns nicht bewältigbar.“
Mit Petrissa Solja, Cheng Hsien-Tzu, Monika Pietkiewicz, Alena Lemmer, Janina Kämmerer und Anne Bundesmann hat man jedenfalls ein starkes Sextett beisammen, das im Oberhaus für Furore sorgen könnte – wobei Kämmerer und Bundesmann, die eigentlich zum Kader der Erstliga-Teams zählen, vermutlich in der Drittliga-Truppe gemeldet werden und so auf zwei Hochzeiten tanzen dürfen.
Sofern Solja und Cheng genügend Spiele absolvieren, ist Platz vier hinter Berlin, Bingen und Kolbermoor durchaus realistisch. Team-Manager Manfred Kämmerer möchte sich mit Prognosen aber einstweilen zurückhalten: „Ich kenne ja auch noch gar nicht die Neuzugänge der anderen Teams. Die können ja auch noch was bis Freitag machen.“
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher