Borussia Düsseldorf vermeldet die Rückkehr von Kamal Sharath Achanta nach nur einem, wenig erfolgreichen Jahr in Bergneustadt und ist künftig wieder zu fünft. Zum neuen Präsidenten des „FC Bayern des deutschen Tischtennis“ wurde Marcel Piwolinski gewählt.
Der 35-jährige indische Nationalspieler Achanta, der bereits von 2013 bis 2017 im Borussia-Dress aufgelaufen war und mit dem Klub vier Meistertitel und eben so viele Pokalsiege einfuhr, unterschrieb einen Einjahresvertrag. Eigentlich hatte der Triple-Sieger die Personalplanungen für die kommende Spielzeit bereits abgeschlossen, schlug kurz vor Schluss des Wechselfensters aber doch nochmals zu und holte den einstigen Publikumsliebling zurück. Man wird nun also doch wieder mit fünf Spielern in die Saison gehen, nachdem man 2017/18 zu viert zurechtkam – und das mit größtmöglichem Erfolg.
„Die Belastung unserer Spieler wird von Jahr zu Jahr größer“, so Manager Andreas Preuß. „Auf der internationalen Tour müssen die Profis immer mehr Turniere spielen und auch in der Tischtennis Bundesliga stehen nach dem Aufstieg von Jülich zwei zusätzliche Begegnungen im Spielplan. Und so haben wir uns entschieden, einen fünften Spieler hinzuzunehmen. Kamal erhält einen Vertrag mit reduzierten Einsätzen, wird also nicht bei jedem Spiel dabei sein.“
Dem Vernehmen nach wollte der Weltranglisten-43. An sich kürzer treten, ließ sich jedoch nicht ungern umstimmen. „Es ist etwas ganz Großes, für Borussia Düsseldorf zu spielen, das rote Trikot des Vereins zu tragen, der für einen besonderen Teamspirit und Erfolge steht“, erklärt Achanta. „Ich freue mich sehr über den Champions League Titel. Mein größter Wunsch ist es, diesen Triumph im nächsten Jahr mit der Borussia wiederholen zu können, es wäre der größte Erfolg in meiner Karriere. Daher habe ich sofort zugesagt, als das Angebot aus Düsseldorf kam.“
„Kamal verkörpert Eigenschaften wie Kampfgeist, Leidenschaft und Erfahrung“, sagt Cheftrainer Danny Heister „Er wird mit seiner positiven, begeisternden Art nicht nur am Tisch ein wichtiger und wertvoller Spieler für uns sein, sondern auch außerhalb. Ich freue mich sehr, dass er wieder zu unserem Team gehört.“
Da ja künftig auch der Ägypter Omar Assar zum Kader zählt, ist die Borussia nunmehr mit Spielern aus drei Erdteilen – Europa, Afrika, Asien – bestückt. Es heißt heute in diversen Zeitungen, Düsseldorf sei damit der erste Verein in der Geschichte der deutschen Bundesliga, der mit Spielern aus drei Kontinenten in eine Saison geht. Doch das ist Unfug, Rivale Ochsenhausen hatte in den letzten beiden Jahren mit drei Europäern, dem Brasilianer Calderano und dem Japaner Muramatsu ebenfalls Akteure aus drei Erdteilen am Start, wobei Calderano zwar inzwischen auch die portugiesische Staatsangehörigkeit besitzt, aber international bekanntlich für sein Heimatland Brasilien spielt.
Etwas getan hat sich auch an der Führungsspitze der Borussia. Auf der Jahreshauptversammlung des Tischtennis-Rekordmeisters am Dienstag stellte Dr. Fritz Wienke, der seit der Vereinsgründung 1984 Präsident war, sein Amt aus Altersgründen zur Verfügung und trat nicht mehr zur Wahl an. Der Mediziner wird künftig als Ehrenpräsident fungieren.
Zum Nachfolger wurde Marcel Piwolinski gewählt. Der 43-jährige Düsseldorfer ist Klubmitglied seit seinem neunten Lebensjahr und gehört seit 26 Jahren dem Vorstand an. Der Journalist und ehemalige Radiomoderator von Antenne Düsseldorf ist zudem vielen als Hallensprecher bei den Heimspielen im ARAG CenterCourt bekannt.
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher