Vizemeister Ochsenhausen und Play-off-Halbfinalist Fulda-Maberzell hatten, wie alle Bundesligisten, auf einen leichten Achtelfinal-Gegner im Pokal gehofft. Doch die Glücksgöttin hatte etwas anderes im Sinn und entschied sich für das direkte Duell der beiden Topklubs.
Im Rahmen der Ligaversammlung in Fulda wurde der Pokal-Knaller gezogen, der die Neuauflage des Play-off-Halbfinales der Saison 2017/18 bedeutet. Das Los bescherte den Oberschwaben das Heimrecht, wenngleich dies naturgemäß im Tischtennissport nicht so viel ausmacht wie im Fußball.
Die einen begrüßen solche frühen Pokal-Highlights und finden es prickelnd, wenn gleich zu Beginn des Wettbewerbs – sieht man einmal von den Qualifikationsgruppen am 25./26. August ab – einer von zwei Giganten die Segel streichen muss. Doch man kann es auch negativ sehen, wenn eines von zwei Teams, die dem Final Four in der Neu-Ulmer ratiopharm arena als Zugpferde gutgetan hätten, die erste Runde nicht übersteht. Durch entsprechende Setzungen könnte man das vermeiden, wozu sich die TTBL Sport GmbH beziehungsweise die Vereine bisher aber nicht durchringen konnten.
Ochsenhausen trägt es recht gelassen. Letzte Saison hatte man die Osthessen in den Play-off-Halbfinals erstaunlich deutlich abgefertigt – und diesmal dürften die TTF noch einen Tick stärker besetzt sein. Also rechnet man sich durchaus eine gute Chance aufs Weiterkommen aus.
„Wir sind daran gewöhnt, starke Gegner im Pokal-Achtelfinale zugelost zu bekommen“, so TTF-Präsident Kristijan Pejinovic. „Wenn wir im Pokal etwas erreichen wollen, müssen wir ohnehin jeden schlagen können, der unseren Weg kreuzt. Wir wollen wieder ins Liebherr Pokal-Finale und dort Akzente setzen. Wir nehmen die Herausforderung an und freuen uns auf ein tolles Pokalmatch, das auch für die Fans ein echtes Highlight sein wird.“
Die Partie ist noch nicht terminiert, die Achtelfinals müssen zwischen dem 28. August und dem 3. Oktober ausgetragen werden.
Nicht gerade begeistert dürfte der Post SV Mühlhausen gewesen sein, der im zweiten reinen TTBL-Duell zum bis auf Patrick Franziska neuformierten 1. FC Saarbrücken reisen muss – eine Herkulesausgabe für die Thüringer, auch wenn diese mit Neuzugang Steffen Mengel einen Kämpfertyp im Kader haben, der mit seiner Willenskraft in einem solchen Pokalfight den Unterschied ausmachen könnte. Doch richtig gut hat der verletzungsgeplagte Siegerländer schon seit geraumer Zeit nicht mehr gespielt. Aber das soll sich ja 2018/19 ändern. Mit Habesohn, Ionescu und Mengel könnte man durchaus ein schlagkräftiges Trio an die Saar entsenden, nur ist man auswärts eben nicht annähernd so stark wie vor heimischer Kulisse. Der Post SV scheint der einzige Klub im Oberhaus zu sein, der zu Hause ungleich erfolgreicher spielt als in der Fremde – zumindest war dies in der Vergangenheit der Fall.
Ebenfalls zwei Erstligateams stehen sich in Bad Königshofen gegenüber, wo die Bergneustädter Schwalben, nun wieder mit Kamal Sharath Achanta, ihre Visitenkarte abzugeben haben. Beim TSV könnte erstmals Neuzugang Bence Majoros zum Einsatz kommen. Hier scheint alles möglich – einen Favoriten gibt es nicht.
Die übrigen vier TTBL-Vertreter – Borussia Düsseldorf hat als Cup-Verteidiger Freilos und steigt erst im Viertelfinale ein – sehen sich mit Qualifikanten konfrontiert und müssen alle in fremder Halle antreten.
Das Achtelfinale in der Übersicht
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell
1. FC Saarbrücken TT – Post SV Mühlhausen
TSV Bad Königshofen – TTC Schwalbe Bergneustadt
Sieger Vorrunde Gruppe 1 – TTC indeland Jülich
Sieger Vorrunde Gruppe 2 – ASV Grünwettersbach
Sieger Vorrunde Gruppe 3 – TTC Zugbrücke Grenzau
Sieger Vorrunde Gruppe 4 – SV Werder Bremen
Freilos: Borussia Düsseldorf (Pokalsieger 2017/18)
Die Vorrunde in der Übersicht
Gruppe 1 (Köln): 1. FC Köln, BV Borussia Dortmund, TTC GW Bad Hamm, SV Union Velbert
Gruppe 2 (Bad Homburg): TuS Celle, TTS Borsum, TTC OE Bad Homburg, TSV Schwarzenbek
Gruppe 3 (Hilpoltstein): TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell II, 1. FC Saarbrücken TT II, NSU Neckarsulm, TV 1879 Hilpoltstein
Gruppe 4 (Jena): TTC Fortuna Passau, TTC Lampertheim, SV Schott Jena, 1. FSV Mainz 05
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher