Durch einen 3:0-Erfolg beim 1. FSV Mainz 05 hat der SV Werder Bremen als dritter Klub den Einzug ins Pokal-Viertelfinale geschafft. Ochsenhausen hatte sich bereits sportlich qualifiziert und Titelverteidiger Düsseldorf steht durch Freilos unter den letzten Acht.
Der ambitionierte Zweitligist, der mit Kanak Jha (USA) und Irvin Bertrand (Frankreich) nur auf zwei seiner vier Toptalente zurückgreifen konnte, wehrte sich vor über 200 Fans tapfer gegen den Deutschen Meister von 2013. Besonders Bastian Steger hatte zu kämpfen und stand beim 3:2 über den 18-jährigen Bertrand, der in Ochsenhausen lebt und trainiert, am Rande einer Niederlage. Der hagere Mannschafts-Jugendeuropameister von 2018 hätte mit einem Tick mehr Cleverness mit 3:0 gewinnen können – er schnappte sich die Sätze eins und drei und verlor den zweiten Durchgang mit 10:12 in der Verlängerung. Im fünften Durchgang führte er mit 9:8, machte dann aber keinen Punkt mehr.
Im Auftaktmatch hatte man dem ebenfalls 18-jährigen Kanak Jha, aktuelle Nummer 70 der Weltrangliste, durchaus einen Sieg über den 15 Jahre älteren Gustavo Tsuboi zugetraut. Das Match verlief dann ab dem zweiten Satz zwar relativ eng, doch am Ende durfte sich Werders Brasilianer über einen 3:1-Sieg freuen. Dennoch bleibt festzuhalten, dass Jha und Bertrand bereits jetzt nicht mehr allzu weit von der in der TTBL üblichen Leistungsstärke entfernt sind.
Im dritten und letzten Einzel des Tages zeigte sich allerdings der 19-jährige Luxemburger Antitop-Künstler Luka Mladenovic, Nummer eins der 2. Mannschaft (Regionalliga) und in der Weltrangliste inzwischen auf Position 189 vorgestoßen, gegen einen clever agierenden Florent Lambiet überfordert, so dass nach einer Gesamtspieldauer von 133 Minuten der Werder-Erfolg feststand.
Am Samstag geht es weiter im Pokalwettbewerb, wenn sich die beiden TTBL-Klubs TSV Bad Königshofen und TTC Schwalbe Bergneustadt um den Einzug ins Viertelfinale duellieren.
Am 9. Oktober werden in der Neu-Ulmer ratiopharm arena, auch diesmal Schauplatz des Final Four (5. Januar 2019), die Viertelfinal-Begegnungen ausgelost.
1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen 0:3
Kanak Jha – Gustavo Tsuboi 1:3 (6:11, 11:13, 11:8, 8:11)
Irvin Bertrand – Bastian Steger 2:3 (11:9, 10:12, 11:8, 7:11, 9:11)
Luka Mladenovic – Florent Lambiet 0:3 (8:11, 5:11, 5:11)
Im Übrigen wurde kurz vor der Partie bekannt, dass die Mainzer, mit einem 6:1 gegen verdutzte Bad Homburger fulminant in die Runde gestartet, mit dem Aufstieg in die TTBL liebäugeln. Die Abteilung und der Trainer würden den Sprung gerne wagen, schon um auch künftig Toptalenten wie Kanak Jha und Irvin Bertrand sowie Simon Söderlund und Carlo Rossi – das aktuelle Team besteht ausschließlich aus internationalen Nachwuchsassen, die weiter nach oben möchten – eine Perspektive zu bieten. Alles Weitere hängt davon ab, wie der Gesamtverein entscheidet, in dem naturgemäß „König Fußball“ die Hauptrolle spielt. Sollten die 05er tatsächlich nach oben gehen, würde es in der TTBL für Jülich brenzlig, denn dann könnte es gegebenenfalls doch einen sportlichen Absteiger geben – nämlich wenn ein weiterer Zweitligist aufsteigen möchte. Bad Homburg will diesen Schritt auf jeden Fall in absehbarer Zeit wagen, wenn intern die Grundlagen geschaffen sind. Es ist nicht auszuschließen, dass dies schon sehr bald der Fall ist. Voraussetzung wäre natürlich die sportliche Qualifikation der aufstiegswilligen Klubs.
Siehe dazu auch diesen Artikel von Julia Sloboda in der Mainzer Allgemeinen Zeitung.
Deutsche Pokalmeisterschaft 2018/19 – Achtelfinale
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:0
1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen 0:3
TSV Bad Königshofen – TTC Schwalbe Bergneustadt (29.09., 19 Uhr)
TV Hilpoltstein – TTC Zugbrücke Grenzau (30.09., 14 Uhr)
TTC OE Bad Homburg – ASV Grünwettersbach (03.10., 18 Uhr)
TTC GW Bad Hamm – TTC indeland Jülich (04.10., 19 Uhr)
1.FC Saarbrücken TT – Post SV Mühlhausen (05.10., 18.30 Uhr)
Freilos: Borussia Düsseldorf
Text & Foto Steger: Dr. Stephan Roscher
Foto Bertrand: Liebherr Masters College Ochsenhausen
