Fr, 29. November 2024
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SWEDISH OPEN: Dimitrij Ovtcharov im Viertelfinale

Bei den mit 150.000 US-Dollar dotierten Seamaster 2018 Swedish Open geht es auf die Entscheidungen zu. Nur Dimitrij Ovtcharov hält noch die deutschen Farben hoch und steht im Viertelfinale. Benedikt Duda und Petrissa Solja sind im Achtelfinale ausgeschieden.

„Dima“, in der November-Weltrangliste auf Platz fünf zurückgefallen, zeigte eine prima Leistung gegen den 17-jährigen Gauzy-Bezwinger Lin Yun-Ju (Taiwan) und hatte seinen Gegner mit Ausnahme des vierten Satzes gut im Griff. Mit 4:1 (11:8, 11:8, 11:7, 7:11, 11:4). Der 30-jährige Deutsche, in Stockholm an Position vier gesetzt, scheint endlich wieder dort angekommen zu sein, wo er vor seiner Verletzungspause stand. In der Runde der letzten Acht wird es vermutlich nochmals ein ganzes Stück schwerer. Dort heißt sein Gegner nämlich Zhou Qihao.

Ovtcharov könnte Benedikt Duda „rächen“, der gegen den 21-jährigen Chinesen, der zuvor Chuang Chih-Yuan aus dem Turnier geworfen hatte, chancenlos geblieben war und mit 6:11, 9:11, 7:11 und 8:11 den Kürzeren gezogen hatte. Zhou ist auf Platz 246 der Weltrangliste notiert. Gemessen an seinem Leistungsniveau ein schlechter Witz, aber natürlich mangelnden internationalen Einsätzen geschuldet – seit 2014 durfte er ganze sechs World-Tour-Turniere spielen. Fest steht, dass der Chinese richtig gut ist und Dimitrij Ovtcharov alles hineinwerfen muss, um eine echte Chance auf das Halbfinale zu besitzen, in dem es auf ein Duell mit Xu Xin hinauslaufen könnte. „Dima ist gut drauf und spielt besser und besser“, blickt Bundestrainer Jörg-Roßkopf dem Viertelfinal-Duell seines Schützlings optimistisch entgegen.

Für die größte Überraschung des Freitags sorgte der 27-jährige Schwede Mattias Falck, der ohnehin gerade im ITTF-Ranking auf einen sensationellen 12. Platz vorgerückt ist. Falck schaltete keinen Geringeren als den an drei gesetzten Top-Chinesen Lin Gaoyuan (Weltrangliste Platz 4) in sechs Sätzen aus (7:11, 11:7, 14:12, 9:11, 11:7, 11:8) und trifft nun auf seine ehemaligen Namensvetter Kristian Karlsson. Der Düsseldorfer Bundesliga-Profi spielt bis jetzt ein stakes Turnier und schaltete nacheinander die hoch gehandelten Japaner Jin Ueda (4:1) und Koki Niwa (4:2) aus. Der Sieger aus dem Match Ex-Karlsson vs. Karlsson trift im Halbfinale auf den Gewinner aus dem China-Duell Fan Zhendong vs. Liang Jingkun.

Ochsenhausens Südkoreaner Jang Woojin ist auch noch dabei. Der Weltranglisten-21. überstand in Stockholm zunächst die Qualifikation und gewann anschließend im Hauptfeld zwei Krimis – nämlich gegen den Weltranglistenachten Wong Chun-Ting (Hongkong) und anschließend gegen seinen Landsmann Lim Jonghoon (WRL 22). Gegen beide setzte sich der nervenstarke Jang jeweils mit 12:10 im siebten Satz durch. Am Samstag trifft der Korea-Open-Sieger im Viertelfinale auf den an zwei gesetzten Xu Xin. Schwierig, sogar sehr schwierig aber nicht komplett unmöglich.

Noch kurz zu den Damen: Mit Petrissa Solja, Spitzenspielerin des aktuellen Bundesliga-Vierten TSV Langstadt, ist am Freitag die letzte Europäerin im Achtelfinale ausgeschieden. Gegen die frühere Weltranglistenerste Liu Shiwen konnte die 24-Jährige zwar keine Satz gewinnen, dennoch war ihre Leistung aller Ehren wert. Beim 7:11, 10:12, 15:17 und 9:11 hatte die Linkshänderin nämlich ab dem zweiten Satz den Bogen raus, wie man einer absolute Weltklassespielerin wie Liu auf Augenhöhe begegnen kann – fortan war sie fast gleichwertig, auch wenn die Chinesin, im Oktober noch auf Platz drei der Weltrangliste, am Ende immer noch einen Tick mehr mobilisieren konnte und so eben sämtliche Sätze nach Hause schaukelte. Solja, aktuelle Nummer 44 der Welt, scheint indes auf einem guten Weg, an ihre bisher beste Zeit 2015/16, in der sie bis auf Platz 13 des Welt-Rankings vorgestoßen war, anzuknüpfen.

Schon im Halbfinale könnte es bei den Damen auf zweimal China vs. China hinauslaufen. Die erste Paarung steht mit Zhu Yuling (WRL 1) gegen Chen Meng (WRL 4) bereits fest, die zweite entscheidet sich, wenn am Samstag die letzten beiden Viertelfinals (Ding Ning vs. Kasumi Ishikawa, Liu Shiwen vs. Mima Ito) gespielt sind.

 

Swedish Open auf der Turnierseite der ITTF

 

Text & Foto Ovtcharov: Dr. Stephan Roscher

Foto Liu Shiwen: ITTF

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