So, 17. November 2024
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Schlussphase der Austrian Open ohne deutsche Beteiligung

Nach einem starken 4:2 über Zheng Peifeng und einem überraschenden 2:4 gegen Liam Pitchford ist Timo Boll als letzter deutscher Spieler im Viertelfinale der Austrian Open ausgeschieden. Noch unsicher ist, ob es für die Grand-Finals-Qualifikation gereicht hat.

Boll lobte die Leistung des Weltranglisten-24. aus England: „Pitch hat einen guten Start erwischt und viele schwere Winkel gespielt. Ich bin dann jedoch besser ins Spiel gekommen. Bei 2:2 und 10:9 hatte ich einen guten Ball liegen. Das war der „big point“, den ich hätte machen müssen. Ob es jetzt für die Grand Finals reicht, weiß ich aktuell nicht.“ Jörg Roßkopf monierte später, dass Boll nach seinem Sieg über Zheng nur zweieinhalb Stunden Pause hatte, bis er wieder an den Tisch musste, wobei das Pitchford nicht anders erging, der sein Achtelfinal-March gegen Koyo Kanamitsu (4:1) zeitgleich mit dem Odenwälder ausgetragen hatte. „An dieser Stelle darf man auch einmal sagen, dass der Zeitplan mit solch wichtigen Matches in so kurzer Zeitabfolge natürlich eine Katastrophe ist“, so der Bundestrainer. 

Stunden vorher hatte sich, ebenfalls im Viertelfinale, die DTTB-Mixed-Formation Ruwen Filus/Han Ying durch eine 1:3-Niederlage gegen das koreanische Süd-Nord-Duo Jang Woojin/Cha Hyo Sim aus dem Turnier verabschiedet. Auch wenn die diesjährigen Austrian Open fantastisch besetzt sind, ist es schon enttäuschend, dass es kein Deutscher in die Medaillenränge geschafft hat.  

Dort sind bei den Herren bereits Liam Pitchford sowie der Chinese Liang Jingkun, der Hugo Calderano in der Runde der letzten Acht mit 4:0 geschlagen hat, angekommen. Am Samstagmittag entscheidet sich in den Matches Fan Zhendong vs. Koki Niwa und Xu Xin vs. Tomokazu Harimoto, wer den beiden ins Halbfinale folgen wird. Für den Ex-Ochsenhausener Pitchford ist es einer der größten Erfolge seiner bisherigen Karriere, in einem derart hochkarätig besetzten Turnier unter die besten Vier vorgestoßen zu sein, auch wenn der Einzug ins Endspiel sehr schwierig wird. Xu Xin oder Harimoto wollen erst einmal geschlagen sein, wobei man es „Pitch“ eher zutrauen würde, an einem Toptag etwas gegen den 15-jährigen Japaner zu reißen als gegen den routinierten Chinesen, der in den letzten Wochen konstant gute Leistungen gezeigt hat. 

Bei den Damen steht bisher die Halbfinal-Paarung Wang Manyu vs. He Zhuojia fest. Besonders bemerkenswert war der Viertelfinal-Erfolg von Wang, gegen die eine starke Petrissa Solja am Vortag phasenweise auf Augenhöhe war, gegen die amtierende Weltmeisterin und Olympiasiegerin Ding Ning (4:3). Ein zweites China-Duell in der Vorschlussrunde ist nicht unwahrscheinlich, vorausgesetzt die Weltranglistenerste Zhu Yuling gewinnt am Samstagmittag ihr Viertelfinale gegen die Weltranglisten-14. Doo Hoi Kem (Hongkong), die am Freitag keine Geringere als Swedish-Open-Gewinnerin Mima Ito in sechs Sätzen aus dem Turnier warf. Im anderen noch nicht gespielten Viertelfinale stehen sich mit Chen Meng und Liu Shiwen ohnehin zwei Top-Chinesinnen gegenüber.  

Im Herren-Doppel stehen mit Jeoung Youngsik/Lee Sangsu (Südkorea) und Masataka Morizono/Yuya Oshima (Japan) die Finalisten fest. Morizono/Oshima schalteten am Freitag mit dem Bundesliga-Duo Ovidiu Ionescu (Post SV Mühlhausen) und Alvaro Robles (TTC Schwalbe Bergneustadt) die letzten Europäer im Wettbewerb aus, deren Bronzemedaille aber als großer Erfolg zu bewerten ist.

Im Damen-Doppel treffen am Sonntag im Duell um Gold ausnahmsweise einmal nicht vier Chinesinnen aufeinander, sondern die Japanerinnen Mima Ito/Hina Hayata und die chinesischen Swedish-Open-Siegerinnen Chen Xingtong/Sun Yingsha. Ito/Hayata hatten im Halbfinale Liu Gaoyang/Zhang Rui mit 3:1 in die Schranken gewiesen und damit ein rein chinesisches Finale verhindert.

Bereits am Samstag (16 Uhr) steigt in Linz das Mixed-Finale, in dem sich das favorisierte China-Duo Xu Xin/Liu Shiwen und das Taiwan-Gespann Chen Chien-An/Cheng I-Ching gegenüberstehen.


DIE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN IM HAUPTFELD (9.11.)

HERREN-EINZEL
Achtelfinale:
Timo Boll – Zheng Peifeng CHN 4:2 (-10,-8,10,10,3,8)
Viertelfinale:
Timo Boll – Liam Pitchford ENG 2:4 (-6,-6,5,8,-11,-10)

MIXED
Viertelfinale:

Ruwen Filus/Han Ying – Jang Woojin KOR/Cha Hyo Sim PRK 1:3 (-5,6,-9,-9)

 

 

Seamaster 2018 Austrian Open auf der Webseite der ITTF

 

Text & Foto Boll: Dr. Stephan Roscher

Foto Pitchford: ITTF

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