So, 24. November 2024
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TTBL: Zwei Spitzenspiele zum Jahresabschluss

Vor den Festtagen steigt noch der 14. Spieltag der TTBL. Vier Partien werden am Freitag ausgetragen, am Sonntag komplettiert das Spiel in Fulda das Programm. Im Fokus stehen die beiden Topduelle Düsseldorf vs. Saarbrücken und Ochsenhausen vs. Mühlhausen.

Fünf Teams bewerben sich um die vier Play-off-Plätze, der Rest ist schon raus aus der „Verlosung“ und hat mindestens acht Punkte Rückstand auf das Quintett. Von Ochsenhausen (20:4) bis Mühlhausen (16:6) reicht das Feld der Endrunden-Aspiranten – man liegt dicht beisammen und die sportlichen Unterschiede sind relativ gering. Da kann also noch vieles passieren.

 

Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken TT

An den zuletzt bärenstarken Saarbrückern (18:4) mit ihrem Leitwolf Patrick Franziska will Titelverteidiger Düsseldorf (18:6) vorbeiziehen. Doch ein Selbstläufer wird das nicht. Die Saarländer haben neun Partien in Folge gewonnen, sind hochmotiviert und wollen sich für die 1:3-Hinspielniederlage revanchieren. Die Borussia hat sich zwar wieder stabilisiert, verbreitet aber noch keinen Glanz. Zu knapp und glücklich kamen in den letzten Wochen die Erfolge gegen Bremen, Bad Königshofen sowie Grünwettersbach zustande (alle 3:2). Nur in Fulda (3:0) waren Boll und Co. klar dominant. „Die Partie gegen Saarbrücken ist wegweisend und verspricht hochklassiges Tischtennis, nicht zuletzt auch durch das mögliche Duell von Timo Boll gegen Patrick Franziska“, sagt Düsseldorfs Manager Andreas Preuß. „Das Spiel gegen einen direkten Konkurrenten um die Play-off-Plätze ist immer ein Vier-Punkte Spiel. Unsere Jungs sind alle wieder fit und Danny Heister hat am Freitag die Qual der Wahl.“

 

TTF Liebherr Ochsenhausen – Post SV Mühlhausen

Der Post SV Mühlhausen mit seinem in dieser Saison überragenden Spitzenspieler Daniel Habesohn (Bilanz 13:1) ist für Spitzenreiter Ochsenhausen eigentlich nur auswärts ein Angstgegner. In der Halle am Kristanplatz kommen die Oberschwaben weder mit Tischen noch Bällen zurecht und kassierten im Hinspiel eine von zwei Saisonniederlagen. Am Freitag in Ehingen strebt man die Revanche gegen die taffen Thüringer an. Alle sieben Pflichtspiele hat man in der Sporthalle des Ehinger-Johann-Vanotti-Gymnasiums – eine eigentlich aus der Not geborene Ausweich-Spielstätte – gewonnen und nun soll der achte Husarenstreich gelingen. Immerhin haben die TTF den Weltranglistensechsten und Fan-Zhendong-Bezwinger Hugo Calderano im Aufgebot. Doch ein Bundesligaspiel steht unter anderen Gesetzen. Da schenkt keiner dem Brasilianer einen Punkt, nur weil dieser inzwischen zur Crème de la Crème des Welttischtennis gehört. „Für uns ist es das letzte Spiel eines langen aber erfolgreichen Jahres 2018“, so Ochsenhausens Cheftrainer Dmitrij Mazunov. „Der Post SV hat uns in der Vorrunde geschlagen und hat bisher eine starke Saison gespielt. Wir möchten uns vor unseren eigenen Fans mit einem Sieg in die Weihnachtspause verabschieden und die Leute kurz vor Weihnachten noch einmal begeistern.“


TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Schwalbe Bergneustadt

Vor einer möglicherweise undankbaren Aufgabe im winterlichen Westerwald steht der Tabellendritte Bergneustadt, von manchen inzwischen als „TTC Duda“ bezeichnet – nicht ganz berechtigt, da auch Alvaro Robles bisher sehr starke Leistungen zeigt (Bilanzen: Duda 14:5, Robles 9:4). Klar sind die „Bergischen“ Favorit, doch der Final-Four-Teilnehmer aus dem Westerwald ist unberechenbar und hat viel weniger zu verlieren – zudem hat man von den letzten fünf Bundesligapartien drei gewonnen und strotzt vor Selbstbewusstsein. Wenn Kirill Gerassimenko und Mihai Bobocica in guter Tagesform an den Tisch gehen, ist ein Favoritensturz nicht auszuschließen, über den sich die Rivalen der Schwalben wie Ochsenhausen, Saarbrücken, Düsseldorf und Mühlhausen gewiss nicht ärgern würden. Im Hinspiel (0:3) lief allerdings bei Grenzau wenig bis nichts zusammen. Aber das ist wie im richtigen Leben: Man begegnet sich immer (mindestens) zweimal.

 

SV Werder Bremen – ASV Grünwettersbach

Verliert der SV Werder Bremen, bei dem bisher wenig zusammenläuft, auch gegen Grünwettersbach, fällt er auf den vorletzten Tabellenplatz zurück und das Weihnachtsfest wäre vollends verdorben. Und der ASV ist alles andere als schwach, schwach sind nur die bisher erspielten Punkte – lausige vier an der Zahl. Die Truppe aus Baden verkauft sich bisher einfach unter Wert, hatte in der Rückserie aber bereits Giganten wie Ochsenhausen und Düsseldorf am Rande von Niederlagen. Es ist keineswegs auszuschließen, dass der Knoten beim Final-Four-Halbfinalisten aus dem Karlsruher Vorort ausgerechnet an der Weser platzt, beim Deutschen Meister von 2013, bei dem außer Bastian Steger in den letzten Monaten niemand zu gefallen wusste.

 

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TSV Bad Königshofen

Nach den deprimierenden 0:3-Heimniederlagen gegen Ochsenhausen und Düsseldorf hat sich Fulda-Maberzell etwas berappelt und in Bremen gewonnen – ohne den angeschlagenen Wang Xi, dafür aber mit einem Thomas Keinath in Galaform. Nun wollen die Osthessen vor der Festtagspause gegen Bad Königshofen nachlegen. Der Gast aus Unterfranken hat zuletzt aber sehr gute Leistungen gezeigt und Bremen wie Grenzau geschlagen. Besonders Mizuki Oikawa (bisherige Bilanz: 14:4) und der wieder genesene Kilian Ort überzeugten auf ganzer Linie. Die Truppe aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld reist als punktgleicher Tabellennachbar an – wer hätte das vor der Saison gedacht! Der TSV möchte in der Wilmingtonhalle keine Geschenke verteilen, sondern sich für die 0:3-Hinspiel-Schlappe vor damals immerhin 600 Fans revanchieren. Der Gast darf mit guter Unterstützung von den Rängen rechnen, es handelt sich fast um ein Derby. Über die B279 sind es gerade einmal 75 Kilometer von Bad Königshofen nach Fulda.

 

 

TTBL – 14. Spieltag

Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken TT

TTF Liebherr Ochsenhausen – Post SV Mühlhausen

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Schwalbe Bergneustadt

SV Werder Bremen – ASV Grünwettersbach (alle Freitag, 19 Uhr)

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TSV Bad Königshofen (Sonntag, 15 Uhr)

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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