Durch ein souveränes 3:0 im Westerwald hat sich Ochsenhausen die Tabellenführung in der Bundesliga zurückgeholt. Mit 26:6 Punkten steht man aufgrund des Spielverhältnisses ganz oben vor den punktgleichen Düsseldorfern. Bergneustadt (24:8) und Saarbrücken (22:10) zählen zu den hartnäckigsten Verfolgern.
Aller guten Duinge sind drei, zumindest aus Ochsenhausener Sicht. Zum dritten Mal in dieser Saison, den Pokalwettbewerb mitgerechnet, wurde der TTC Zugbrücke Grenzau mit dem höchstmöglichen Ergebnis abgefertigt. Ganze 90 Minuten benötigte Ochsenhausen vor 320 Tischtennisfans im Westerwald, um den nie gefährdeten Auswärtssieg in trockene Tücher zu packen. Einen einzigen Satz überließ man dem trotz Bestbesetzung an diesem Tag überforderten Gastgeber. Die TTF schonten den mitgereisten Hugo Calderano und boten Simon Gauzy, Stefan Fegerl und Jakub Dyjas auf.
Den Auftakt machte Fegerl, der das Match gegen Kirill Gerassimenko jederzeit im Griff hatte. Absolut keine Gefahr ging auch vom jungen Dänen Anders Lind für Simon Gauzy aus, dessen Vertragsverlängerung um weitere zwei Jahre die TTF unter der Woche bekannt gegeben hatten. Im dritten Match des Tages schien die Dominanz der Ochsenhausener jäh beendet – der international für Italien spielende Mihai Bobocica gewann den ersten Satz gegen Jakub Dyjas mit 11:8. Doch wer dachte, dass das so weitergehen würde, sah sich getäuscht. Nun war der junge Pole im Dress der TTF nämlich richtig auf Betriebstemperatur und wollte zeigen, dass seine starke 10:2-Bilanz (nunmehr 11:2) kein Zufallsprodukt ist. Bobocica machte fortan nämlich keinen Stich mehr und der Siegpunkt für Ochsenhausen wurde locker eingetütet. Lob für Dyjas gab es von TTF-Präsident Kristijan Pejinovic: „Jakub hat im ersten Satz zu passiv gespielt, dann aber den Schalter umgelegt und gezeigt, weshalb er diese Saison so erfolgreich ist.“
„Wir waren heute sehr konzentriert und haben unsere Chancen konsequent genutzt“, so TTF-Cheftrainer Dmitrij Mazunov. „Wir haben die knappe Niederlage in Bergneustadt gut weggesteckt und waren heute eindeutig die überlegene Mannschaft. Es war eine gute, geschlossene Teamleistung, alle drei Spieler haben überzeugt.“
„Das war eine sehr geradlinige Angelegenheit, ein wirklich souveräner Auftritt des gesamten Teams“, freute sich auch Kristijan Pejinovic. „Prima, dass wir uns nicht quälen mussten, das sah vor zwei, drei Jahren gegen Mannschaften wie Grenzau noch anders aus – trotzdem wird auch in Zukunft kein Gegner von uns unterschätzt werden.“ Auch der Blick in die nahe Zukunft fällt positiv aus. „Wir sind dabei, uns ein Polster aufzubauen. Nun gilt es noch Bremen am Samstag zu packen, dann können wir recht optimistisch sein.“
Das Spiel im Überblick
Kirill Gerassimenko – Stefan Fegerl 0:3 (8:11, 4:11, 7:11)
Anders Lind – Simon Gauzy 0:3 (5:11, 7:11, 8:11)
Mihai Bobocica – Jakub Dyjas 1:3 (11:8, 3:11, 4:11, 8:11)
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher