Fr., 31. Januar 2025
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StartNews-Archiv1.BUNDESLIGA DAMEN: Langstadt in den Play-offs, Solja bleibt an Bord

1.BUNDESLIGA DAMEN: Langstadt in den Play-offs, Solja bleibt an Bord

Mit einem 6:1 gegen Busenbach hat Aufsteiger Langstadt sein Play-off-Ticket gelöst. Auch Anröchte hat übrigens durch die Busenbacher Niederlage endgültig die Play-offs eingetütet. Am Rande der Partie wurde bekannt, dass Petrissa Solja ein weiteres Jahr beim TSV bleibt.

Das Endergebnis klingt drastisch, das Spiel war aber durchaus umkämpft. Weit über 200 Zuschauer erlebten eine gute, ansehnliche Bundesligapartie, in der die Busenbacherinnen ihre durchaus vorhandenen Chancen nicht nutzen konnten.

Langstadt hatte immerhin Petrissa Solja und Cheng Hsien-Tzu aufgeboten, denen dennoch nichts geschenkt wurde und die ihre Siege im Einzel sowie ihren Erfolg im gemeinsamen Doppel durchaus erkämpfen mussten. Das Doppel gegen Krämer/Göbel, die phasenweise die Topspins der beiden Langstädterinnen mit frappierender Treffsicherheit durchschossen, war lange offen, doch am Ende spielten Solja/Cheng den entscheidenden Tick sicherer und ihre Gegnerinnen trafen immer seltener. Das stark spielende Zweier-Doppel des TSV Pietkiewicz/Kämmerer, das schon letzte Saison im Unterhaus prächtig harmonierte, sorgte mit einem 3:1 über Busenbachs Youngster-Duo Bondareva/Schreiner für ein beruhigendes 2:0 aus Sicht der Gastgeber, das die weitere Richtung der Partie vorzeichnete.

Solja, die vor der Partie vom Sportlichen Leiter Manfred Kämmerer für ihren tollen Sieg beim Europe Top 16 geehrt worden war, wobei dann auch ein paar Tränchen der Rührung flossen, hatte ihr Match gegen Jessica Göbel aber gut im Griff. Später gegen eine clever spielende Tanja Krämer musste sie jedoch alle Kräfte mobilisieren, um mit 3:1 zu gewinnen.

Cheng, die eigens ihre chinesische Trainerin Wu Xiao Ning mitgebracht hatte, die sie und auch Petrissa Solja im Doppel coachte, letztere in nahezu perfektem Englisch, hatte dagegen gegen Tanja Krämer ordentlich zu kämpfen. Die Weltranglisten-50. aus Taiwan gewann die ersten beiden Sätze nach teilweise hohen Rückständen knapp, um dann erst im dritten Durchgang alles im Griff zu haben.

Janina Kämmerer hatte einige Mühe mit dem treffsicher angreifenden Busenbacher „Nesthäkchen“ Anastasia Bondareva, 16 Jahre jung, hielt allerdings mit zunehmender Spieldauer immer besser dagegen. Im Entscheidungssatz hatte die Nummer vier des TSV deutlich die Nase vorne. Kämmerer: „Wir kennen uns gut vom Training in Frankfurt. Eigentlich liegt mir ihr Spiel nicht so, auch deshalb bin ich sehr zufrieden, dass ich sie heute schlagen konnte.“ Mit der Mannschaftleistung des TSV war das Langstädter Eigengewächs absolut einverstanden: „Wir haben als Team gut gespielt, unsere Chancen genutzt und verdient gewonnen.“

Vor Kämmerers Sieg war Franziska Schreiner, die von ihrer Mutter Yunli gecoacht wurde, der Ehrenpunkt für die Badenerinnen gelungen. Die 17-jährige machte gegen die doppelt so alte Polin Monika Pietkiewicz einen schier aussichtslos erscheinenden Rückstand noch wett und münzte ein 0:2 nach Sätzen noch in einen Sieg um.

Etwas später, nach insgesamt zweieinhalb Stunden, machte Solja (Einzelbilanz nun 14:2) gegen Krämer den Deckel drauf, so dass das Duell Cheng vs. Göbel nicht mehr in die Wertung gelangte.

Vorzüglich war die Stimmung von Manfred Kämmerer nach dem überzeugenden Erfolg seiner Schützlinge: „Dass wir uns bereits jetzt für die Play-offs qualifiziert haben, ist der starken mannschaftlichen Geschlossenheit unseres Teams zu verdanken. Alle Fans in Langstadt freuen sich schon jetzt auf die „Zugabe“ Play-off-Runde – und das haben sie sich aufgrund ihrer tollen Unterstützung der Mannschaft auch redlich verdient.“

„Trotz des Ergebnisses kann ich nicht sagen, dass wir schlecht gespielt hätten“, so TVB-Mannschaftsführerin Jessica Göbel. „Wir haben fast in jedem Spiel gut mitgehalten. Es geht uns schon die ganze Saison so, dass wir oft gut spielen aber nichts Zählbares herausspringt.“ Teamkollegin Tanja Krämer bekräftigte: „Wir hatten heute wieder unsere Chancen, konnten sie jedoch nicht nutzen. Sehr gefreut hat mich der Sieg von „Franzi“ gegen Pietkiewicz, der ihr sicher Auftrieb geben wird. Mal sehen, ob wir morgen in Bad Driburg punkten können. Die liegen uns besser.“

Bereits am Sonntagmorgen (10.30 Uhr) muss Langstadt in Böblingen ran und wird in leicht geänderter Aufstellung versuchen, den zweiten Sieg des Wochenendes einzufahren. Allerdings ist heftige Gegenwehr der Schwäbinnen zu erwarten. Mit dabei sein wird auf jeden Fall wieder Petrissa Solja, deren Vertragsverlängerung Manfred Kämmerer vor der Partie unter dem tosenden Beifall der Fans bekannt gab.

Solja, der – wie man hört – auch Offerten von Champions-Ligisten vorgelegen haben sollen, kommentierte die Vertragsverlängerung so: „Ich fühle mich seit meiner ersten Sekunde hier in Langstadt pudelwohl. Hier habe ich die Möglichkeit, gemeinsam mit den Verantwortlichen und den Mädels etwas Tolles fortzuführen und weiter gemeinsam zu wachsen. In Langstadt stimmen nicht nur die Ergebnisse, sondern auch das Menschliche. Die Zuschauer sind immer zahlreich bis zur letzten Minute dabei und fiebern die ganzen Spiele über mit. Das ist echt etwas Besonderes in der Damenbundesliga. Es macht einfach nur Spaß, hier zu sein.“


Text, Teaserfoto Solja u. Foto Schreiner: Dr. Stephan Roscher

Fotos Solja emotional u. Welle Langstadt: Joaquim Ferreira

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