Einen Halbfinal-Krimi mit Happyend erlebten die Fans am Freitagabend in Berlin. Der ttc berlin eastside hielt in einem hoch spannenden Königsklassen-Match von dreieinviertel Stunden Titelverteidiger Dr. Casl auf Distanz und sicherte sich keine komfortable, wohl aber eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel.
Die Hauptstädterinnen wollten am Weltfrauentag ihren Gegner mit Frauen-Power beeindrucken und ließen ihrer Ankündigung Taten folgen. Sie legten im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen die Truppe aus Zagreb furios los und schienen den Favoriten in Grund und Boden spielen zu wollen. Zunächst ließ Shan Xiaona Defensivkünstlerin Li Jie keinen Stich und Matilda Ekholm legte durch ein 3:0 gegen die klar favorisierte Chinesin Liu Gaoyang nach.
Im Anschluss musste die zweifache Deutsche Meisterin Nina Mittelham trotz einer relativ ordentlichen Leistung der aus China stammenden Penholder-Portugiesin Fu Yu zum Sieg gratulieren. Und nach Liu Gaoyangs 3:1-Erfolg über Shan Xiaona schien Dr. Casl am Drücker zu sein, hatte jedoch die Rechnung ohne Matilda Ekholm gemacht.
Die Schwedin holte gegen Abwehr-Bollwerk Li Jie nochmals alles aus sich heraus, brachte den so wichtigen zweiten Satz mit 15:13 nach Hause und münzte im vierten Durchgang einen 2:7-Rückstand in ein 11:9 um.
Die Chancen auf den Einzug ins Finale stehen nicht schlecht. Bei dem recht guten Satzverhältnis der Berlinerinnen (11:7) muss der Gegner das Rückspiel am 24. März wohl mit 3:1 oder 3:0 gewinnen, um noch ins Endspiel einzuziehen. Schwierig wird es für Shan und Co. dennoch erneut werden. Wahrscheinlich muss man auch in Zagreb „120 Prozent“ abrufen, um den Coup erfolgreich zu Ende zu bringen.
DAS SPIEL IM ÜBERBLICK
ttc berlin eastside – Dr. Casl 3:2
Shan Xiaona – Li Jie 3:0 (11:3, 11:3, 11:8)
Matilda Ekholm – Liu Gaoyang 3:0 (11:5, 11:8, 13:11)
Nina Mittelham – Yu Fu 1:3 (7:11, 10:12, 11:9, 7:11)
Shan Xiaona – Liu Gaoyang 1:3 (11:8, 4:11, 6:11, 9:11)
Matilda Ekholm – Li Jie 3:1 (11:9, 15:13, 5:11, 11:9)
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher