Bei den mit 270.000 Dollar dotierten Japan Open in Sapporo sind lediglich zwei deutsche Spieler im Hauptfeld vertreten, nämlich der gesetzte Dimitrij Ovtcharov und Ruwen Filus, der die Qualifikation meisterte. Am heutigen Freitag stehen die 1. Hauptrunde und das Achtelfinale an.
Ovtcharov trifft zunächst auf den japanischen Qualifikanten Yuki Hirano. Gewinnt er, spielt er einige Stunden später im Achtelfinale gegen den Sieger des Duells Jang Woojin vs. Masaki Yoshida.
Filus hat als Qualifikant die schwierigere Aufgabe vor der Brust, zumindest auf dem Papier. Der Maberzeller Defensivspieler muss sich zunächst gegen den Weltranglisten-17. Wong Chun Ting zu behaupten versuchen. Schlägt er den Hongkong-Chinesen könnte Filus, der in der „Quali“ gegen den Ex-Plüderhausener Aleksandar Karakasevic (4:1) und den Grünwettersbacher Sathiyan Gnanasekaran (4:0) gewann, in der nächsten Runde auf Hugo Calderano treffen, der dem Japaner Jin Takuya gegenübersteht.
Ausgeschieden ist Steffen Mengel, der zwar sein Auftaktmatch gegen den Japaner Yuma Tsuboi mit 4:1 siegreich bestritt, dann aber von Chuang Chih-Yuan deutlich in die Schranken gewiesen wurde (0:4). Benedikt Duda hatte zunächst ein Freilos und besiegte anschließend den Japaner Yusuke Sadamatsu (4:1), um in der letzten Qualifikationrunde an dem Südkoreaner An Jaehyun mit 1:4 doch relativ klar zu scheitern. Dort war auch für Qiu Dang Endstation, der dem Ex-Grenzauer Masaki Yoshida ohne Satzgewinn unterlag. Zuvor hatte der Penholder-Spieler vom ASV Grünwettersbach den Südkoreaner Cho Daeseong in die Knie gezwungen (4:2).
Ovtcharov und Filus sind die beiden einzigen Europäer im Hauptfeld, alle anderen scheiterten in der Qualifikation. Noch krasser ist es bei den Damen, bei denen bereits jetzt keine einzige Europäerin mehr vertreten ist. In der 1. Hauptrunde stehen 13 Chinesinnen, neun Japanerinnen, sowie drei Südkoreanerinnen, drei Hongkong-Chinesinnen, drei Taiwanerinnen – darunter Cheng Hsien-Tzu vom TSV Langstadt – und eine Spielerin aus Singapur.
Für Shan Xiaona vom Deutschen Meister ttc berlin eastside war es kein berauschendes Turnier. Bereits in der ersten Qualifikationsrunde war Endstation gegen die 16-jährige Kyoka Idesawa (3:4). Dass die in der Weltrangliste zunächst nur auf Position 705 notierte Japanerin stark ist, zeigte sie eine Runde später gegen Cheng Hsien-Tzu, die sie am Rand einer Niederlage hatte. Cheng behielt in dem Thriller jedoch die Nerven und siegte mit 12:10 im siebten Satz.
In der Qualifikation gescheitert sind die Bundesligaspielerinnen Zhang Lily (2019/20: SV DJK Kolbermoor), Dina Meshref (2019/20: TSV Langstadt) und Krittwika Roy (ttc berlin eastside). Zhang zog gegen die Chinesin Che Xiaoxi in der dritten Qualifikationsrunde mit 0:4 den Kürzeren, Meshref in Runde zwei gegen die international für Norwegen startende Chinesin Ma Wenting (2:4) und Roy, die zum erweiterten Kader des Deutschen Meisters zählt, in Runde eins gegen die favorisierte Serbin Sabina Surjan (0:4).
Heute Vormittag stehen auch die Auftritte der beiden deutschen Herren-Doppel auf dem Programm. Beide sind klare Außenseiter, besonders Filus/Mengel gegen die Topchinesen Fan Zhendong/Xu Xin. Doch auch Duda/Qiu dürften es gegen die Japaner Masataka Morizono/Maharu Yoshimura schwer bekommen.
Seamaster 2019 LION Japan Open
Japan Open: Livestream der ITTF
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher