Die September-Weltranglisten der ITTF liegen vor. Bei den Herren veränderte sich auf den Plätzen eins bis sechs nichts. Timo Boll verbesserte sich auf Rang sieben und ist damit nun wieder bester Europäer, da Mattias Falck von Platz sieben auf neun zurückfiel. Grenzaus US-Boy Kanak Jha kletterte auf Position 22.
Dank seines soliden Auftritts bei den Czech Open mit Platz drei überholte Boll Werder-Neuzugang Mattias Falck und ist die Nummer sieben der Welt. Dimitrij Ovtcharov verliert trotz seines Finaleinzugs in Tschechien einen Rang und ist Zwölfter. Der Grund dafür ist, dass der 30-jährige Deutsche bei den Bulgaria und Czech Open zwar bessere Positionen als letztes Jahr erspielen konnte, es in der vergangenen Saison aber noch mehr Punkte für World Tour-Turniere dieser Kategorie gab. Darüber hinaus hat ihn mit dem Taiwanesen Lin Yun-Ju der Sieger der Czech Open in der Rangliste überholt.
Patrick Franziska bleibt unverändert auf Position 15 die Nummer drei im deutschen Team. Über Verbesserungen freuen sich Benedikt Duda (von 46 auf 37), Ruwen Filus (von 54 auf 40) und Steffen Mengel (von 197 auf 151). Ricardo Walther (von 42 auf 48), Dang Qiu (von 66 auf 83) und Bastian Steger (von 88 auf 103) mussten hingegen Einbußen hinnehmen.
Lin Yun-Ju auf dem Weg nach oben
An der Weltspitze bleibt unverändert ein chinesisches Quartett, angeführt von Xu Xin, dem Fan Zhendong, Ma Long und der in letzter Zeit leistungsmäßig etwas abgetauchte Lin Gaoyuan folgen. Als bester Nicht-Chinese bleibt Tomokazu Harimoto Fünfter, direkt vor Ochsenhausens Brasilianer Hugo Calderano.
Der in den letzten Monaten fantastisch spielende 18-jährige Taiwaner Lin Yun-Ju sprang vom 13 auf 10 – und da ist noch Luft nach oben. Lin hat das Potenzial, zum besten Spieler aus Taiwan in der Tischtennisgeschichte zu werden, besser noch als Chuang Chih-Yuan zu Glanzzeiten. Die fünfte Position, die derzeit Harimoto einnimmt, ist für den jungen Linkshänder ein realistisches Ziel für die kommenden Monate.
Einen Riesensprung von Position 33 auf 22 machte Grenzaus US-Amerikaner Kanak Jha, wobei hier natürlich die Punkte von den Pan American Games in Lima durchschlagen. Bleiben wir realistisch: Platz 22 ist zumindest derzeit ein gutes Stück zu hoch für den 19-jährigen, trotz seines unbestrittenen Talents.
In den TOP 10 finden wir mit Hugo Calderano, Timo Boll und Mattias Falck drei Akteure aus der TTBL – eine wirklich gute Quote. In den TOP 50 sind es insgesamt 17 – eine vorzügliche Quote. Es gesellen sich zu obigem Trio noch Patrick Franziska (15), Simon Gauzy (20), Kanak Jha (22), Kristian Karlsson (23), Gustavo Tsuboi (28), Sathiyan Gnanasekaran (30), Tomislav Pucar (32), Benedikt Duda (37), Daniel Habesohn (38), Ruwen Filus (40), Kamal Sharath Achanta (41), Darko Jorgic (43), Omar Assar (44) und Ricardo Walther (48).
Petrissa Solja klettert in Richtung TOP 20
Petrissa Solja klettert weiter in der Weltrangliste nach oben und kratzt als 21. wieder an den TOP 20, wo sie im Mai 2017 das letzte Mal platziert war. Han Ying und Nina Mittelham folgen als Nummer zwei und drei im deutschen Team. Han verbesserte sich als 30. um einen Platz, Mittelham verliert drei Positionen und ist jetzt 41. Sabine Winter büßte sogar 19 Positionen ein und ist jetzt die Nummer 77. Shan Xiaona ist dagegen nach ihrer Babypause als 100. wieder zurück in den TOP 100. An der Weltspitze wird die Dominanz der Chinesinnen hingegen immer deutlicher.
Die ersten sechs Ränge belegen Spielerinnen aus dem Reich der Mitte, die Nummer eins bleibt Cheng Meng, gefolgt von Ding Ning, deren Punktabstand auf Chen (15.020 gegenüber 16.605) recht groß ist. Hinter Ding finden wir in dieser Reihenfolge Zhu Yuling, Wang Manyu, Liu Shiwen und Sun Yingsha. Kasumi Ishikawa fiel von Position sechs auf acht zurück und ist nicht mehr beste Japanerin. Dies ist nun Mima Ito, die als Siebte das Nippon-Trio auf den Plätzen sieben bis neun anführt, das auch die zuletzt sehr starke Miu Hirano umfasst.
Unter den TOP 50 finden wir bei den Damen sechs aktuelle Bundesligaspielerinnen: Petrissa Solja vom TSV Langstadt (21), das Berliner Trio Matilda Ekholm (26), Georgina Pota (32) und Nina Mittelham (41), Langstadts Ägypterin Dina Meshref (42) sowie die Niederländerin Britt Eerland vom TuS Bad Driburg (47). Die Weltranglisten-17. Bernadette Szöcs (Rumänien) kann man nicht mitzählen, da sie für den ttc berlin eastside nur in der Champions League spielberechtigt ist. Auf den Plätzen 54 (Cheng Hsien-Tzu/TSV Langstadt) und 55 (Zhang Lily/SV DJK Kolbermoor) finden wir zwei weitere Bundesligaspielerinnen mit Sichtkontakt zu den TOP 50.
U21: Sidorenko neue Nummer 1
Blicken wir rasch noch auf die Weltranglisten im Nachwuchsbereich. Im U-21-Ranking hat nun der junge Ochsenhausener Vladimir Sidorenko, im Vormonat noch Zweiter, die Spitzenposition übernommen. Bester Deutscher ist Gerrit Engemann auf Platz 11. Im weiblichen Bereich bleibt die Japanerin Odo Satsuki ganz vorne. Die Belgierin Lisa Lung vom Bundesligisten TV Busenbach sprang von 10 auf 2. Natürlich ist die Aussagekraft von Weltranglisten umstritten. Dass mit Sophia Klee (TuS Bad Driburg) die bestplatzierte Deutsche auf Platz 124 steht, zeigt aber, dass der DTTB ein Problem hat, was den weiblichen Nachwuchs betrifft.
Bei den U18-Jugendlichen ist mit Pang Yew En Koen ein 17-jähriger Spieler aus Singapur neue Nummer eins. Der Russe Lev Katsman aus dem Ochsenhausener Liebherr Masters College, der jetzt für den Zweitligisten TTC OE Bad Homburg aufschlägt, büßte die Spitzenposition ein und ist nun Zweiter. Kay Stumper vom frischgebackenen Bundesligisten TTC Neu-Ulm ist als bester Deutscher an Position 14 notiert. Die 16-jährige US-Amerikanerin Amy Wang, Neuzugang des Bundesligisten TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, ist neue Nummer eins der U18-Mädchen. Sie tauschte den Platz mit der Chinesin Shi Xunyao. Beste Deutsche ist Franziska Schreiner auf Platz 17.
Bei den U15-Jugendlichen bleibt der 14-jährige Chinese Chen Yuanyu ganz vorne. Mike Hollo vom Zweitligisten 1. FC Saarbrücken TT II als bestplatzierter Deutscher ist 17. Bei den Mädchen von 15 Jahren und jünger hat sich ganz oben nichts verändert. Die Chinesin Kuai Man bleibt an der Spitze. Annett Kaufmann, 13-jähriges Toptalent des Bundesligisten SV Böblingen, ist beste DTTB-Spielerin auf Rang 20. Die 14-jährige Naomi Pranjkovic vom Drittligisten SV DJK Kolbermoor II verbesserte sich als deutsche Nummer zwei in dieser Kategorie von Position 26 auf 22.
September-Weltrangliste Herren
TOP 10
1 (1) Xu Xin (CHN)
2 (2) Fan Zhendong (CHN)
3 (3) Ma Long (CHN)
4 (4) Lin Gaoyuan (CHN)
5 (5) Tomokazu Harimoto (JPN)
6 (6) Hugo Calderano (BRA)
7 (8) Timo Boll (GER)
8 (9) Liang Jingkun (CHN)
9 (7) Mattias Falck (SWE)
10 (13) Lin Yun-Ju (TPE)
Die Platzierungen der übrigen Deutschen unter den Top 100
12 (11) Dimitrij Ovtcharov (Orenburg, Russland), 15 (15) Patrick Franziska (Saarbrücken), 37 (46) Benedikt Duda (Bergneustadt), 40 (54) Ruwen Filus (Fulda), 48 (42) Ricardo Walther (Grünwettersbach), 83 (66) Dang Qiu (Grünwettersbach).
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
103 (88) Bastian Steger (Bad Königshofen), 151 (197) Steffen Mengel (Mühlhausen), 183 (215) Kilian Ort (Bad Königshofen), 206 (192) Tobias Hippler (Celle), 208 (201) Gerrit Engemann (Hamm), 233 (227) Dennis Klein (Jülich), 294 (340) Nils Hohmeier (Bad Homburg).
Zur kompletten Weltrangliste der Herren
September-Weltrangliste Damen
TOP 10
1 (1) Chen Meng (CHN)
2 (3) Ding Ning (CHN)
3 (4) Zhu Yuling (CHN)
4 (5) Wang Manyu (CHN)
5 (2) Liu Shiwen (CHN)
6 (7) Sun Yingsha (CHN)
7 (8) Mima Ito (JPN)
8 (6) Kasumi Ishikawa (JPN)
9 (10) Miu Hirano (JPN)
10 (9) Cheng I-Ching (TPE)
Die Platzierungen der Deutschen unter den Top 100
21 (24) Petrissa Solja (Langstadt), 30 (31) Han Ying (Tarnobrzeg, Polen), 41 (38) Nina Mittelham (Berlin), 77 (58) Sabine Winter (Kolbermoor), 100 (107) Shan Xiaona (Berlin).
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
172 (174) Wan Yuan (Bingen/Münster-Sarmsheim), 178 (124) Kristin Lang (Kolbermoor), 210 (211) Chantal Mantz (Bingen/Münster-Sarmsheim).
Zur kompletten Weltrangliste der Damen
Text: Dr. Stephan Roscher
Fotos Lin Yun-Ju, Kanak Jha: ITTF
Fotos Shan Xiaona, Sidorenko: Dr. Stephan Roscher