Mo., 30. Dezember 2024
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Kolbermoor, eastside, Busenbach und Langstadt erreichen Final Four

Mehr als sieben Stunden sehenswertes Damen-Tischtennis bekamen die Fans beim porta Final 4 Pokal-Qualifier 2019 in der Berliner ASP.5 Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz zu sehen. Faustdicke Sensationen blieben aus, die Final-Four-Tickets lösten Kolbermoor, eastside, Busenbach und Langstadt.

Alle zwölf Teams agierten auf recht hohem Niveau und waren leistungsmäßig dichter beieinander, als viele vermutet hatten. Auch die beiden Zweitligisten ESV Weil und Füchse Berlin zeigten gutes Tischtennis und waren keineswegs Kanonenfutter. Gleiches gilt für den Drittligisten Hannover 96 mit seiner starken japanischen Spitzenspielerin Shiho Ono. 

Titelverteidiger Kolbermoor nicht zu stoppen 

In Gruppe A sicherte sich Titelverteidiger SV DJK Kolbermoor den Gruppensieg vor dem bayrischen Rivalen TSV Schwabhausen, der im „Gruppenfinale“ deutlich in die Schranken gewiesen wurde. Auch Neuzugang Sabine Winter konnte nichts reißen und blieb gegen Kolbermoors US-Amerikanerin Zhang Lily ohne Chance.

Kolbermoors Trainer Michael Fuchs hatte ja bereits im Vorfeld betont: „Unser Ziel mit diesem Team ist auf jeden Fall ein weiterer Titel, wobei für uns Meisterschaft und Pokal den gleichen Stellenwert haben. Wir wollen natürlich ins Final Four.“ Letzteres gelang in überzeugender Manier.

Aufsteiger Schwabhausen nahm es gelassen. „Uns war von vorneherein klar, dass wir gegen Weil gewinnen und gegen Kolbermoor verlieren würden“, so TSV-Abteilungsleiter Helmut Pfeil. „Die Pokalquali ist für uns immer ein wichtiger Termin zu Beginn der Saison. Da werden die ersten Spiele gespielt, die eine kleine Standortbestimmung ergeben. Die Mannschaft hat beide Male keine schlechten Spiele abgeliefert und wir konnten mit den gezeigten Leistungen durchaus zufrieden sein. Die gezeigten Leistungen unseres Teams geben uns durchaus die berechtigte Hoffnung, unser Ziel, den Klassenerhalt, erreichen zu können.“

Einen guten Eindruck hinterließ auch Zweitligist ESV Weil. Besonders die 21-jährige Vivien Scholz wusste zu gefallen, die Schwabhausens Laura Tiefenbrunner besiegte und gegen Sabine Winter nur mit 2:3 unterlag.

eastside souverän trotz des Böblinger Aufstellungs-Bluffs 

In Gruppe B war der ttc berlin eastside, der diese Saison das Triple anstrebt, wie erwartet das dominante Team. Obwohl die SV Böblingen, die sich teuer verkaufte, wider Erwarten doch mit Qianhong Gotsch angetreten war, konnte man den Hauptstadtklub nicht ernsthaft in Gefahr bringen.

„Ein tolles Triple-Wochenende für uns“, freute sich eastside-Manager Andreas Hain. „Wir haben in der Champions League mit 3:0 gewonnen, in der Bundesliga mit 6:0 und im Pokal zweimal mit 3:0. An drei Tagen hintereinander kein einziges Match abgegeben, auch nicht gegen Böblingen mit seiner starken Spitzenspielerin Gotsch – besser geht es nicht.“

In Böblingen war man rundum zufrieden, auch mit dem Debüt der 13-jährigen Annett Kaufmann, die sich achtbar aus der Affäre gezogen hat, auch wenn es noch nicht zu einem Matchgewinn gereicht hat. Stark spielte auch Rückkehrerin Mitsuki Yoshida, die beim 2:3 gegen Nina Mittelham nicht weit von einem Überraschungssieg entfernt war. Manfred Schneider, Pressewart der SVB, räumte unumwunden ein: „Frank Tartsch hat geblufft. Im Vorfeld der Qualifikation für den deutschen Tischtennispokal kündigte der Manager der SV Böblingen an, auf seine Top-Spielerin Qianhong Gotsch zu verzichten. Wohl um die Gegner in falscher Sicherheit zu wiegen.“

Auch Drittligist Hannover 96 war mit Feuereifer bei der Sache und agierte durchaus auf gutem Zweitliga-Niveau, auch wenn gegen diese starken Gruppengegner natürlich keine Sensation möglich war.  

Busenbach macht in der Erstligisten-Gruppe C das Rennen vor Bingen und Anröchte

In Gruppe C lieferten sich die Erstligisten TTK Anröchte, TTG Bingen/Münster-Sarmsheim und TV Busenbach ein spannendes Rennen, das der unerwartet stark spielende TVB zu seinen Gunsten entschied. Das von vielen nicht erwartete 3:1 über Bingen, das als eigentlicher Gruppenfavorit galt, stellte gleich zum Auftakt die Weichen zu Gunsten der Badenerinnen. Anröchte war lediglich mit zwei Stammspielerinnen angereist. Man spielte zwar gut mit, unterlag aber beiden Rivalen.

„Wir sind natürlich mit unserem Auftritt nach so einer langen Pause sehr zufrieden. Wir wussten vorher dass wir gegen Bingen das vermutliche Endspiel haben werden und sind dies eben auch so konzentriert angegangen“, so eine rundum zufriedene Jessica Göbel. „Die Aufstellung hat ihr Übriges getan, denn die wollten wir genau so haben. Gegen Anröchte wussten wir das zwei Siege reichen werden, sodass wir die Sicherheitsvariante in der Aufstellung gewählt haben. Wir freuen uns jetzt erstmal, dass wir in der Heimat vertreten sein werden und schauen, dass wir an unsere guten Leistungen in den kommenden Wochen anknüpfen können.“

Langstadt lässt nichts anbrennen und freut sich über geglücktes Meshref-Debüt

Gruppe D schließlich ging an den TSV Langstadt, in dessen Team die Ägypterin Dina Meshref ihre Deutschland-Premiere feierte. Im entscheidenden Match wurde der TuS Bad Driburg mit 3:1 auf Distanz gehalten.

„Unser Ziel war die Quali für das Final Four und das haben wir erreicht“, so Coach Thomas Hauke. „Bad Driburg ist ohne die Nummer eins Brit Eerland angetreten, da waren wir schon leicht favorisiert und sind froh, dass wir der Favoritenrolle gerecht wurden.“ Auch Team-Manager Manfred Kämmerer war sehr zufrieden: „Besonders gefreut hat uns der gelungene Einstand unseres Neuzugangs Dina Meshref. Sie war schon etwas nervös vor ihrem Debut und das hat man in den Spielen auch gemerkt. Peti ist unsere absolute Führungsspielerin und hat insbesondere gegen Sarah de Nutte überragend gespielt.“ Dina Meshref, die im „Gruppenfinale“ Sophia Klee knapp besiegte, sagte selbstkritisch: „Ich war etwas nervös, weil ich nicht wusste, was mich erwarten würde. Und ich muss sagen, das Niveau war sehr hoch, aber gerade diese Herausforderung habe ich ja gesucht. Sicher kann und muss ich mich in der Saison noch steigern.“

Zweitliga-Aufsteiger Füchse Berlin legte als zweiter „Platzhirsch“ zwei gute Auftritte hin und wurde von den Fans lautstark angefeuert. Besonders Abwehrspielerin Katalin Jedtke spielte stark und besiegte DTTB-Toptalent Sophia Klee mit 3:0. 

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Nur die Gruppensieger konnten sich für das Pokalfinale, das Final Four, qualifizieren, das am 5. Januar 2020 in Pforzheim ausgetragen wird. Die Zuschauer kamen in Berlin auf ihre Kosten und empfanden die Pokal-Quali allgemein als schönes und spannendes Turnier – so der Tenor bei den meisten Befragten. Hinzu kam die souveräne Durchführung der Veranstaltung durch den gastgebenden ttc berlin eastside, dessen Organisationsteam jederzeit alles bestens im Griff hatte.

 

Die Gruppenspiele in der Übersicht 

Gruppe A: TSV Schwabhausen, SV DJK Kolbermoor, ESV Weil
Gruppe B:
ttc berlin eastside, SV Böblingen, Hannover 96
Gruppe C:
TTK Anröchte, TTG Bingen/Münster-Sarmsheim, TV Busenbach
Gruppe D:
TSV Langstadt, TuS Bad Driburg, Füchse Berlin 

Gruppe A
1. Spiel: Kolbermoor – Weil 3:0
2. Spiel: Schwabhausen – Weil 3:1
3. Spiel: Schwabhausen – Kolbermoor 0:3
Gruppensieger und damit Teilnehmer am Final Four: Kolbermoor 

Gruppe B
1. Spiel: berlin eastside – Hannover 3:0
2. Spiel: Böblingen – Hannover 3:1
3. Spiel: Böblingen – berlin eastside 0:3
Gruppensieger: berlin eastside 

Gruppe C
1. Spiel: Bingen/Münster-Sarmsheim – Busenbach 1:3
2. Spiel: Anröchte – Bingen 1:3
3. Spiel: Anröchte – Busenbach 2:3
Gruppensieger: Busenbach 

Gruppe D
1. Spiel: Langstadt – Füchse Berlin 3:0
2. Spiel: Bad Driburg – Füchse Berlin 3:1
3. Spiel: Bad Driburg – Langstadt 1:3
Gruppensieger: Langstadt

 

Text & Fotos (6): Dr. Stephan Roscher

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