Do., 9. Januar 2025
spot_img
StartNews-Archiv1. BUNDESLIGA DAMEN: Frühes „Endspiel“ um Platz 3?

1. BUNDESLIGA DAMEN: Frühes „Endspiel“ um Platz 3?

Am Samstag um 15 Uhr steigen auch der TSV Langstadt und der TuS Bad Driburg endlich ins Ligageschehen ein. Nach dem Einzug ins Play-off-Halbfinale in der Vorsaison – und das als Aufsteiger –, werden auch die Hessinnen in der neuen Spielzeit allgemein zu den Anwärtern auf Platz drei in der 1. Bundesliga Damen gezählt.

Play-offs werden in dieser Saison ausnahmsweise nicht gespielt, was mit der Spielordnung der Liga zusammenhängt, die bei mehr als acht Klubs, inklusive Aufsteiger Schwabhausen sind es diesmal neun, eine Play-off-Runde ausschließt. Am Ende zählt also nur der Tabellenplatz der Punktrunde. In der Saison 2020/21 wird dann wieder in der von der Liga gewünschten Sollstärke von  acht Teams gespielt und es wird auch wieder Play-ofs geben.

Bei Langstadt sind die bewährten Kräfte – bei einer weiteren Verstärkung – alle an Bord geblieben, was auch für den Auftaktgegner TuS Bad Driburg gilt. Auch die Truppe aus Ostwestfalen zählt zu den besseren Teams des Oberhauses und war ebenfalls 2018/19 Play-off-Halbfinalist. Eine interessante Partie zum Beginn der neuen Runde, die einen ersten Fingerzeig geben dürfte, wer von beiden stark genug ist, den beiden „Übermannschaften“ aus Berlin und Kolbermoor, die die Saison bereits mit jeweils zwei deutlichen Siegen eröffnet haben, als Verfolger im Nacken zu sitzen. Wobei die Verfolgerrolle diesmal keine echte Chance beinhaltet, den beiden Topfavoriten ein Bein zu stellen, die aufstellungstechnisch nichts anbrennen lassen und gerade gegen Teams wie Langstadt oder Bad Driburg mit sämtlichen Stars auflaufen werden, da eine einzige Niederlage bereits den anvisierten Titel kosten könnte.

Die Damen des TSV haben es also am Samstag vor vermutlich wieder guter Kulisse – man war auf Anhieb Zuschauer-Krösus der Liga und möchte dies auch bleiben – gleich mit einem hochkarätigen Rivalen zu tun, wenn der letztjährige Tabellendritte der Punktrunde seine Visitenkarte abgibt. Bei der 14 Tage zuvor ausgetragenen Pokalqualifikation in Berlin konnten Petrissa Solja und Kolleginnen mit 3:1 gewinnen und sich damit für das Pokalfinale qualifizieren. „Das Spiel hat aber relativ wenig Aussagekraft, denn Bad Driburg war ohne Britt Eerland und Nadine Bollmeier angetreten, die Nummern eins und drei im Team“, warnt TSV-Coach Thomas Hauke vor übertriebener Euphorie. „Wir wollen gut in die Saison starten und mit unserem Publikum im Rücken etwas Zählbares holen“ so der Sportliche Leiter Manfred Kämmerer.

Dabei dürfen sich die Fans auf das Heimdebüt des Neuzugangs aus Ägypten, Dina Meshref, freuen. Die siebenfache Afrikameisterin steuerte in Berlin zwei Siege, beide relativ hart erkämpft, zur Qualifikation für das Final Four bei und möchte jetzt auch zum ersten Mal in heimischer Halle erfolgreich sein, wobei sie mit Eerland und der Luxemburgerin Sarah de Nutte auf schwierige Gegnerinnen treffen dürfte: “Ich freue mich schon sehr auf das erste Saisonspiel in Langstadt“, so Meshref. „Meine Mitspielerinnen haben mir schon viel von der tollen Stimmung bei den Heimspielen erzählt.“

Wenn Meshref spielt, bedeutet das zwangsläufig, dass die Taiwanerin Cheng Hsien-Tzu nicht dabei ist, da immer nur eine Nicht-Europäerin zum Einsatz kommen kann. Zwar ist die Ägypterin als Weltranglisten-42. zwölf Plätze besser notiert als Cheng, doch das täuscht. Cheng dürfte die stärkere Spielerin sein. Meshref profitiert im internationalen Ranking auch von den vielen Afrika-Turnieren, die sie spielt und bei denen sie reichlich Weltranglistenpunkte sammelt. Eine interessante Spielerin ist die 25-jährige Linkshänderin aber auf jeden Fall, schon aufgrund ihres bedingungslosen Offensivspiels – Vorhand wie Rückhand.

Zur weiteren Aufstellung verrät Manfred Kämmerer: „Wir haben zum Glück einen großen Kader und alle Spielerinnen stehen zur Verfügung. Wir können daher mit der stärksten Aufstellung antreten.“ Das bedeutet also, dass Solja und Meshref vorne aufschlagen werden. Und für die Positionen drei und vier stehen, je nach Tagesform und taktischen Erwägungen des Trainerteams, Spielerinnen wie Monika Pietkiewicz, Alena Lemmer oder Janina Kämmerer zur Auswahl. Mit Britt Eerland, Sarah de Nutte, Nadine Bollmeier sowie dem 16-jährigen deutschen Toptalent Sophia Klee und der neu hinzu gestoßenen, 18-jährigen Yuki Tsutsui ist aber auch der Gegner gut aufgestellt. Es könnte recht eng werden am Samstag, ähnlich wie in der letzten Saison, als man sich – nach einer 4:6-Vorrunden-Niederlage des TSV in Bad Driburg – in Langstadt die Punkte teilte.

 

Die weiteren Partien am Wochenende

TTG Bingen/Münster-Sarmsheim  – TuS Bad Driburg

SV DJK Kolbermoor  – SV Böblingen (beide Sonntag, 14.00 Uhr)

TTK Anröchte – TV Busenbach (Sonntag, 14.30 Uhr)

 

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

Verwandte Artikel

Meist gelesene

Must Read