Sa., 11. Januar 2025
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Sieg an der Weser: TTF stellen Anschluss an Spitzengruppe her

Vierter Bundesligasieg in Folge für Ochsenhausen, das erstmals in dieser Saison eine Mannschaft, die um die Play-offs spielt, bezwingen konnte. Rechnet man den Pokal hinzu, war es sogar der fünfte Erfolg in Serie für den amtierenden Meister und Pokalsieger, der beim 3:1 in Bremen eine starke Vorstellung bot.

Mit nunmehr 8:4 Punkten hat man sich in die erweiterte Spitzengruppe gespielt, wobei sich schon jetzt der Eindruck verdichtet, dass sich sieben Teams um die vier Play-off-Plätze streiten werden. Die TTF gehören dazu.

Keine 140 Minuten benötigten Hugo Calderano und Kollegen, um sich in der sechsten und letzten Partie des 6. Bundesliga-Spieltags beim SV Werder die Punkte zu schnappen. Matchwinner war ohne Frage der Weltranglisten-Sechste Calderano, der beide Spiele gewann und gegen Vizeweltmeister Mattias Falck ein wahres Feuerwerk an schnellen, platzierten Angriffsschlägen abbrannte. Falck blieb komplett chancenlos. Das Schlüsselspiel war aber ein anderes. Simon Gauzys 3:2-Sieg über Kirill Gerassimenko war der Türöffner zum Erfolg.

Zum Auftakt hatte Falck Stefan Fegerl bezwungen. Fegerl hatte zwar den ersten Satz für sich verbucht, konnte dann aber keine Akzente mehr setzen. Umso wichtiger war der Ausgleich durch Calderano gegen den Paraguayer Marcelo Aguirre, der zwar alle drei Sätze relativ knapp gestalten konnte und dennoch keine echte Chance besaß. „Hugo machte eben die Punkte, wenn er sie brauchte, und schonte dabei noch Kräfte für das zweite Match gegen Falck“, so die Bewertung durch den TTF-Präsidenten Kristijan Pejinovic.

Simon Gauzy, der bei der Swedish Open einige vorzügliche Auftritte hatte, schien den ganzen Schwung von Stockholm mitgenommen zu haben. Jedenfalls machte sein Gegner Kirill Gerassimenko in den ersten beiden Sätzen keinen Stich. Doch dann schien sich das Blatt zu wenden, Gerassimenko holte sich die nächsten beiden Sätze und manche dachten nun, dass Gauzy, der auch noch an einer leichten Erkältung laborierte, die Luft ausgehen würde – doch es kam anders. Im Entscheidungssatz war der Ochsenhauser wieder hellwach und schnappte sich diesen mit 11:6 recht deutlich. Pejinovic: „Mit Blick auf die German Open und weil er gesundheitlich nicht voll auf der Höhe war, sollte Simon nur ein Spiel machen. Unsere Taktik ist aufgegangen, er hat das wichtige Match nach fast zu gutem Beginn und einem kleinen Zwischentief umgebogen und den wichtigen zweiten Punkt für uns geholt.“

Der Weg war frei für Hugo Calderanos Gala gegen Mattias Falck. Und was der Brasilianer da spielte, bezeichnete nicht nur Pejinovic als Weltklasse. „Hugo spielte in überragender Form“, freute sich auch TTF-Cheftrainer Dmitrij Mazunov. „Ich weiß ja, mit welchem Tempo er spielen kann, dennoch habe ich selten so viele Power-Bälle von ihm wie gegen Falck gesehen. Das war toll und begeisternd. Ich wünsche ihm, dass er diese Form auch bei den German Open halten kann.“ Mazunov weiter: „Simons Sieg gegen Gerassimenko war vorentscheidend. Als es eng wurde, hat Simon kühlen Kopf bewahrt und die Taktik ein kleines bisschen geändert, schon lief es wieder und er konnte diesen für uns so wichtigen Punkt machen, der natürlich auch psychologisch günstig für Hugo und dessen Match gegen Falck war.“

„Das waren wichtige Punkte gegen einen Play-off-Kandidaten“, so das Fazit von Kristijan Pejinovic. „Dennoch ist es eine besondere, schwierige Saison schon wegen der Fokussierung der Spieler auf Olympia. Die Stimmung in der Mannschaft ist auf jeden Fall nach den letzten Erfolgen sehr positiv und es ist ein Schwung da, den wir so lange wie möglich mitnehmen wollen.“

Die Spieler sowie der Trainer und der Präsident der TTF blieben gleich in der Hansestadt, wo am Dienstag bekanntlich bereits die German Open beginnen. Fegerl, Gauzy und der heute nicht eingesetzte Jakub Dyjas müssen in der Qualifikation ran, die am Dienstag beginnt. Der an fünf gesetzte Calderano kann sich dagegen noch etwas schonen und muss erst am Donnerstag in der 1. Hauptrunde an den Tisch.

 

SV Werder Bremen – TTF Liebherr Ochsenhausen 1:3

Mattias Falck – Stefan Fegerl 3:1 (7:11, 11:2, 11:7, 11:7)

Marcelo Aguirre – Hugo Calderano 0:3 (8:11, 10:12, 9:11)

Kirill Gerassimenko – Simon Gauzy 2:3 (2:11, 5:11, 11:9, 11:8, 6:11)

Mattias Falck – Hugo Calderano 0:3 (6:11, 5:11, 6:11)

 

Text & Foto: Dr. Stephan Roscher

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