Die TTF Liebherr Ochsenhausen haben am Mittwochabend in Ehingen die „Pflichtaufgabe“ gegen den Tabellenvorletzten TTC indeland Jülich am 15. Spieltag der TTBL recht elegant gelöst und durch Erfolge von Gauzy, Dyjas und Sidorenko einen letztlich ungefährdeten 3:0-Sieg verbucht.
Vor dem schwierigen Sonntagsspiel in Grünwettersbach haben sich die Oberschwaben mit nun 22:8 Punkten einstweilen auf den dritten Tabellenplatz vorgeschoben und sind an Düsseldorf (20:8) vorbeigezogen.
Vor 220 Zuschauern – nicht so schlecht angesichts des schwierig zu vermarktenden Spiels unter der Woche – starteten die TTF mit einem glasklaren Erfolg von Simon Gauzy über den hochgewachsenen Holländer Ewout Oostwouder. „Simon hatte gegen Oostwouder überhaupt keine Probleme, auf diesem Level konnte sein Gegner nicht mithalten“, so das Urteil von TTF-Präsident Kristijan Pejinovic.
Jakub Dyjas, der zuletzt in Grenzau nicht in Topform agierte, hatte auch gegen Jülichs Spitzenspieler Robin Devos – der Linkshänder aus Belgien hatte am Montag noch Benedikt Duda im Punktspiel seines Teams gegen Bergneustadt (2:3) geschlagen – etwas Mühe. Dyjas verlor die Sätze zwei und vier knapp, sodass er in den Entscheidungsdurchgang musste, in dem er dann allerdings seinen Gegner klar beherrschte. „Robin hat am Anfang ein paar einfache Fehler gemacht, dann war der Zug abgefahren“, analysierte Jülichs Coach Miroslav Broda den fünften Satz. TTF-Trainer Dmitrij Mazunov erklärte: „Es war zwar ein 3:2, aber wenn man die Sätze sieht, war es schon ein deutlicher Sieg. Nichtsdestotrotz hat Devos Jakub alles abverlangt.“
Als Nummer drei hatten die TTF Vladimir Sidorenko aufgeboten, bis vor einem Monat Erster der U21-Weltrangliste. Der 17-Jährige lieferte sich ein interessantes Match mit dem Ex-LMC-Studenten Dennis Klein, gab zwar den dritten Satz in der Verlängerung ab und vergab dabei zwei Matchbälle, siegte aber letztlich in vier Durchgängen. Sidorenko sagte: „Es war ein gutes Spiel. Ich war schon nervös, weil ich länger kein TTBL-Spiel mehr hatte. Es waren knappe Sätze, daher war es wichtig, in den engen Situationen cool zu bleiben. Ich konnte die Konzentration hochhalten.“ Gäste-Trainer Broda meinte zum Entscheidungssatz: „Sidorenko war da viel aktiver, hat Dennis nach hinten gedrängt und verdient gewonnen.“ Nach einer Netto-Spielzeit von einer Stunde und 35 Minuten war der Sieg der Schützlinge von Dmitrij Mazunov damit in trockenen Tüchern.
„Letztlich war es schon eine Pflichtübung“, sagte Kristijan Pejinovic. „Nachdem wir uns in Grenzau recht schwergetan hatten, können wir heute absolut zufrieden sein.“ Der Ochsenhauser Präsident ergänzte: „Auch wenn zwei Matches phasenweise umkämpft waren, kam mir die Partie subjektiv gar nicht eng vor. Es hatte vielmehr den Anschein, dass einige Flüchtigkeits- und Konzentrationsfehler unsererseits dazu geführt haben, dass es nicht so einseitig wurde.“ Pejinovic gab weiter zu Protokoll: „Es war schon anstrengend, jetzt nochmal unter der Woche zu spielen, wir sind aber zuletzt wieder gut durchmarschiert und sind auf Kurs. Auch die anderen Teams oben tun sich, wie man an den Ergebnissen sieht, jetzt gegen Ende des Jahres schwer.“
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC indeland Jülich 3:0
Simon Gauzy – Ewout Oostwouder 3:0 (11:5, 11:7, 11:3)
Jakub Dyjas – Robin Devos 3:2 (11:7, 12:14, 11:5, 9:11, 11:3)
Vladimir Sidorenko – Dennis Klein 3:1 (13:11, 11:8, 11:13, 11:7)
Text & Foto: Dr. Stephan Roscher