So, 24. November 2024
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ITTF WORLD TOUR: DTTB-Quartett erreicht Hauptfeld

Von elf in der Qualifikation gestarteten DTTB-Spielern haben vier bei den Hungarian Open in Budapest das Hauptfeld erreicht und gesellen sich zu den vier gesetzten deutschen Assen. Benedikt Duda und Dang Qiu haben die Qualifikation ebenso gemeistert wie Nina Mittelham und Shan Xiaona.

Ganz stark präsentierten sich Benedikt Duda und Portugal-Open-Sieger Dang Qiu in der „Quali“ der mit 170.000 US-Dollar dotierten Hungarian Open. 

Duda hat die „Quali“ ohne Satzverlust gerockt. Zunächst musste der Japaner Yuma Tsuboi dran glauben, das nächste „Opfer“ war Saarbrückens Rumäne Cristian Pletea. Und in Runde vier wurden die Träume des Ex-Ochsenhauseners Kirill Skachkov ziemlich humorlos mit einem 14:12, 11:5, 11:4 und 11:5 beendet. In der ersten Hauptrunde wird es aber ziemlich schwer werden für Bergneustadts Spitzenspieler – sein Gegner am Donnerstag (17.50 Uhr) ist nämlich kein Geringerer als der japanische Weltranglistenzwölfte Koki Niwa. 

Qiu, der noch nie in seiner Karriere so stark gespielt hat wie in den letzten Wochen und Monaten, hatte nach einem Freilos in den Runden zwei und drei durchaus zu kämpfen, bis der Türke Abdullah Yigenler und der Franzose Bastien Rembert jeweils mit 4:2 auf Distanz gehalten waren, doch in der entscheidenden vierten Runde war der Schwabe in Diensten des Pokalsiegers ASV Grünwettersbach nicht mehr zu bremsen und gab seinem Neu-Ulmer TTBL-Kollegen Tiago Apolonia (Bundesligabilanz: 20:6) mit einem klaren 4:0 (11:9, 11:8, 11:8, 11:3) das Nachsehen. Am Donnerstag trifft Qiu um 20.20 Uhr in der ersten Hauptrunde auf den Ochsenhausener Simon Gauzy, den er im Liebherr Pokal-Finale geschlagen hat und dessen Spiel dem Franzosen nach eigener Aussage nicht sonderlich gut liegt. Man darf besonders auf dieses Match gespannt sein.

Patrick Franziska muss um 19.30 Uhr gegen den japanischen Qualifikanten Jin Takuya (Februar-Weltrangliste Platz 46) in die Box. Dimitrij Ovtcharov steigt um 18.40 Uhr gegen den Ex-Grenzauer Andrej Gacina (WRL 44) ins Turnier ein. 

DTTB-Duell Mittelham vs. Solja in der 1. Hauptrunde

Mit guten Vorstellungen machten die Berlinerinnen Nina Mittelham und Shan Xiaona ihren Einzug ins Hauptfeld perfekt. Mittelham behielt gegen die portugiesische Linkshänderin Shao Jieni mit 4:1 das Heft in der Hand. Zuvor hatte die amtierende Deutsche Einzelmeisterin die Thailänderin Nanthana Komwong (4:0) ausgeschaltet. In der ersten Hauptrunde am Donnerstag (16.50 Uhr) kommt es gleich zum brisanten DTTB-Duell, wenn Mittelham und die an Position acht gesetzte Langstädterin Petrissa Solja die Klingen kreuzen – ein klassisches 50:50-Match.

Shan tat sich bei ihrem Turniereinstieg in der zweiten Qulifikationsrunde mit Schwabhausens kroatischer Kurznoppenspielerin Mateja Jeger erstaunlich schwer und atmete tief durch, als nach zwischenzeitlichem 1:2- und 2:3-Satzrückstand schließlich der Entscheidungsdurchgang mit 11:9 gewonnen war. Auch in der nachfolgenden, über den Einzug ins Hauptfeld entscheidenden dritten „Quali“-Runde musste Shan gegen die 15-jährige Japanerin Miyuu Kihara (WRL 49) schwer kämpfen, behielt aber doch in sechs Sätzen die Oberhand (11:9, 11:13, 11:8, 2:11, 11:9, 12:10). Kihara ist trotz ihres Alters längst kein „Nobody“ mehr. Sie ist amtierende Doppel- und Mannschaftsweltmeisterin bei den Mädchen sowie bei den Damen Gewinnerin der World Tour Grand Finals im Doppel. Dass Shan dieses Match für sich entscheiden konnte, war beileibe nicht selbstverständlich. In der ersten Hauptrunde duelliert sich Shan um 16 Uhr mit der Rumänin Elizabeta Samara (WRL 34) – eine schwierige Aufgabe, jedoch nicht unlösbar.

Die an 14 gesetzte deutsche Defensivkünstlerin Han Ying muss in Runde eins am Donnerstag um 15.10 Uhr gegen Liu Xin, gebürtige Chinesin mit spanischem Pass, in die Box. Die 23-jährige Liu ist zwar im ITTF-Ranking erst auf Position 236 angekommen, doch das hat nicht allzu viel Aussagekraft. Wie stark Liu wirklich ist, stellte sie in der „Quali“ beim glatten 4:0 gegen ihre Champions-League-erprobte Landsfrau Maria Xiao ebenso unter Beweis wie beim 4:1 über Langstadts Taiwan-Ass Cheng Hsien-Tzu, die in der aktuellen Weltrangliste auf Platz 54 geführt wird. Tendenz: Es könnte ein schwieriges Erstrunden-Match für Han Ying werden, sofern Liu Xin gegen Abwehr ihr Spiel ebenso gnadenlos durchziehen kann wie gegen Angriff.


DIE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN AM MITTWOCH

Damen-Einzel, 2. Qualifikationsrunde
Nina Mittelham – Nanthana Komwong THA 4:0 (9,9,5,4)
Shan Xiaona – Mateja Jeger CRO 4:3 (9,-9,-10,6,-8,2,9)
Chantal Mantz – Solomiya Brateyko UKR 4:1 (4,10,10,-7,9)

Herren-Einzel, 3. Qualifikationsrunde
Benedikt Duda – Cristian Pletea ROU 4:0 (5,6,13,7)
Bastian Steger – Pavel Sirucek CZE 3:4 (6,-4,-11,-7,4,7,-6)
Ricardo Walther – Jon Persson SWE 1:4 (-6,-9,4,-11,-9)
Dang Qiu – Bastien Rembert FRA 4:2 (-9,7,-9,2,7,9)

Damen-Doppel, 2. Qualifikationsrunde
Nina Mittelham/Shan Xiaona – Karin Adamkova/Aneta Siruckova CZE 3:0 (8,5,9)
Chantal Mantz/Yuan Wan – Stephanie Loeuillette/Audrey Zarif FRA 3:0 (7,7,4)

Damen-Einzel, 3. Qualifikationsrunde
Nina Mittelham – Shao Jieni 4:1 (11,-7,12,9,9)
Shan Xiaona – Miyuu Kihara JPN 4:2 (9,-11,8,-2,9,10)
Chantal Mantz – Polina Mikhailova RUS 1:4 (4,5,-4,-4,-6)

Herren-Einzel, 4. Qualifikationsrunde
Benedikt Duda – Kirill Skachkov RUS 4:0 (12,5,4,5)
Dang Qiu – Tiago Apolonia POR 4:0 (9,8,8,3)

Hungarian Open 2020 auf der Turnierseite der ITTF

  

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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