Robles (2:4), Samsonov (2:4), Chuang (0:4) und Xu Xin (2:4) – dies sind die Namen der “Opfer” des Triumphzugs des Liam Pitchford bei den mit 400.000 US-Dollar datierten Qatar Open in Doha. Wird in dieser Liste der am Persischen Golf Gescheiterten in einer knappen Stunde auch der Name Fan Zhendong zu finden sein?

Seinen größten Coup bei dem hochrangigen Platinum-Evemt gelang “Pitch” am Sonntagfrüh im Halbfinale, wo er den Weltranglistenersten Xu Xin das Gruseln lehrte. Der von manchem erwartete Klassenunterschied zwischen beiden Spielern war nicht zu erkennen. Bis zum Satzstand von 2:2 wogte das Geschehen hin und her. Viele glaubten, dass der Weltklasse-Chinese nun den Sack zumachen würde. Doch der hagere Brite blieb immer dran und stellte am Ende eine beeindruckende Nervenstärke beim 3:11, 11:7, 11:9, 6:11, 15:13 und 11:9 unter Beweis. Der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere, dem heute ein noch größerer folgen könnte. So oder so, Pitchford wird mit Sicherheit auf der April-Weltrangliste unter die Top 20 vorrücken – momentan ist er noch 22. des internationalen Klassements. 

Dass auch ein Xu Xin nicht von einem anderen Tischtennis-Planeten kommt, hatte zuvor bereits Simon Gauzy am Vortag angedeutet, der sich im Viertelfinale gegen den chinesischen Topspieler erst nach sieben umkämpften Sätzen geschlagen geben musste. 

Update 15.15 Uhr: Im Finale hat es für Liam Pitchford nicht gereicht. Der 26-jährige Engländer hielt gegen Fan Zhendong zwar gut mit, musste am Ende aber seinem chinesischen Gegner zum 4:2-Erfolg (11:9, 11:7, 8:11, 11:4, 6:11, 11:7) gratulieren.

Den Damen-Titel sicherte sich derweil die topgesetzte Chinesin Chen Meng, die beim Duell der Weltranglistenersten mit der Dritten die Japanerin Mima Ito mit 4:1 (3:11, 11:7, 11:9, 11:7, 11:7) auf Distanz halten konnte.

Qatar Open auf der Webseite der ITTF

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher